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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Freund Conway, doch dieser Echoeffekt scheint mir, obwohl sonderbar, nicht wichtig zu sein.«
    »Sie müssen etwas gemeinsam haben«, sagte Conway.
    »Ja, aber dieses Etwas hatte keine Selbstidentität. Es war nicht individuell, nur ein schwaches emotionelles Gefühlsecho der betreffenden Leute.«
    »Selbst dann«, sagte Conway.
    Drei Leute hatten vor zwei Tagen in diesem Operationssaal Fehler gemacht. Alle daran beteiligten Personen hatten ein merkwürdiges Gefühlsecho ausgestrahlt, das Prilicla nicht für wichtig hielt. Die Möglichkeit einer Neigung zu Unfällen schloß Conway aus, weil O’Maras Abschirmmethoden in dieser Hinsicht zu wirksam waren. Aber angenommen, Prilicla hatte sich geirrt und irgend etwas war in den Operationssaal, beziehungsweise in das Hospital, eingedrungen – eine Lebensform, die schwer zu entdecken war und mit der sie noch nie etwas zu tun gehabt hatten … Es war nur allzu bekannt, daß, wenn innerhalb des Hospitals irgendwelche merkwürdigen Dinge geschahen, die Gründe sehr häufig draußen entdeckt wurden. Wie dem auch sei, im Augenblick hatte er nicht einmal genügend Beweise, um zumindestens eine vage Theorie aufbauen zu können.
    »Ich habe Hunger«, sagte Conway plötzlich. »Es ist höchste Zeit, daß wir uns mit diesem Mann persönlich unterhalten. Suchen wir ihn, und laden wir ihn zum Lunch ein.«

 
2.
     
    Der Eßraum des sauerstoffatmenden Medizinal- und Erhaltungsstabs nahm eine komplette Abteilung ein. So war es nicht verwunderlich, daß noch ein riesiger Tralthan-Tisch frei war mit Bänken, die ein wenig zu weit von der Tischkante entfernt waren. Dann gab es noch einen Tisch in der Melfan-Sektion, dessen Stühle an surrealistische Papierkörbe erinnerten. Sie zwängten sich in diese Stühle hinein und diskutierten über ihre Bestellungen.
    »Ich nehme das übliche Menü«, beantwortete Prilicla Conways Frage.
    Conway bestellte eine große Portion Spaghetti nach irdischer Art und blickte Mannen an.
    »Ich hatte es schon mit einem FROB und einem MSVK-Gericht zu tun«, murmelte der Senior. »Die Hudlars sind in ihrer Nahrung nicht wählerisch, aber diese verdammten MSVKs sind beleidigt von allem, was nicht wie Vogelfutter aussieht! Bestellen Sie mir etwas Nahrhaftes, aber sagen Sie mir nicht, was es ist und lassen Sie es in ungefähr drei Sandwiches legen, damit ich es nicht sehe.«
    Während sie auf das Essen warteten, sprach Mannen ruhig weiter, doch seine Stimme täuschte nicht über die Tatsache hinweg, daß seine emotionelle Ausstrahlung Prilicla wie Espenlaub zittern ließ. »Wie ich erfahren habe«, sagte er, »wollt ihr beide mir aus diesen Schwierigkeiten heraushelfen, in denen ich mich befinde. Das ist sehr freundlich, aber es ist auch Zeitverschwendung.«
    »Weder wir noch O’Mara sind dieser Ansicht«, sagte Conway. »O’Mara bestätigt Ihnen völlige geistige und physische Gesundheit und sagt, daß Ihr Benehmen nicht charakteristisch ist. Es muß eine Erklärung geben, irgendein umweltbedingter Einfluß vielleicht, oder etwas, dessen An- oder Abwesenheit Sie zu diesem Benehmen veranlaßt, so daß Sie – sei es nur vorübergehend – aus dem Gleichgewicht geraten.«
    Conway brachte an, was er wußte, und versuchte, seiner Stimme einen optimistischen Klang zu verleihen. Doch Mannen war kein Narr.
    Als Conway geendet hatte, sagte Mannen: »Ich weiß nicht, ob ich mich dankbar zeigen oder mich um Ihr geistiges Wohlbefinden Sorgen machen soll. Diese besonderen und eher vagen geistigen Effekte sind nur Versuche einer Entschuldigung für meine Schrullen!«
    »Und jetzt halten Sie mir meine eigenen Schrullen vor«, sagte Conway.
    Mannen lachte leise, doch Prilicla zitterte stärker denn je.
    »Ein Umstand, Person oder Sache«, sagte Conway, »deren An- oder Abwesenheit möglicherweise Ihren Geist beeinflußt und …«
    »Teufel noch mal, Sie denken doch nicht an den Hund!« platzte Mannen heraus.
    Conway hatte an den Hund gedacht, aber er war ein zu großer moralischer Feigling, um es sofort zuzugeben. Statt dessen sagte er: »Haben Sie während der Operation darüber nachgedacht?«
    »Nein!« antwortete Mannen.
    Ein langes, unangenehmes Schweigen schloß sich an. Die Speiselifts glitten auf, und ihre Bestellung schob sich auf die Tischplatte.
    Mannen sprach zuerst. »Ich hatte diesen Hund gern«, sagte er vorsichtig. »Als ich noch ich selbst war, heißt das. Doch während der letzten vier Jahre mußte ich MSVK- und LSVO-Bänder tragen in Verbindung mit meinen

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