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Die Ahnen von Avalon

Die Ahnen von Avalon

Titel: Die Ahnen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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welche Stierhörner darstellte und für den Stamm des Blauen Stiers so typisch war, sowie die junge Frau namens Anet, der das leicht spöttische Lächeln inzwischen vergangen war.
    »Jäger haben Euch kommen sehen«, sagte Anet und zuckte unter Tirikis eindringlichem Blick leicht zusammen. »Meine Männer können Euer Gepäck tragen, damit wir schneller vorankommen.«
    Tiriki nickte. Es war eine seltsame Begegnung, wenn man bedachte, wie sehr sie sich vor diesem Mädchen gefürchtet, ja, es sogar gehasst hatte; doch jetzt hatte sie keinerlei Gefühl für Anet übrig.
    »Ich weiß, dass Micail nicht zu Tode gekommen ist«, sagte sie schroff. »Aber er ist verletzt. Wie schlimm?«
    »Er wurde von herabstürzenden Steinen getroffen. Dabei hat er einige Wunden davongetragen, jedoch nichts, wovon er sich nicht erholen könnte. Aber er schläft, ohne aufzuwachen. Er will einfach nicht gesund werden.«
    Tiriki konnte nur wortlos nicken. Sie war überzeugt gewesen, dass Micail noch am Leben war, doch mit jedem Schritt, den sie näher nach Azan gekommen war, hatten ihre Zweifel zugenommen - was wäre, wenn sie sich nun doch irrte?
    »Wer wurde außer ihm noch verletzt?«, fragte sie, während sie weitergingen.
    »Als die Steine… zerbarsten, wurden einige Brocken weit weg geschleudert«, berichtete Anet, »während andere gleich in der Nähe niedergingen. Prinz Tjalan ist tot und viele seiner Soldaten ebenfalls. Die Feierlichkeiten anlässlich seiner Einäscherung waren erst gestern Abend zu Ende. Viele der anderen Priester und Priesterinnen sind ebenfalls tot - oder vielleicht davongelaufen, falls sie die Möglichkeit dazu hatten.«
    Während sie die Ebene in Richtung des Sonnenrades überquerten, konnten sie dessen Zustand immer deutlicher erkennen. Einige der Dreisteine standen noch, ein Zeugnis des Könnens jener, die sie aufgerichtet hatten. Andere waren umgefallen, als ob ein Riesenkind des Spielens mit seinen Bauklötzen überdrüssig geworden wäre und sie im Gras herumgeworfen hätte.
    Und dazwischen war etwas Unbestimmtes zu erahnen, etwas wie ein körperloser Schatten, einem schwebenden Rauchkringel gleich.
    Mit dir werde ich mich später auseinander setzen, sagte Tiriki im Vorbeigehen lautlos zu sich selbst. Weiter vorn sah sie echten Rauch, der aus den Kaminen von Azan-Ylir aufstieg, wo Micail wartete.
    Als sie den breiten Graben am Rand des Dorfes erreichten, kam ihnen eine dunkelhaarige junge Frau entgegen, die Tiriki nur mit Mühe als Elara erkannte.
    »Oh, edle Dame… Meisterin…«, stammelte Elara, als ob sie unschlüssig wäre, ob sie eine förmliche Tempel-Huldigung vollführen oder sich Tiriki zu Füßen werfen sollte. »Wie sehr ich darum gebetet habe, dass die Große Mutter Euch zu uns bringen möge…«
    »Und dank ihrer Gnade bin ich jetzt hier«, antwortete Tiriki. »Ich freue mich, dich unversehrt anzutreffen.«
    »Nun, na ja, ich bin glimpflich davongekommen«, entgegnete Elara unsicher. »Anscheinend ist es Prinz Micail gelungen, die vernichtende Energie von unserer Seite des Halbkreises wegzulenken - doch eine der Sopranstimmen wurde getötet, und Cleta ist schwer verletzt.«

    Im Traum stand Micail auf dem Gipfel des Sternenberges und blickte hinauf zu Dyaus' satanischem Antlitz.
    »Durch die Kraft meines Blutes fessele ich dich!«, schrie er, aber die riesige Gestalt der Dunkelheit lachte nur.
    » Ich habe meine Fesseln abgelegt … und den Rest bekomme ich auch noch frei… «
    Wind und Feuer umtobten ihn. Micail schrie laut auf, als sich die Wirklichkeit auflöste - doch gleichzeitig spürte er, wie ihn ein schlanker Arm festhielt, ihn umfing und gegen den Ausbruch schützte. Tiriki… Er erkannte die Berührung ihres Geistes, obwohl seine Augen immer noch vom Chaos geblendet waren. Bin ich schließlich doch gestorben?, fragte er sich. Er hatte auf Frieden im Leben nach dem Tode gehofft - sollte er etwa dazu verdammt sein, denselben Kampf immer wieder und wieder zu führen?
    Sein Herz wurde durch ihre Kraft entflammt, und erneut hielt er Ausschau nach seinem ewigen Feind. Der Tumult um ihn herum hatte sich gelegt, doch jetzt rüttelte Tiriki heftig an ihm. Warum tat sie das? Wenn er es zuließ, dass sie ihn in die wache Welt zurückholte, dann wäre sie nicht mehr da…
    »Micail! Osinarmen! Wach auf! Ich bin seit drei Tagen zu Fuß unterwegs, um hierher zu gelangen. Das Mindeste, was du tun könntest, ist, die Augen zu öffnen und mich zu begrüßen!«
    Das hörte sich nun nicht wie im

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