Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
Vom Netzwerk:
Technologie besaß. Aber es bestand durchaus die Möglichkeit, daß es eine sehr primitive Gesellschaft ohne feste Wurzeln gab.
    »Vielleicht sind sie stark, was die philosophische Wissenschaft betrifft«, warf Conway an dieser Stelle ein.
    Harrison zuckte die Achseln. »Wir hatten einen Cinrusskin bei uns«, sagte er, Prilicla anblickend. »Er konnte keinerlei Indikationen auf eine subtilere Gefühlsregung feststellen, die gewöhnlich von intelligenten Lebensformen ausgestrahlt werden. Aber die Aura des Hungers, der rohen Gewalt und der animalischen Gier, die von dem Planeten ausging, war so stark, daß der Empath den größten Teil der Zeit mittels Injektionen beruhigt werden mußte. Nun kann aber diese Ausstrahlung intelligentere Gefühlsregungen erstickt haben. Das muß man in jedem Fall berücksichtigen …«
    »Ich verstehe«, sagte Conway. »Und wie ging die Landung vor sich?«
    Der Captain hatte zu diesem Zweck einen Bezirk gewählt, der aus einem dicken, lederartigen, trockenen Material bestand. Es sah tot und unempfindlich aus, so daß die Düsenaggregate des Raumschiffs keine intelligente oder andere Lebensform dieses Bezirks verletzte. Sie landeten ohne Zwischenfall. Zehn Minuten lang hatte sich überhaupt nichts ereignet. Dann war die Oberfläche abgesunken, doch langsam und so gleichmäßig, daß die Ausgleichvorrichtung des Schiffs keinerlei Schwierigkeiten hatte. Sie begannen in eine Art Krater abzusinken. Der Rand des Kraters schob sich auf sie zu und drückte gegen die Landebeine, die sich teleskopisch zurückziehen konnten, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Das Gehäuse begann nachzugeben, mit einem Geräusch, als würde Metall in kleine Stücke gerissen.
    Dann begann irgend jemand oder irgend etwas mit Felsstücken zu werfen. Harrison sagte, er habe den Eindruck gehabt, als stünde das Raumschiff auf einem Vulkan, der gerade ausgebrochen sei. Der Lärm war unglaublich stark gewesen; man habe sich nur mit den Funksprechgeräten der Anzüge verständigen können, und auch das nur bei voller Lautstärke. Er ordnete eine rasche Inspektion der Startaggregate des Hecks an.
    »Ich war zwischen der Innen- und Außenwand in Nähe der Ventilationsöffnung, als ich das Loch entdeckte«, fuhr der Leutnant rasch fort. »Es hatte einen Durchmesser von ungefähr sieben Zentimetern. Als ich es flicken wollte, stellte ich fest, daß die Ränder leicht magnetisiert waren. Noch vor Beendigung der Arbeit gab der Captain den Startbefehl. Die Kraterwand drohte, eines der Landebeine festzuhalten. Der Captain gab uns eine Anpassungszeit von nur fünf Sekunden …«
    Harrison legte an dieser Stelle eine Pause ein, als ordne er seine Gedanken. »Das brachte natürlich keine großen Gefahren mit sich, müssen Sie wissen. Wir starteten mit Höchstgeschwindigkeit, weil wir nicht wußten, ob dieser Vorgang die Manifestation einer Intelligenz war, sei es einer feindseligen Intelligenz, oder die unwillkürliche Bewegung einer großen Bestie, die gerade den Rachen schloß. Auf jeden Fall war uns daran gelegen, eine unnötige Zerstörung dieses Bezirks zu vermeiden. Konnte ich mich an einer Verstrebung festhalten und die Füße stützen, war alles in Ordnung. Nun, aber die Anzüge waren steif und fünf Sekunden sind keine lange Zeitspanne. Ich hatte zwei gute Handgriffe gefunden und sah mich nach einer Fußstütze um. Da sah ich es, fühlte es unter meinem Schuh, aber …«
    »Sie waren verwirrt und verschätzten sich in der Entfernung«, warf Conway ein. »Oder vielleicht stellten Sie sich das alles nur vor?«
    Auf der anderen Seite des Bettes begann Prilicla zu zittern. »Tut mir leid, Doktor«, sagte er. »Keine Echos.«
    »Ich habe auch nichts erwartet«, sagte Conway. »Es muß sich jetzt weiterbewegt haben.«
    Harrison blickte verwundert und ein wenig beleidigt von einem zum anderen und sprach: »Nun ja, vielleicht bildete ich es mir ein. Wie dem auch sei, es hielt nicht, und ich stürzte. Das Landebein auf meiner Seite riß sich während des Starts los, und das Wrack seines Gehäuses drückte die Wände so fest zusammen, daß ich nicht hinaus konnte. Erst später befreite man mich aus meinem Gefängnis.«
    Conway warf Prilicla einen raschen Blick zu und sagte dann: »Hat Ihr Cinrusskin-Empath während der Rückreise Ihre emotionelle Ausstrahlung überwacht?«
    Harrison schüttelte den Kopf. »Ich hatte Schmerzen, und das wäre einem Empathen sehr unangenehm gewesen. Niemand konnte sich in meiner unmittelbaren Nähe

Weitere Kostenlose Bücher