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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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hat und weshalb Sie sich in unserem System aufhalten.«
    Remoscas Miene war ausdruckslos, doch über die Gesichtsflecken liefen konstrastierende Wellen hinweg, in Blau, Bernstein, Grün und Silber.
    »Captain Cameron, laut den vorliegenden Daten verfügt Ihr Planet über keine modernen Raumfahrzeuge. Und wie wir bereits erklärt haben, entspricht die Bauart Ihres Raumschiffs der eines hegemonischen Söldnerschiffs …«
    »Wir haben das Schiff in gutem Glauben vor zwei Monaten von einem Händler erworben«, las Greg ab und wünschte, Ash hätte etwas mehr Beredsamkeit an den Tag gelegt. »Der verlangte Preis schien uns recht günstig. Würden Sie jetzt bitte Ihre Anwesenheit erklären?«
    »Captain, Ihre Behauptungen decken sich nicht mit den uns vorliegenden Informationen.« Die Flecken nahmen eine resolute dunkelblaue Färbung an. »Wie gesagt, unsere Anwesenheit dient der Durchsetzung eines rechtmäßigen Beschlusses des Imisil-Bundes. Sie sind in die Sperrzone eingedrungen und werden daher geentert.«
    Ash tippte: Wenn Sie versuchen, dieses Raumschiff zu entern, werden Sie um jeden einzelnen Korridor kämpfen müssen und schwere Verluste erleiden …
    Greg starrte bestürzt auf den Monitor. Im Klartext: Zieht eure schweren Stiefel an und macht euch auf die Socken – haben die Tygraner eigentlich schon mal das Wort Diplomatie gehört?
    Er lehnte sich mit entspanntem Lächeln zurück.
    »Ich bedaure, Vorbote, aber das kann ich nicht zulassen.«
    Er spürte Ashs durchdringenden Blick auf sich ruhen, während Remosca den Kopf leicht zur Seite neigte.
    »Captain, ist Ihnen eigentlich klar, wie sehr Sie uns an Kampfkraft unterlegen sind? Mein Raumschiff verfügt über zahlreiche Raketenwerfer und Strahlenkanonen. Sie hingegen …«
    »Bitte fahren Sie fort, Vorbote. Ich finde Ihre Ausführungen höchst interessant.«
    »… haben lediglich zwei Strahlenprojektoren mittlerer Reichweite und eine einzige Werferbatterie.«
    Greg spürte Ashs Verärgerung, doch er konnte der Versuchung, den Bluff weiterzuspinnen, einfach nicht widerstehen.
    »Faszinierend, ich verstehe. Und keine anomalen Energieanzeigen? Sie detektieren keine seltsamen Partikel? Nichts dergleichen?«
    Der Imisil-Kommandant blickte mit ausdruckloser Miene zur Seite, als überprüfe er irgendwelche Anzeigen.
    »Uns liegen keine ungewöhnlichen Messungen vor. Wollen Sie damit andeuten …«
    »Ich will gar nichts andeuten, Vorbote«, sagte Greg. »Aber es ist nur fair, Sie zu warnen, dass unser Schiff mit rumpfbrechender Technik ausgestattet ist. Es versteht sich von selbst, dass sie abgeschirmt ist und nicht geortet werden kann.« Er wandte sich an Ash. »Lieutenant Ash … Ashwell, bitte Statusmeldung zu den Annihilationsfeldern.«
    Verärgerung und Verwunderung lagen in Ashs Blick, und Greg glaubte schon, er werde mit einer Bemerkung das ganze irre Kartenhaus zum Einsturz bringen. Dann blickte er sich mit versteinerter Miene zu seinem Monitor um.
    »Annihilationsfelder einsatzbereit. Sir.«
    Greg lächelte. Remosca rutschte unruhig auf dem Sessel vor.
    »Aber … wir können diese Waffe nicht anmessen …«
    »Meiner Rede Sinn, Vorbote! So soll es auch sein.«
    »Aber eine unsichtbare Waffe vermag einen Gegner nicht abzuschrecken.«
    Greg schüttelte den Kopf. »Diese rumpfbrechende Waffe dient nicht der Abschreckung, Vorbote, sondern ist für den Einsatz gegen die tückischsten, unvernünftigsten Gegner gedacht. Sie hingegen wirken recht vernünftig. Wie wäre es, wenn wir in aller Ruhe verhandeln würden?«
    Der Imisil-Humanoide gab keine Antwort, sondern blickte zu einer Stelle außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera. Er nickte energisch, dann sah er wieder in die Kamera.
    »Na schön, Captain. Ich habe entschieden, mit Ihnen in den Dialog zu treten. Bitte wiederholen Sie Ihre Frage.«
    »Das ist sehr freundlich, Vorbote. Naturgemäß frage ich mich, was es mit der Sperrzone um meine Heimatwelt auf sich hat und was den Imisil-Bund zu diesem Schritt bewogen hat. Vor allem aber möchte ich eines wissen: Wie groß ist Ihre Raumflotte, und wann wird sie eintreffen?«
    Ash bedachte ihn mit einem Hast-du-völlig-den-Verstand-verloren-Blick, während der Imisil-Offizier für einen Moment die Mundwinkel senkte.
    »Verraten Sie mir, woher Sie diese Information haben – sofort.« Der Humanoide hatte mit ruhiger Stimme gesprochen, doch seine Gesichtsflecken pulsierten dunkelgrün und rot.
    »Von Ihnen natürlich, Vorbote. Das habe ich aus Ihrem Verhalten

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