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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die Rhode Island erzittern, als sie mit der Nase durch die Oberfläche brach und der riesige Schiffskörper sich gerade legte.
    »Tauchen!« befahl Mac. »Sofort!«
    »Keine Reaktion, Sir! Der Strom ist noch immer ausgefallen. Wir …«
    Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen, und die Worte wurden von der Dunkelheit verschlungen, als Mac zu Boden stürzte. Das letzte, was er spürte, war das rhythmische Pochen seines Schiffes.
    Als er in seiner Kabine erwachte, stand ein Fremder über seiner Pritsche. Der Mann war nicht viel größer als er und völlig in Schwarz gekleidet. Seine Augen waren kalt und dunkel, und sein Haar fiel an den Seiten lang herab, zeigte auf dem Schädel aber eine kahle Stelle. Zwei beträchtlich größere Männer standen neben der Tür; sie sollten wohl darauf achten, daß Mac nicht impulsiv eine Dummheit beging.
    »Ihr Schiff gehört mir, Commander Barlow«, sagte der Mann mit dem dunklen Teint einfach.
    »Ich nehme an, die Sache mit dem Namen, Rang und der Dienstnummer können wir uns schenken.«
    »Allerdings.«
    »Dann sind Sie mir gegenüber im Vorteil.«
    »Mein Name ist Jones«, sagte der Fremde.
    »Ach ja?«
    »Meinetwegen auch Smith.« Er lächelte selbstzufrieden.
    »Wo ist meine Mannschaft?«
    »Wir haben sie gefangengenommen, doch sie ist in Sicherheit. Allerdings nicht mehr an Bord Ihres Schiffes.«
    »Was?« Mac setzte sich so plötzlich auf, daß die Wachen vortraten.
    »Wir sind bereits wieder getaucht und haben Fahrt aufgenommen«, sagte Mr. Jones. »Ihr Personal ist durch meine Männer ersetzt worden. Keine Angst, sie sind eigens für die Bedienung dieses Schiffes ausgebildet worden.«
    »Und ich bin noch an Bord.«
    »Weil wir Sie brauchen. Sie werden uns helfen.«
    »Glauben Sie?«
    »O ja, ganz bestimmt.« Der Fremde in Schwarz zog einen Stuhl an die Pritsche und setzte sich. »Ich sehe da nicht die geringsten Probleme.«
    »Dann haben Sie nicht viel Phantasie, Freundchen.«
    »Sagen wir lieber, es gibt Dinge, von denen Sie noch keine Kenntnis haben, Mac. Darf ich Sie Mac nennen? Wie ich gehört habe, werden Sie manchmal sogar von Ihren Untergebenen so genannt.«
    »Haben Sie ein Offizierspatent?«
    »Besser noch – ich habe Ihr Schiff.«
    »Terroristen?«
    Jones sah beleidigt aus. »Bitte, Commander.« Er zog den Stuhl noch näher. »Ich repräsentiere eine völlig neutrale Partei, die dieses Schiff für nichtmilitärische Zwecke benötigt.«
    »Man entführt kein Super-Trident im Namen des Friedens.«
    »Ich versichere Ihnen, daß wir genau das vorhaben.«
    »Verzeihen Sie mir bitte, wenn ich Ihnen sage, daß mir Ihre Versicherungen scheißegal sind.«
    Der Mann blieb völlig ruhig und sogar freundlich. »Sie fragen sich zweifellos, wie wir Ihr Schiff in unsere Gewalt bekommen haben.«
    »Mein Kopf schmerzt etwas zu sehr, um darüber nachzudenken.«
    »Das Gas hat keine längerfristigen Nebenwirkungen, Mac. Wir haben mittschiffs Hochdruckpfeile durch Ihre Hülle geschossen. An den Pfeilen waren Behälter angebracht, die augenblicklich das Gas in Ihre Luftversorgung gepumpt haben. Ein bemerkenswert wirksames Zeug. Deshalb war auch nur so wenig davon nötig, um Ihre gesamte Mannschaft schlafen zu legen. Keine Bange, bevor wir wieder getaucht haben, haben wir die Löcher zugeschmiert.«
    »Und was wir auf dem Sonar für Ölflecke hielten – das waren Schlauchboote, oder?«
    Jones lächelte. »Ausgezeichnet, Mac. Sie sind wirklich so gut, wie man es mir gesagt hat.«
    »Die Schlauchboote trieben mit der Strömung, damit der vertikale Sonar sie nicht vor dem …«
    »… vor dem Stromausfall ausmachen konnte – wollten Sie das sagen? Natürlich wissen Sie jetzt, daß auch der Energieausfall unser Werk war. Ein Schaltkreis in der Hauptkonsole brannte durch, und ohne die automatische Abschaltvorrichtung wäre das ganze System zusammengebrochen. Unter normalen Umständen hätten Sie den Fehler an der Oberfläche sofort gefunden und beheben können.«
    Mac war jetzt einigermaßen durcheinander. Der dunkel gekleidete Fremde beschrieb eine Sabotage, die an Bord einer Super-Trident eigentlich unmöglich sein sollte.
    Jones schien seine Gedanken lesen zu können. »Ja, alle Computerchips, die den ›Eindruck‹ solch eines Kurzschlusses erwecken könnten, werden vor dem endgültigen Einbau mehrmals daraufhin überprüft, ob man nicht an ihnen herumgepfuscht hat, und alle sind mehrfach vorhanden. Doch kein Test kann einen davor bewahren, daß zwei solcher Chips – und

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