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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ihre beiden Gegenstücke – eingebaut werden, von denen der eine nur auf den anderen reagiert und somit ohne den anderen nicht entdeckt werden kann.«
    »Mein Gott …«
    »Alles funktionierte reibungslos. Eine brillante Operation.«
    »Aber Sie wußten, wo wir uns befanden. Sie haben uns aufgespürt.«
    »Sie haben uns gewissermaßen dabei geholfen, Mac. Wir sind Ihrem Kurs von Groton aus gefolgt. Natürlich wußten wir bereits, daß Sie einen Zwischenhalt in Virginia einlegen würden, und es bestand kein Grund, Sie aufzuhalten, bevor Sie auf hoher See waren.«
    »Das Schiff wurde überprüft. Sehr sorgfältig. Ich habe die Aktion persönlich überwacht.«
    »Auch die Vorratsschränke in der Kombüse, Mac?«
    »Ja.«
    »Aber nicht die Kondensmilch. Wenn man sie mit Wasser verrührt, wird dabei ein radioaktives Isotop freigesetzt. Eine sehr geringe Dosis, doch nachdem jedes Besatzungsmitglied sie fünf Tage lang aufgenommen hat … nun ja, sagen wir einfach, jemand, der wußte, wonach er suchen mußte, konnte Sie ohne große Schwierigkeiten finden.«
    »Ich fürchte, all Ihre Bemühungen waren umsonst«, entgegnete Mac. »Wie Sie sagten, bin ich noch an Bord, weil Sie mich brauchen, doch nichts, was Sie tun oder sagen, kann mich zur Zusammenarbeit zwingen.«
    »Dann möchte ich Ihnen statt dessen etwas zeigen.«
    »Das wird Sie wohl interessieren«, sagte Jones, nachdem sie vor dem Fernsehgerät im Mannschaftsraum des Schiffes Platz genommen hatten. Die enorme Größe der Super-Trident hatte den Einbau einiger Annehmlichkeiten ermöglicht, die in den früheren Modellen nicht vorhanden gewesen waren, darunter eine Rennstrecke von vierhundert Metern und ein Fitneßraum mit allen Gewichten und Folterinstrumenten. Neben dem Mannschaftsraum lag sogar eine kleine Squash-Kabine. Jones gab einem seiner Männer das Zeichen, eine Kassette in den Videorecorder zu schieben.
    Einen Augenblick lang war nur Schnee zu sehen, dann wurde das Bild scharf und zeigte Macs Frau und seine beiden noch lebenden Söhne, die beide auf die High School gingen. Die drei saßen auf Stühlen in einem Raum, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Ganz offensichtlich hatten sie Angst. Die Kamera fuhr zurück und enthüllte vier Männer, die ein Stück hinter ihnen standen. Zwei davon hielten Gewehre in den Händen.
    »Nur, um Sie zu überreden«, erklärte Jones, der Macs Blick gesehen hatte. »Ich war dagegen. Ich verabscheue sogar die bloße Andeutung von überflüssiger Gewalt.«
    »Sie verdammtes Arschloch!«
    Jones nickte fast traurig. »Für Sie bin ich das wahrscheinlich. Vielleicht sogar für mich selbst. Doch ich verspreche Ihnen, daß Ihrer Familie nichts passieren wird, solange Sie mit uns zusammenarbeiten. Sie sind gesund und in Sicherheit und werden freigelassen, sobald wir Sie und Ihr Schiff nicht mehr benötigen. Ich weiß, daß es Ihnen wahrscheinlich nicht viel wert ist, doch Sie haben mein Wort darauf.«
    Jones ließ das Bild anhalten, und da war es, Macs gesamtes Leben direkt vor ihm, und dieser Mistkerl hielt es in der Hand. Mac musterte seine Frau und die Kinder und spürte den Konflikt in ihm: auf der einen Seite sein Schiff und Land, auf der anderen alles andere, was er liebte.
    »Es geht um die Atomraketen, nicht wahr?«
    »Ich fürchte, ja, Mac.«
    »Dann haben Sie Pech gehabt, Mister, denn ich kann sie nicht allein abfeuern. Dafür sind vier Kodekombinationen nötig, und leider haben Sie die drei anderen vom Schiff entfernen lassen.«
    »Vier, um sie abzufeuern«, berichtigte Jones ihn. »Eine, um sie scharf zu machen. Und das können Sie, und nur Sie, Mac.«
    »Weshalb zum Teufel wollen Sie die Sprengköpfe scharfmachen, wenn Sie sie sowieso nicht abfeuern können?«
    »Alles zu seiner Zeit, Mac, alles zu seiner Zeit.«
    »Was für einen Kurs haben wir eingeschlagen? Können Sie mir wenigstens das sagen?«
    »Nach Süden«, erwiderte Jones. »Unsere Reise wird etwa vierundzwanzig Tage dauern. Wenn wir unser Ziel erreicht haben, brauchen Sie uns nur den Zugangskode zu geben, und Ihre Familie wird freigelassen.«
    »Und ich kann zu ihr?«
    »Wenn Sie wollen, ja.«
    »Nachdem ich Ihr Gesicht und die all Ihrer Männer gesehen habe?«
    »Glauben Sie mir, das wird keine Rolle spielen.«
    Mac beunruhigte die grimmige Entschlossenheit in Jones' Antwort. »Wer sind Sie?« fragte er.
    »Ein Mann, der den Auftrag hat, dem Schicksal eine neue Wendung zu geben. Ich werde Ihnen alles zu gegebener Zeit erklären. Ich verspreche es Ihnen.

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