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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Dokumenten überhäuften Tisch erhob sich ein hoch gewachsener, schwarz uniformierter Offizier.
    »Meine Herren, ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind«, sagte er. »Ich bin Lieutenant Commander Neville, Adjutant und Generalstabschef des Vizeadmirals. Wer von Ihnen beiden ist Greg Cameron?«
    Greg hob lächelnd die Hand. Neville nickte und wandte sich an Berg.
    »Dann müssen Sie der Ezgara-Offizier sein«, sagte er. »In letzter Zeit kursieren wilde Gerüchte, wonach es sich bei den Ezgara-Kämpfern um eine Splittergruppe von Menschen handeln soll. Neuerdings heißt es, sie kämen von einer der drei neu entdeckten Kolonien. Trifft das zu?«
    Berg hatte zunächst mit stoischer Miene zugehört, doch dann meinte Greg einen Anflug von Widerwillen bei ihm wahrzunehmen.
    »Bei allem Respekt, Sir«, sagte er, »aber ich habe Anweisung, über diese Angelegenheiten nicht zu sprechen.«
    Der Adjutant erwiderte Bergs Blick, dann nickte er.
    »Natürlich. Das ist verständlich.« Er wandte sich wieder an Greg. »Bitte folgen Sie mir.«
    Neville ging zu einer zweiten Tür, öffnete sie und geleitete sie hindurch. Der Konferenzraum war mit weichem Teppichboden und hellen Deckenflutern ausgestattet. In der Mitte stand ein ovaler Tisch aus hellem poliertem Holz. Am Außenschott waren vier dreieckige Fenster mit abgerundeten Ecken verteilt, man sah die Sterne und Nebelschleier der Tiefenzone. Ein schlaksiger, braunhäutiger Mann in stahlblauer Uniform stand vor einem der Fenster, in der Hand ein Glas. Bei ihrem Eintreten drehte er sich um, sie stellten sich einander vor und schüttelten sich die Hände.
    »Ich freue mich, endlich einen Vertreter Dariens kennenzulernen«, sagte Vizeadmiral Ngassa und forderte sie mit einer Handbewegung zum Platznehmen auf. »Die Nachrichtenkanäle sind voll von Geschichten und Dokudramen über Ihre Welt, aber in dieser Situation hilft das nicht unbedingt weiter.«
    »Also, Vizeadmiral, wenn Sie etwas über Darien wissen möchten, bin ich genau der Richtige, zumal wenn es um archäologische Fakten geht«, sagte Greg. »Allerdings habe auch ich ein paar Fragen.«
    »Das ist nur fair, Mr. Cameron«, erwiderte Ngassa. »Zunächst sollten Sie wissen, weshalb wir hier sind. Ich habe Anweisung, mit meinen Streitkräften im näheren Umkreis von Darien in Stellung zu gehen und den Planeten zu schützen. Die Präsidentin beruft sich auf das Prinzip ›Erbe verpflichtet‹, was bedeutet, dass die Erdsphäre die Verantwortung für die politischen Außenbeziehungen übernehmen und Verhandlungen im Namen einer Gesellschaft oder Kolonie von Menschen führen kann, wenn deren zivile Vertreter selbst nicht dazu in der Lage sind.«
    »Aye, ich würde sagen, dass ist eine treffende Beschreibung der momentanen Lage«, meinte Greg.
    »Wir stehen nun vor dem Problem, dass es im Orbit um Darien von Kriegsschiffen nur so wimmelt. Können Sie mir erklären, weshalb sie hier sind?«
    Greg nickte. »O ja, das kann ich. Wissen Sie, die Schiffe sind nicht das Problem – sie sind hier, weil es ein Problem gibt oder vielmehr eine Bedrohung. In der nächsten Zeit dürfte hier nämlich eine große Hegemonie-Flotte eintreffen. Und wenn ich groß sage, meine ich gigantisch, nach allem, was ich so gehört habe. Die Schiffe haben sich vor allem deshalb hier eingefunden, um eine Allianz zur Verteidigung Dariens zu bilden.«
    Ngassa nickte gelassen.
    »Das ist unter den gegebenen Umständen durchaus nachvollziehbar, Mr. Cameron. Doch ich fürchte, das eigentliche Problem könnten die Imisil sein.«
    »Die Imisil … sind das eigentliche Problem?«
    Der Vizeadmiral nickte ein wenig genervt.
    »Die Hegemonie und die Imisil sind in der Vergangenheit mehrfach … aneinandergeraten. Wenn sie das System binnen zwei Stunden verlassen würden, könnte das die Verhandlungen mit der Hegemonie-Flotte vereinfachen.«
    »Also, wissen Sie, es klingt vielleicht merkwürdig, aber wir haben ein gutes Verhältnis zu den Imisil«, sagte Greg. »Ich werde das an den Gemeinschaftsstab übermitteln, doch Ihnen sollte klar sein, dass man im Gegenzug ein paar Garantien von Ihnen verlangen dürfte, etwa einen Verzicht auf Bombardierungen und eine Bodeninvasion oder atmosphärische Destabilisierung. Ich glaube, das wäre ein guter Ansatz.« Er lehnte sich ein wenig zurück. »Allerdings muss ich darauf hinweisen – bei allem Respekt, versteht sich –, dass die Integrität Ihrer Flotte sozusagen noch mit dem Schatten des Zweifels behaftet ist. Wir haben den

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