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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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haben?«
    »Weil wir etwas gemeinsam zu haben scheinen. Das ändert aber nichts daran, was ich von Ihnen halte.«
    »Die Notwendigkeit heilt alle Wunden.«
    »Nicht die alten, Zeus, nicht die alten.«
    »Sie haben bei Ihrem Anruf die Hashi erwähnt, Fährmann.«
    »Irgendwie haben sie mit dem zu tun, woran ich gerade arbeite.«
    »Mit den Morden?«
    Er nickte. »Sie stecken mit größter Wahrscheinlichkeit dahinter, und nachdem der Diebstahl dieses Plastiksprengstoffes so schön in das Timing paßt …«
    »Sie vermuten einen Zusammenhang, nicht wahr, Fährmann? Sie waren noch nie bereit, an Zufälle zu glauben.«
    »Ich glaube, der C-12-Plastiksprengstoff hat einiges mit dem zu tun, worüber ich zufällig gestolpert bin.« Und er berichtete Zeus, was sich an diesem Tag zugetragen hatte, und wiederholte am Ende die Drohung, die er von der sterbenden Hashi gehört hatte.
    »Eine interessante, fast widersprüchliche Ausdrucks weise«, sagte Zeus nachdenklich. »Eine Million Menschen werden sterben, und dann fünfzig Millionen.«
    »Nein, Zeus, Sie interpretieren die Worte falsch, insbesondere das Wort ›vor‹.«
    »Natürlich! Sie könnte es räumlich gemeint haben, nicht zeitlich.«
    »Also könnte es bedeuten, daß eine Million Menschen vor fünfzig Millionen Zeugen sterben werden.«
    »Das Fernsehen?«
    Kimberlain nickte. »Irgendein großes Ereignis, bei dem eine Million Menschen mitwirken.«
    »Die dann ermordet werden sollen. Der Sprengstoff! Natürlich!« Der alte Mann machte sich nicht die Mühe, sein Lächeln zu verbergen. »Eine Herausforderung für uns, Fährmann, bei der wir unser Bestes geben müssen, wollen wir das Verhängnis abwenden.«
    »Das ist kein Spiel, Zeus.«
    »Wir müssen in dieser Sache zusammenarbeiten, Fährmann. Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen. Damals hat uns eine unterschiedliche Interpretation der Dinge auseinanderdividiert. Sie haben geglaubt, ich hätte Sie im Dschungel zurückgelassen, damit Sie dort sterben, weil ich Angst vor dem hatte, was Sie nach Ihrer Rückkehr vielleicht unternehmen würden, und das hat Sie genau zu dem Schachzug getrieben, den ich am meisten befürchtete. Die reinste Ironie, nicht wahr?«
    Kimberlain sagte nichts.
    »Nach der Auflösung der Caretaker bekam ich eine andere Position, die ebenfalls wichtig, allerdings weit weniger anspruchsvoll war. Sicherheitsvorkehrungen für eine Reihe geheimer Operationen. Man hat mich zu einem Nachtwächter degradiert, Fährmann, ganz gleich, mit welch wohlklingendem Titel ich mich nun schmücken kann. Wie Sie sehen, mußten wir beide uns mit Veränderungen in unserem Leben abfinden.«
    »Kommen wir wieder auf unser Thema zurück.«
    »Keine Angst, Fährmann. Um Mitternacht habe ich die besten Kräfte der Geheimdienste darauf angesetzt.« Zeus lächelte. »Es wird Sie sicher freuen, daß sämtliche Anklagepunkte gegen Sie auf geheimnisvolle Art und Weise fallen gelassen wurden und die Akte mit den Berichten der ermittelnden Beamten verschwunden ist.«
    »Klingt ganz danach, als wären Sie doch nicht so machtlos, Zeus.«
    »Wir unterhalten uns morgen früh weiter.«
    Doch der Morgen war noch nicht angebrochen, als Kimberlain das nächste Mal erwachte. Das Zimmer wirkte genauso wie in dem Augenblick, als Zeus es verlassen hatte. Wieso war er also wieder wach geworden …?
    Eine dunkle Gestalt bewegte sich. Sie ruhte auf einigen Stühlen in Armweite vom Bett entfernt, eine monströse Silhouette, die sich vor der Dunkelheit des Zimmers abhob.
    »Hallo, Fährmann«, sagte Winston Peet.

18
    Ich lebe noch, dachte Kimberlain. Immerhin etwas, wenn auch nicht sehr viel.
    Er kämpfte gegen den Drang an, auf den Knopf zu drücken, mit dem er die Nachtschwester rufen konnte; damit hätte er nur noch weitere Opfer für Peet herbeigelockt.
    »Ich wollte Sie nicht wecken«, sagte der Riese, ohne sich um einen Zentimeter zu bewegen.
    »Wie rücksichtsvoll von Ihnen.«
    »Soviel war ich Ihnen schuldig.« Peet rührte sich nun, und die Stühle knarrten.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »In der Anstalt haben Sie erwähnt, der Laufbursche habe Sie auf diese Sache aufmerksam gemacht, genau, wie er Sie damals auf meine Spur gesetzt hat. Es war kein Problem, ihn in New York zu finden. Er hat mich dann zu Ihnen geführt.«
    »Guter alter Hermes.«
    Peet betrachtete ihn gleichmütig. »Sie haben keine Waffe, Fährmann. Hätten Sie eine, wäre jetzt alles vorbei.«
    Kimberlain sah ihn nur an und kämpfte darum, die Herrschaft

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