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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Richtige zu antworten, Doktor, und dann wird alles im Hospital tot umfallen.«
    Die Vitalität des Empathen war proportional zu seiner physischen Stärke, die praktisch nicht entwickelt war. So mußte er sich zurückziehen. Conway machte allein weiter.
    Er rief Skempton an und erkundigte sich, ob der Arzt der DESCARTES einen Bericht abgegeben habe. Er fand bei dieser Gelegenheit heraus, daß der Chefpsychologe angerufen und nach der gleichen Information gesucht hatte. Er hatte gesagt, daß er sich lieber an offizielle Berichte halte. Dann passierte das völlig Unerwartete: Conways Informationsquellen versickerten restlos.
    Conway fühlte sich müde, entmutigt und albern, doch hauptsächlich entmutigt. Aber er konnte nicht mehr zu Bett gehen, denn die Frühstückszeit war schon zu nahe.

 
4.
     
    Nach seinen üblichen Runden nahm Conway in Mannens und Priliclas Gesellschaft seinen Lunch ein. Dann begleitete er den Arzt zu O’Maras Büro, während der Empath sich in die Hudlar-Abteilung begab, um die emotionellen Ausstrahlungen des Stabs während der Vorbereitungen zu überwachen. Der Chefpsychologe sah ein wenig müde aus.
    »Assistieren Sie Chefarzt Mannen bei dieser Operation, Doktor?«
    »Nein, Sir, ich beobachte nur«, erwiderte Conway. »Aber ich halte mich im Operationssaal auf. Wenn irgend etwas Kurioses passieren sollte – ich meine, der Hudlar-Streifen könnte mich verwirren, und ich möchte so wachsam sein wie möglich …«
    »Wachsam, sagt er.« O’Maras Stimme klang schneidend. »Sie sehen aus, als würden Sie jeden Augenblick im Stehen einschlafen.« Dann zu Mannen: »Sie werden erleichtert sein, wenn Sie hören, daß auch ich den Verdacht habe, daß irgend etwas Merkwürdiges vor sich geht, und diesmal werde ich vom Beobachtungsstand zusehen. Wenn Sie sich jetzt auf die Couch legen wollen, Mannen, dann programmiere ich Ihnen den Hudlar-Streifen persönlich ein …«
    Mannen legte sich auf die niedrige Couch, richtete sich dann auf und zog die Beine an, so daß die Knie sich beinahe in Kinnhöhe befanden. Als er sprach, klang seine Stimme bittend, verzweifelt. »Sehen Sie, ich habe schon mit Empathen und Telepathen gearbeitet. Empathen empfangen, aber projizieren keine Emotionen, und Telepathen können nur mit anderen Telepathen ihrer eigenen Art in Verbindung treten. Zwar haben sie es gelegentlich versucht, aber sie lösten damit bei mir nur einen leichten geistigen Juckreiz aus. Doch an jenem Tag im Operationssaal hatte ich die absolute geistige Kontrolle über mich selbst – dessen bin ich völlig sicher! Aber Sie alle versuchen mir einzureden, daß irgend etwas Körperloses, Unsichtbares und nicht zu Entdeckendes mein Urteilsvermögen beeinflußt.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte O’Mara, drückte Mannen zurück und brachte den massiven Helm in Position. Er verbrachte einige Minuten mit dem Richten und Befestigen der verschiedenen Elektroden und schaltete dann ein.
    Mannens Augen begannen glasig zu werden, als die Erinnerungen und Erfahrungen eines der größten Hudlar-Ärzte in sein Gehirn fluteten.
    Kurz bevor er völlig das Bewußtsein verlor, murmelte er: »Meine Schwierigkeiten bestehen darin, daß Sie – egal, was ich sage oder tue – immer nur das Beste von mir halten …«
    Zwei Stunden später waren sie im Operationssaal. Mannen trug einen schweren Operationsanzug und Conway einen leichteren Typ, der sich, was den Schutz betraf, nur auf die Gravitationsneutralisierer beschränkte. Die G-Platten unter dem Fußboden waren auf einen Zug von fünf G-Einheiten eingestellt, bei den Hudlars normal, aber der Druck war nur einen Bruchteil höher als die irdische Norm. Ein niedriger Druck machte den Hudlars nicht viel aus; tatsächlich konnten sie ohne Schutzanzug im Vakuum des Raumes arbeiten. Aber in einem Katastrophenfall benötigte der Patient den vollen auf seinem Heimatplaneten herrschenden Druck, und dann mußte Conway den Operationssaal in aller Eile verlassen. Conway hatte im Beobachterstand eine direkte Verbindung zu Prilicla und O’Mara, dann noch eine andere völlig separate Verbindung mit Mannen und dem Operationsstab.
    Plötzlich hörte er O’Maras Stimme in seinem Kopfhörer rasseln: »Prilicla erhält emotionelle Echos, Doktor.«
    »So?«
    »Ebenfalls den Hinweis auf einen geringeren Fehler – geringfügige Besorgnis und Verwirrung …«
    »Yehudi ist hier«, sagte Conway leise.
    »Was?«
    »Der kleine Mann, der nicht da ist«, entgegnete Conway und fuhr leicht falsch

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