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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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keinen Grund überhaupt zu leben.
    Aber Tyrok wollte davon nichts wissen. „Trink“, sagte er. „Ich habe versprochen mich um dich zu kümmern, falls ihm irgendetwas zustoßen sollte.“ Aber sein Versprechen interessierte mich überhaupt nicht.
    „Er würde nicht wollen, dass du stirbst, er wollte dich in eine Valdrac verwandeln, damit du ewig leben kannst.“ Er versuchte es weiter, aber auch das hatte keinen Sinn.
    „Willst du etwa seinen Mörder nicht finden und ihn für das was er getan hat bezahlen lassen?“, wollte Tyrok von mir wissen und damit lag er genau richtig. Es war das Einzige, das mich am Leben erhalten würde. Den Mörder meines geliebten Ehemannes zu finden und für seine Tat zu bestrafen. Also öffnete ich schließlich meinen Mund und schluckte Tyroks Blut bis auf den letzten Tropfen, bereit zu sterben, um ein neues Leben zu bekommen, sodass ich meine Rachegelüste befriedigen konnte.“
    Lilly unterbrach sich für ein paar Augenblicke, in denen ich Zeit hatte, meine Gedanken zu sammeln. Es war eine wirklich traurige Geschichte und sie tat mir unendlich leid. Der Augenblick, der hätte der glücklichste in ihrem Leben sein sollen, wurde zum traurigsten.
    „Hast du ihn gefunden?“, wollte ich wissen. Ich hoffte, dass die Antwort ein „Ja“ sein würde. Doch sie schüttelte betrübt den Kopf, was mich noch trauriger machte.
    „Nein, das hab ich nicht. Noch nicht jedenfalls. Ich bin seither auf der Suche nach ihm. Während ich im Training war, begann Tyrok nach ihm zu suchen. Wir hatten leider nicht sehr viele Informationen über ihn. Wie sich schnell herausstellte, war er ein direkter Konkurrent von Mondragon für die neue Anstellung gewesen. Er hatte wohl geglaubt, er würde den Posten bekommen, wenn Mondragon tot war, aber er hatte mich unterschätzt. Er dachte, er hätte mich zum Sterben zurückgelassen, doch ich starb nicht und er wusste, mit Tyrok an meiner Seite hatte er keine Chance irgendjemanden mit seinen Lügen zu überzeugen. Er wusste, dass man ihn töten würde, weshalb er floh. Wir kamen ihm einmal sehr nahe, hatten seine Spur gefunden. Er versteckte sich in einem dreckigen kleinen Dorf voller Schurken, leitete sogar seine eigene kleine Gruppe. Aber irgendwie muss er Wind davon bekommen haben, dass wir so nah an ihm dran waren, oder war ohnehin schon dabei weiter zu ziehen, ich weiß es nicht genau. Als wir dort ankamen, war er verschwunden. Einige seiner Gruppe waren immer noch dort, hatten jedoch nicht wirklich viele Informationen. Tyrok hat seine Spione auf ihn angesetzt, aber bis jetzt noch ohne Erfolg. Eines Tages jedoch werde ich ihn finden und er wird sich wünschen, niemals geboren worden zu sein, lange bevor ich mit ihm fertig bin!“
    Ihr Gesichtsausdruck hatte sich verhärtet und ich konnte nur zu gut verstehen, wieso. Es tat mir leid, dass sie bis jetzt noch nicht in der Lage gewesen war, ihn aufzuspüren, ich hoffte, es würde ihr bald gelingen, er verdiente nichts anderes, als durch ihre Hand zu sterben.
    „Wenn du ihn aufgespürt hast und du ... na ja hm... wenn du Hilfe brauchst, oder einfach nur Gesellschaft, würde ich dir gerne dabei helfen dieses Arschloch zu töten!“, sagte ich ihr.
    Ich glaubte nicht daran, dass sie Interesse an meinem Vorschlag haben würde, immerhin hatte sie mich ja gerade erst kennengelernt, aber zu meiner Überraschung lächelte sie mich an und nickte.
    Sie bedankte sich, aber ich schüttelte den Kopf. „Es gibt keinen Grund mir jetzt schon zu danken.“
    Wir schwiegen für einige Augenblicke, Lilly war offensichtlich immer noch in ihre Erinnerungen vertieft und ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte.
    Nach einer Weile jedoch schüttelte sie den Kopf und meinte: „Warum erzählst du mir nicht deine Geschichte.“ Ich nickte und erzählte ihr wie Tyrok mich verwandelt hatte.
    „Ich schätze, er wollte dir ein wenig Angst einjagen, damit dein Blut besser schmeckt. Männer!“ Sie lachte und ich lächelte.
     
     
    Den Rest der Nacht verbrachte ich plaudernd mit Lilly, die mir einiges über ihr Leben zu erzählen hatte. Auch hatte sie einiges über die anderen Clans zu berichten. Wie auch bei den Menschen gab eshier ganz verschiedene Clans, welche die unterschiedlichsten Traditionen hatten. Da gab es zum Beispiel den Alwa Clan, der als eine der Ältesten überhaupt galt und weit zurück gezogen im Norden Illios wohnte. Sie wollten nicht viel mit anderen Clans zu tun haben und ihr Land zu betreten war äußerst

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