Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Sie natürlich nicht das geringste Interesse an dem Timing und der Art und Weise, wie die Operation abläuft. Doch das Ende muß kommen, wie ich es bestimmt habe. Glauben Sie etwa, ich hätte hier gelegen und ins Blaue hineingeplant, die Dinge so hingenommen, wie es für einen Aasgeier wie Sie typisch sein mag? Nein, nein! Die Menschheit hatte ihre Chancen, was den Fortschritt, die Technik, die sich immer höher entwickelnde Zivilisation betrifft, doch sie hat nur Mord und Totschlag zustande gebracht, Hungersnöte und eine Gesellschaft, die vom Haß und nicht von der Liebe angetrieben wird. Ihre Gesellschaft, Ihre Welt, Quintanna. Na schön. Ich überlasse sie Ihnen. Ich vermache sie Ihnen. Sie und die Welt haben einander verdient. In sechs Tagen wird der Anbruch einer normalerweise glücklichen Jahreszeit diesmal den Anbruch von etwas ganz anderem bedeuten. Es wird an dem Tag geschehen, den ich vorgesehen habe, denn nur so kann allem Unrecht, was geschehen ist, Gerechtigkeit widerfahren.«
    »Dann werde ich eine Möglichkeit finden, den Fährmann auszuschalten.«
    »Und auch diese Eiseman, falls Sie das vergessen haben sollten. Ich bin leider gezwungen, mich auf Sie zu verlassen, Mr. Quintanna. Doch jetzt lassen Sie mich allein.«
    Wortlos drehte sich Quintanna um und ging zum Fahrstuhl.
    Commander McKenzie Barlow saß hinter dem kleinen Schreibtisch in seiner Kabine, als von außen der Schlüssel in der Tür umgedreht wurde und ein erschöpft wirkender Jones eintrat.
    »Wir haben gerade eine Nachricht von der COMSUBLANT bekommen, mit der Aufforderung zur Rückmeldung«, sagte er. »Das entspricht nicht dem routinemäßigen Verlauf. Man weiß dort, daß hier etwas nicht in Ordnung ist. Sagen Sie mir, was Sie getan haben?«
    »Es würde helfen, Mr. Jones, wenn ich die Nachricht sehen könnte.«
    Jones gab ihm ein faltiges Blatt Papier. Mac strich es glatt. Die Mitteilung war klar und einfach: »Erbitten Wiederholung der Status-Meldung.«
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Jones.
    »Nichts, worüber Sie sich den Kopf zerbrechen müßten. Sie wollen nur, daß wir einen neuen Status-Bericht direkt über Funk anstatt über die Relaisbojen schicken. Das Funkbojen-System ist nicht für die tiefe Fahrt einer Super-Trident eingerichtet«, log Mac. »Sie müssen unsere letzte Meldung nur verstümmelt erhalten haben.«
    »Bei den anderen Meldungen war das aber nicht der Fall.«
    »Damals waren wir auch noch nicht so weit von den Staaten entfernt, oder? Normalerweise hätten sie sich nicht besonders daran gestört, doch in diesem Fall habe ich ein paar Parameter bekommen, die jetzt natürlich nicht mehr zutreffen. Wenn wir vom Kurs abgekommen sind, vermuten sie, daß der Antrieb nicht völlig in Ordnung ist. Daher verlangen sie eine Rückmeldung.«
    »Was sonst noch? Vergessen Sie Ihre Familie nicht, Mac. Zwingen Sie mich nicht, etwas zu tun, was ich nicht tun will.«
    »Bei der Rückmeldung müssen wir unsere Koordinaten angeben.«
    »Doch sie können auch bei einer Funkmeldung unsere Koordinaten nur grob schätzen.«
    »Richtig, also können wir lügen, ohne befürchten zu müssen, daß sie uns auf die Schliche kommen. Wir müssen nur darauf achten, daß unsere Meldung in etwa so aussieht, wie sie es sowieso schon vermuten.«
    »Dann gehen wir jetzt in die Funkzentrale, Commander.«
    Mac nickte gleichmütig. Als Mr. Jones ihn aus seiner Kabine geleitete, hatte er den schwierigen Teil der Rückmeldung, die seine letzte Statusmeldung erzwungen hatte, schon im Kopf formuliert.
    Vor vier Stunden war die Nacht hereingebrochen, und Kimberlain döste vor sich hin, als sich die Tür öffnete und drei Gestalten eintraten, von denen die mittlere wesentlich kleiner war, als die beiden, die sie flankierten.
    Tapp … tapp … tapp …
    An Kimberlains Ohr drang das Geräusch eines Stockes, mit dessen Hilfe sich ein Blinder den Weg ertastete. Die Dunkelheit des Krankenhauszimmers wurde nur von dem Licht von Straßenlaternen erhellt, das durch die Spalten in den Jalousien fiel.
    »Wenn es Ihnen lieber ist, kann ich morgen früh zurückkommen«, sagte Zeus, nachdem Kimberlain über sich gegriffen und das Licht eingeschaltet hatte.
    Kimberlain setzte sich auf. »Ich kann Ihre Gegenwart besser ertragen, nachdem ich die schmerzstillenden Mittel für die Nacht bekommen habe.«
    Der alte Mann bedachte ihn mit einem wissenden Grinsen, während seine beiden riesigen Leibwächter zur Tür zurücktraten. »Und das, nachdem Sie mich angerufen

Weitere Kostenlose Bücher