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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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einem Schäferhund beschnüffelt, bevor er einsteigen durfte. Am Ende der Gruppe stieg Furcht in Danielle auf, als sie an die Pistole dachte, die sie im dicken Futter ihres Parkas verborgen hatte. Als sie näher trat, erkannte sie jedoch, daß der Hund lediglich auf Drogen abgerichtet war. Sie streichelte ihn, als er fertig war, und lächelte den Hundeführer an, der sie mit einem mißbilligenden Blick bedachte.
    McMurdo war knapp 3.500 Kilometer entfernt. Bei höchster Geschwindigkeit würde die C-130 am späten Nachmittag dort landen. Danielle gelang es schließlich, während des Flugs etwas Schlaf zu finden, zufrieden damit, daß sie die letzte Etappe ihrer Reise endlich angetreten hatte. Die Versicherungen des Fährmanns auf Malta hatten ihr nichts bedeutet. Bruder Valette hatte ständig betont, letztendlich bliebe es den Rittern vorbehalten, dem Streben der Hashi nach ultimatem Chaos ein Ende zu bereiten, und das hieß nichts anderes, als daß es ihr überlassen blieb. Von Kimberlain und den Vereinigten Staaten würde keine Hilfe kommen; dessen war sie sich gewiß.
    Sie erwachte, als die C-130 in den Landeflug überging. Das Flugzeug war mit Schneekufen ausgestattet, um sicher landen zu können. Die Landebahnen von McMurdo waren zwar befestigt, doch die Arbeiter kamen nie gegen die Macht der heftigen Stürme an, die Schnee über den Asphalt wehten, der dann schnell zu Eis gefror. Dementsprechend verliefen die Landebahnen leicht nach oben, damit die aufsetzenden Maschinen leichter abbremsen konnten.
    Danielle wollte aus dem Fenster sehen, doch die Helligkeit blendete sie, ein strahlendes weißes Gleißen, soweit sie sehen konnte. Ihre Augen schmerzten. Sie sehnte sich nach einer Sonnenbrille und stellte fest, daß die anderen Passagiere die ihren aufsetzten. Nichts als weiße Helligkeit – Hügel, Verwehungen, Hänge. Die C-130 setzte mit den Kufen auf der Landebahn auf. Sie hatte den Eindruck, die Maschine würde auch auf dem Boden noch fliegen und scheinbar nie ausrollen. Doch dann blieb das Flugzeug stehen, und zwar anscheinend an der erwarteten Stelle, keine vierzig Meter hinter einem grünen Mini-Bus, der sie die acht Kilometer von der Landebahn zur Station McMurdo bringen würde.
    Als sie ausstieg, trat sie in eine Kälte, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Sie durchdrang ihre dicke Jacke und legte sich mit einem eisigen Griff um ihren Körper. Es war eine brutale, nasse Kälte, die das Atmen fast unmöglich machte. Die Luft, die sie ausatmete, wurde weiß, und sie wünschte sich, ihr unbedecktes Gesicht würde endlich gefühllos werden, damit sie die Schmerzen wie von tausend Nadelspitzen nicht mehr ertragen mußte, die mit jedem Windstoß auf sie einschlugen.
    Die Luft im Mini-Bus war wärmer, aber alles andere als angenehm. Sie hörte, wie die Heizung gegen die niedrigen Temperaturen ankämpfte und den Kampf verlor. Man hatte die Türen gerade so lange geöffnet, daß die Passagiere mit ihrem Gepäck einsteigen konnten – aber auch lange genug, daß die erwärmte Luft entwichen war und die Heizung wieder von vorn anfangen mußte.
    »Alle drin?« rief der Fahrer seinen sitzenden Passagieren zu. Und ohne auf Antwort zu warten, schob er die Schutzbrille über die Augen und fuhr los.
    Danielle wußte genug vom antarktischen Klima, um diese niedrigen Temperaturen zu fürchten, denn im Sommer konnten sie nur bedeuten, daß ein trügerischer Sturm in der Nähe aufzog. Wenn es dazu kam, bevor sie den Außenposten 10 erreicht hatte, würde sie sehr wahrscheinlich in McMurdo festhängen, während das entführte U-Boot seine tödliche Mannschaft und Ladung in der Nähe der Basis absetzte. Sie kämpfte gegen diese Gedanken an; es war sinnlos, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Die Straße, die der Mini-Bus nahm, bestand aus so abgefahrenen Eisbrocken, daß sie kaum noch glatt waren. Rote und grüne Fähnchen, die man auf Bambusstangen auf beiden Straßenseiten im Boden verankert hatte, sollten den Fahrern helfen, auch bei wesentlich schlechteren Sichtverhältnissen nicht vom Weg abzukommen. Die Straße wand sich durch die weiße Einöde, und der Mini-Bus nahm die Kurven nicht besonders gut. Doch zum Glück hatte er die Straße ganz für sich allein, und schließlich bog er um einen großen Hügel, der als Observation Hill bekannt war und hinter dem die Station McMurdo lag.
    Danielle erkannte die Ansiedlung auf den ersten Blick als das, was sie war: ein Fleckchen Zivilisation, das eindeutig nicht hierher

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