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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Uvovo. Er hob grüßend die Hand, doch ehe er etwas sagen konnte, ruckte das Deck erneut, noch heftiger als beim ersten Mal, und warf ihn von den Beinen.
    »Alarm! – Hüllendurchbruch auf dem Brückendeck!«, meldete die Bord-AI. »Cyborg-Eindringlinge haben sich Zugang ins Innere des Schiffes verschafft. Die luftlosen Gänge wurden abgeriegelt. Noch fünf Komma sieben Minuten bis zum Atmosphäreneintritt.«
    Greg rappelte sich hoch und blickte sich hektisch um, sah aber niemanden. Ich hab mir das doch nicht ausgedacht! Aber warum hat er sich entschuldigt? …
    Er stürmte in die Galerie mit den Rettungsbooten. Als er an den Staubuchten entlangeilte, fand er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Von den insgesamt sechs Booten waren zwei bereits gestartet, die übrigen waren vom gegnerischen Feuer unbrauchbar geworden. Erfüllt von Todesangst, lehnte er sich an die Trennwand der Galerie.
    »Amtierender Commander, wie ist der Zustand der Rettungsboote?«
    Er seufzte. »Die sind entweder Schrott oder bereits gestartet. Ich schätze, das war’s …«
    »Ich würde Ihnen empfehlen, sich zu den Rettungsbooten im Vorderteil des Schiffes zu begeben«, sagte die Bord-AI. »Ganz in der Nähe Ihrer derzeitigen Position befindet sich eine Wartungsschleuse …«
    »Reicht die Zeit noch?«
    »Wenn Sie sich an der Außenhülle entlang zu einer der vorderen Wartungsschleusen begeben, können Sie noch ein Rettungsboot erreichen. Durch den Raumanzug wären Sie auch eine Weile vor dem Temperaturanstieg geschützt.«
    Er nickte, das Herz schlug ihm bis zum Hals. »Na gut. Dann wollen wir die Würfel mal rollen lassen, was?«
    Er rannte zur der mit einem Sichtfenster ausgestatteten Innenluke der Wartungsschleuse. Auf einmal drang aus dem rauchverhüllten Gang ein Klirren und Poltern hervor. Greg überlegte nicht lange, sondern riss die Luke auf, schlüpfte in die Schleuse, rammte die Luke zu und verriegelte sie – als ein schwarzes, großes Wesen auftauchte und sich gegen die Wandung warf. Es dröhnte ohrenbetäubend laut. Durch das kleine ovale Sichtfenster sah er die Augen oder Linsen, die ihn aus der Panzerung hervor fixierten. Greg erstarrte kurz, dann schnappte er sich einen Raumanzug und zog ihn an.
    Der Legionscyborg hämmerte, bohrte und riss an der Schleusenluke. Als Greg nach der Dekompression auf die Außenhülle hinauskletterte, hörte er das Kreischen von brechendem Metall. Über ihm dräute Darien – die Silberlanze war relativ zum Planeten nach Backbord geneigt und kam ihm immer näher. Darien bot einen prachtvollen Anblick und füllte sein Gesichtsfeld aus.
    »Wie viel Zeit … bleibt mir noch?«, fragte er, wandte sich zum Bug und erblickte einen weiteren Cyborg, der Verkleidungsplatten abriss und damit seinen eigenen Panzer verstärkte. Er fluchte.
    »Zwei Komma zwei Minuten«, antwortete die Bord-AI. »Gibt es Probleme?«
    »Aye, so könnte man es ausdrücken«, meinte er und schlurfte weiter, wobei er darauf achtete, mit seinen Haftstiefeln nicht den Kontakt zur Raumschiffhülle zu verlieren. »Vor mir ist wieder so ein Legionsmonster mit allerlei Horrormaschinen. Aber ich werd’s versuchen …«
    Es war anstrengend, das Tempo aufrechtzuerhalten, ohne die Beine zu sehr anzuheben. Doch er fand seinen Rhythmus, und es sah so aus, als würde er die Luftschleuse noch rechtzeitig erreichen. Dann aber gelangte er an eine Stelle, wo die Verkleidung dunkel verfärbt und leicht verbogen war, und als er die eine Stiefelsohle darauf setzte, fand er keinen Halt. Offenbar war die Außenhülle von einem Energiestrahl getroffen worden. Der Bereich war etwa vier Meter breit und zog sich diagonal über die Flanke des Raumschiffs. Für eine Umgehung reichte die Zeit nicht aus.
    Greg schimpfte zehn Sekunden lang, wütend über das Hindernis, dann ging er in die Hocke und beugte sich leicht nach vorn. Er stieß sich mit den Füßen ab, flog an der Außenhülle entlang und korrigierte die Flugbahn, indem er verbogene Verkleidungsplatten und Vorsprünge packte. Er hatte den unbeschädigten Rumpfabschnitt fast erreicht, da stieß er sich mit einem unbedachten Griff vom Raumschiff ab. Verzweifelt versuchte er, sich irgendwo festzuhalten, wodurch er aber nur noch schneller abtrieb.
    Das war’s dann also, dachte er. Ist das der Grund, weshalb Chel gemeint hat, es täte ihm leid? Hat er gewusst, dass ich sterben würde, ohne mir helfen zu können?
    Er verfolgte noch immer seine eigene Flugbahn, während die Silberlanze in einer

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