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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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jetzt kletterten sie über Felstrümmer hinweg und näherten sich, angeführt vom Schotten McRae, dem eiskalten Gleißen. Sie waren über den Felsgrat gekommen, der zuvor auf die breite, wellige Anhöhe hinter dem Gipfel des Vorgebirges geführt hatte, waren aber auf eine Abbruchkante gestoßen, hinter der es zehn Meter senkrecht in die Tiefe ging. Daraufhin waren sie ein Stück weit in südlicher Richtung gegangen, bis sie einen Hang gefunden hatten, über den sie das Trümmerfeld erreichten, auf dem sie sich jetzt entlangbewegten.
    Und immer noch ergoss sich mit einem dröhnenden Schwirren ein Katarakt unerbittlicher Feinde in den Himmel.
    Allmächtiger Gott oder Vater Odin oder wer auch immer das Sagen hat, bitte lass uns das Ziel erreichen, die Bombe platzieren und heil wieder wegkommen.
    »Sie sehen ganz schön verbiestert aus, Chef«, meinte Rory. »Ist Ihnen vielleicht der Tabak ausgegangen?«
    »Noch schlimmer, Mann – ich hab gerade an das viele gute Blackeagle Ale gedacht, das jetzt ungetrunken bleibt!«
    Das wurde mit Gelächter quittiert.
    »Aye«, sagte Rory. »Und der Graydale Whisky, den jetzt keiner mehr schlürft.«
    »Und die Mädels, die ungeküsst bleiben.«
    Einer der Nordländer wackelte grinsend mit dem Zeigefinger.
    »Und die Lieder, die ungesungen bleiben!«
    »Ja, und die Köpfe, die niemand einschlägt, und die Stühle, die nicht zerdeppert werden!«
    Das Gelächter war so laut, das Theo beinahe das Klicken von Metall auf Stein überhört hätte. Stirnrunzelnd drehte er sich um und erblickte eine graue insektenhafte Maschine von der Größe eines Hundes, die von Steinbrocken zu Steinbrocken sprang und sich McRae näherte. Der hoch gewachsene Schotte sah das Erschrecken in den Gesichtern der anderen, bevor sie ihm eine Warnung zurufen konnten, und als der Legionsmecha ihn erreichte, hatte er bereits sein Hackmesser gezückt.
    Unterdessen hatte Theo eine zweite und eine dritte Maschine erspäht und legte hastig das Broltgewehr an. Dritt! – sie waren nur noch knapp hundert Meter vom Warpbrunnen entfernt. Es durfte nicht sein, dass sie so kurz vor dem Ziel scheiterten!
    Einer der Steinhauerjungs wurde von zwei weiteren Maschinen angesprungen und ging mit aufgerissener Kehle zu Boden. Die Schotten und die Nordleute waren mit Hämmern, Hackmessern, Nagelgewehren und Flinten bewaffnet, und eine Gruppe von ihnen ging nun gegen die Angreifer vor. Theo blieb in Rorys Nähe und schaffte es, einen Mecha abzuschießen, der sich einen Weg zwischen den Gesteinstrümmern hindurchbahnte. Da er wie ein Wahnsinniger lachte, hörte er die Warnrufe zu spät, und da prallte auch schon etwas gegen seinen Rücken. Er verlor das Gleichgewicht und wäre in eine dunkle Bodenspalte gestürzt, die sich zwischen einem Findling und einer schräg gestellten Felsplatte aufgetan hatte, hätte er nicht im letzten Moment das große Gewehr in dem Zwischenraum verkeilt.
    »Lass mich los, du verrosteter Schrotthaufen! Wenn ich deinen Hirnknoten zu packen kriege und ordentlich dran reiße, wirst du schon sehen, mit wem du dich da eingelassen hast!«
    Es war ein ausgewachsener Legionscyborg von etwa sechs Metern Länge. Zahlreiche Werkzeugarme und Tentakel ragten aus dem Panzer hervor, der die Form eines Seesterns hatte. Rory wehrte sich gegen zwei kleinere Wesen, die mit ihren Stummelgreifern seine Kleidung gepackt hielten. Sie zerrten ihn von dem Trümmerteil weg, an dem er sich festgeklammert hatte, und hoben ihn hoch. Plötzlich kam McRae angelaufen, tat einen mächtigen Satz und landete auf dem Panzer des einen Cyborgs. Die Maschine richtete sich schwankend auf und versuchte, den unerwünschten Reiter mit ihren Tentakelkneifern zu packen und ihn mit ruckartigen Bewegungen abzuschütteln. McRae aber zog sich noch weiter hoch, hielt sich einen Moment lang fest und legte sich dann flach auf den Panzer. Der Cyborg bewegte sich zu dem Zeitpunkt bereits auf den Warpbrunnen und die daraus aufsteigende Kaskade von Invasoren zu.
    Theo rappelte sich auf, blickte sich nach den anderen um und stellte fest, dass sie in Zweier- und Dreiergruppen gegen die Legionsmechas kämpften. Fluchend eilte er dem Cyborg hinterher und wich den überall herumliegenden Felstrümmern aus. Dann vernahm er einen Schrei, riss den Kopf herum und sah Rory vom Cyborg fallen, während McRae mit den Tentakeln des Maschinenwesens kämpfte.
    »Rory!«, brüllte Theo und kletterte über die Gesteinsbrocken und geborstenen Felsen hinweg. »Wo bist du? Sag mir,

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