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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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erfahren hatten, in welchen Schwierigkeiten Sie stecken …«
    »Dann hat Ash also überlebt?«
    »So lautete die letzte Meldung seines Schiffes«, antwortete Kao Chih. »Allerdings muss ich leider sagen, dass seine Lage ziemlich düster ist.«
    Greg nickte. »Und was haben Sie mit mir vor? Wollen Sie mich zu Ihrem prächtigen Raumschiff befördern oder mich nach Darien bringen?«
    Das Bild des Roug-Schiffs verschwand und wurde ersetzt durch das Gesicht von Kao Chih, dem Gesandten von Scheiterhaufen.
    »Weder noch«, sagte er. »Einem hohen Hegemonie-Funktionär ist es gelungen, mit einem entwendeten Shuttle von Darien zu entkommen, und unser Kommandant, der Hohe Mandator Azgemiron, besteht darauf, dass er bis zu einem späteren Prozess in Gewahrsam genommen wird.«
    Greg schwieg einen Moment. »Es handelt sich um Utavess Kuros, hab ich recht?«
    »Ja, um den Hegemonie-Botschafter, Mr. Cameron, und mir ist klar, dass …«
    »Ich erledige das – ich schnappe mir den Drecksack und schleppe ihn in Ketten oder was auch immer zu Ihnen. Das heißt, falls Sie möchten, dass ich das übernehme.«
    In Kao Chihs Gesicht spiegelte sich erst Erstaunen und dann Belustigung wider.
    »Gerne, Mr. Cameron, allerdings dürften gewöhnliche Fesseln wohl genügen. Ihr Jagdboot ist erheblich schneller als das Shuttle und auch schneller als die meisten Legionscyborgs. Wir verfolgen das Shuttle mit einer bewaffneten Sonde, die bedauerlicherweise ihren Raketenvorrat verschossen hat, aber sie wird Sie ans Ziel geleiten. Mr. Cameron, ich weiß, Sie sind erschöpft …«
    »Jetzt nicht mehr, Kao Chih«, sagte er, von Ungeduld erfasst. Nach all der Angst, dem Tod und dem Chaos musste er seine Wut an irgendetwas festmachen. »Kuros muss sich für seine Verbrechen verantworten. Ich werde ihn nicht entkommen lassen.«
    Als das Jagdboot in enger Kurve von der zum Untergang verurteilten Silberlanze abschwenkte, machte sich düstere Entschlossenheit in ihm breit.
    Ich werde ihn mir schnappen – entweder tot oder lebendig.

37 Theo
    Vorsichtig setzte er Fuß vor Fuß und achtete darauf, dass er vom Gewicht des schweren Broltgewehrs, das er sich umgeschnallt hatte, nicht nach hinten gezogen wurde. Er atmete schwer. Der Regen hatte ein wenig nachgelassen, doch die Steine waren noch immer rutschig, und wie Theo sich so einen Weg bahnte, dachte er über den destruktiven Aspekt des Krieges nach.
    Nach all den Unwägbarkeiten, Gefahren und haarsträubenden Verwicklungen, die er überstanden hatte (einschließlich seiner Jugenderlebnisse während des Winterputsches), kam es ihm durchaus passend vor, sich durch eine gespenstisch erleuchtete verwüstete Landschaft zu bewegen, die von einem wahnsinnigen Künstler hätte stammen können. Vor fast zwei Stunden hatten er und Rory sich mit etwa einem Dutzend Kämpfern der Hakon-Haer und des Steinhauerclans von Südwesten her der Schulter des Riesen genähert, von der ihnen lauter Kampfeslärm entgegenschallte. Als sie eine buschbestandene Hügelkuppe erreichten, wurde der Lärm von dröhnenden Explosionen übertönt, die in der Regennacht schaurig widerhallten. Mit ungläubigem Entsetzen sahen sie mit an, wie die schroffen Felswände des Vorgebirges barsten und die flache Oberseite von gewaltigen Detonationen aufgerissen wurde. Mindestens zwei der über der Schulter schwebenden Flugobjekte wurden von Trümmern getroffen und stürzten ab.
    Zunächst hatte Theo gehofft, der Warpbrunnen sei zerstört worden, vielleicht durch eine aus dem Orbit abgefeuerte Waffe, und die Bombe, die Rory bei sich trug, müsse daher nicht mehr gezündet werden. Dichte Staubwolken stiegen auf, wurden vom Regen aber schon bald weggewaschen. Und aus dem ganzen Staub und Qualm drang ein Leuchten hervor, das immer heller wurde. Dann trieb ein Windstoß den Dunstschleier auseinander, und Theo sah, wie eisig grell das Licht war, das aus der Schulter des Riesen hervorströmte. Er hatte dieses Licht schon einmal gesehen, als der uralte Wächter des Warpbrunnens Robert Horst, den Botschafter der Erdsphäre, hatte verschwinden lassen. Jetzt, da die Staubwolken weggeweht worden waren, ragte eine gleißende blaue Lichtsäule in den Himmel hoch.
    Kurz darauf tauchten die ersten Cyborgwesen auf, schwarze, insektenhafte Objekte, die erst vereinzelt und dann dicht an dicht in die Wolken aufstiegen. Einige wenige lösten sich aus dem funkelnden schwarzen Strom, waren aber nur so lange sichtbar, wie sie vom Leuchten des Warpbrunnes erfasst wurden.
    Und

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