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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wahrscheinlich angeheuert wurde, um sie und die anderen zu töten. Sie versagen nicht oft, und fast niemals zweimal.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen, und die Spannung wurde fast körperlich spürbar.
    »Ich habe Nachforschungen über Sie angestellt, Mr. Kimberlain«, sagte Torelli schließlich. »Eine Menge Leute sprechen sehr gut über Sie und das, was Sie tun. Viele andere haben Angst vor Ihnen. Wie ich herausgefunden habe, haben sich unsere Wege schon einmal gekreuzt, zwar nicht direkt, doch über einen meiner Beauftragten in Chicago.«
    »Ich habe Blumen und Pralinen geschickt. Sie müßten schon längst angekommen sein.«
    »Oh, ich weiß, daß dieser Mann es nicht anders verdient hat. Ich verstehe nur nicht, warum Sie sich überhaupt so engagieren. Mir gefällt das an einem Menschen, Mr. Kimberlain. So etwas findet man heutzutage nicht mehr oft.«
    »Wir haben über Lisa gesprochen.«
    »Ich werde innerhalb weniger Stunden weitere meiner Leute zusammenrufen und dann zu ihr fliegen, sobald ich hier ein kleines Geschäft erledigt habe. Sind Sie damit zufrieden?«
    »So einigermaßen.«
    »Guten Abend, Mr. Kimberlain.«
    Piep … piep … piep …
    Quintanna stand vor dem schwarzen Plastikvorhang und wartete darauf, daß der Mann dahinter auf seinen Bericht reagierte.
    »Sie haben mir versichert, Sie hätten die Lage unter Kontrolle, Mr. Quintanna. Sie haben mir versichert, diesen Kimberlain bei der ersten möglichen Gelegenheit eliminieren zu lassen, und nun erklären Sie mir, diese Gelegenheit sei ergebnislos verstrichen.«
    »Ein Versuch ist fehlgeschlagen. Der nächste wird gelingen.«
    »Und was, wenn Mendelson Informationen über das Wesen meines Planes weitergeben konnte?«
    »Darüber hat er nichts gewußt.«
    »Doch Kimberlain weiß nun, daß Ihre Leute in die Sache verwickelt sind, und kann daraus nur schließen, daß wesentlich mehr auf dem Spiel steht, als er anfangs vermutete.«
    »Mir macht diese Frau viel mehr Sorge, die in Mendelsons Büro war«, sagte Quintanna. »Ihre Beschreibung paßt auf die einer Agentin, die völlig auf sich allein gestellt unseren Stützpunkt in Nizza ausgehoben hat. In diesem Stützpunkt befanden sich die Pläne für Spinnennetz und die Rhode Island. Wenn es ihr irgendwie gelungen sein sollte, sich in den Besitz dieser Pläne zu bringen, und falls diese Pläne sie auf eine Spur gebracht haben, die sie schließlich in die USA und zu Mendelson geführt hat, ja, dann müssen wir wirklich der Tatsache ins Auge sehen, daß wichtige Bestandteile des Plans nicht mehr geheim sind.«
    »Sie kennen Kimberlain. Kennen Sie auch diese Frau?«
    »Nicht direkt. Doch auch die Hashi haben Feinde.«
    »Und nun sind Ihre Feinde zu den meinen geworden, Mr. Quintanna. Was soll ich dagegen unternehmen?«
    »Verschieben Sie die Operation, bis es uns gelungen ist, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.«
    »Sie scheinen aber eher genau zum Gegenteil zu tendieren, nicht wahr? Sie haben Angst vor Kimberlain, und Sie haben Angst vor dieser Frau. Das kann ich Ihrer Stimme entnehmen.«
    »Ich habe Angst vor der Möglichkeit, daß sie zusammenarbeiten könnten.«
    »Sie raten mir also, alles in der Schwebe zu belassen, weil Ihre Leute sich als unfähig erwiesen haben. Ich bin mit einem ausgearbeiteten Plan zu Ihnen gekommen. Sie mußten nur noch die einzelnen Bestandteile zusammensetzen, und selbst das hat sich als zu schwierig für Sie erwiesen.«
    »Es gab Entwicklungen, die ich nicht voraussehen konnte.«
    »Und meine Operation hat unter Ihrer mangelnden Voraussicht zu leiden.«
    »Nicht unbedingt. Wie lautet das Sprichwort gleich noch? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    Der schwarze Vorhang flatterte im Rhythmus mit den Lebenserhaltungsmaschinen dahinter. Quintanna hörte, wie das Atemgeräusch nun immer gequälter und schwerfälliger klang.
    »Sie begreifen immer noch nicht«, warf ihm die Stimme vor. »Ich kann den Plan nicht aufschieben. Alles muß so ablaufen, wie ich es vorgesehen habe. Der Kreis muß sich genauso schließen, wie er begann. Es gibt keine Alternative. Wenn wir eine Phase der Operation aufgeben, geben wir die gesamte Operation auf.«
    »Ich habe damit nicht gemeint …«
    »Mir wird klar, daß Sie nicht wissen, was Sie meinen. Sie haben nur eine sehr beschränkte Vorstellung von dem, was mir vorschwebt. Sie sind ein Aasgeier, Quintanna. Sie wollen sich am Leichnam der Welt ernähren, wenn ich mit ihr fertig bin, und sonst nichts, und so haben

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