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Die Ahnen von Avalon

Die Ahnen von Avalon

Titel: Die Ahnen von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley , Diana L. Paxson
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Blätter verließen, und machte den Weg durch die mit Schutt übersäten und von den Erdstößen aufgerissenen Straßen noch gefährlicher. Als ein besonders großer Lavabrocken Tiriki nur knapp verfehlte, lief Damisa in ein verlassenes Wirtshaus und kam mit zwei dicken Kissen zurück.
    Das eine reichte sie ihrer Lehrmeisterin. »Haltet es über den Kopf«, riet sie. »Auch wenn es lächerlich aussieht, es könnte Euch vor den größeren Trümmern schützen.«
    Tiriki lachte, brach aber sofort ab, als sie den schrillen Ton der Hysterie in ihrer Stimme hörte. Doch bei der Vorstellung, mit Damisa wie zwei Pilze auf Beinen durch die düsteren Straßen zum Palast zu eilen, konnte sie zumindest ein bitteres Lächeln nicht unterdrücken.
    Ansonsten gab es nichts zu lachen. Das gestrige Beben war schlimm genug gewesen, aber danach hatte sie die Stadt immerhin noch wieder erkannt. Heute waren die Umrisse von den neuen Stößen so verändert, dass sie sich vorkam wie in einer fremden Welt. Sie wollte sich einreden, der Ausbruch von heute Morgen habe das Werk nur vollendet und Gebäude zum Einsturz gebracht, die ohnehin schon angeschlagen gewesen waren, aber sie wusste, dass die Kräfte diesmal in eine andere Richtung gewirkt hatten. Bei jedem Schritt spürte sie, dass unter ihren Füßen kein stabiles Gleichgewicht mehr herrschte, sondern ein unsicherer Schwebezustand, der jeden Augenblick zusammenbrechen konnte.
    Der Mann mit den Gekreuzten Händen ist dabei, seine Ketten zu sprengen, dachte sie und fröstelte trotz der Schwüle. Noch ein Ruck, dann fällt auch die letzte Fessel ab, und er ist frei.
    Im Palast war niemand. Sie stieg zu ihren Gemächern hinauf, aber Micail und sein Seesack waren nicht mehr da. Er wartet sicher im Hafen auf mich, tröstete sie sich. Sie nahm ihren eigenen Sack und verließ mit Damisa den Palast.
    Zunächst versuchten sie, in die Stadt hinunter zu gelangen. Doch das Haus der Heiler war eingestürzt, und die Trümmer versperrten die Straße. Tiriki blieb stehen und lauschte angestrengt, aber von drinnen war nichts zu hören. Hoffentlich waren alle heil herausgekommen.
    Tatsächlich hatte sie schon seit längerem keinen Menschen mehr gesehen. Die Priester und die Beamten der Stadt, die hier wohnten und arbeiteten, hatten sich die Warnung offenbar zu Herzen genommen und im Hafen oder in den Bergen Schutz gesucht.
    Dennoch vermochte sie die Angst nicht ganz zu verdrängen. Womöglich waren alle tot, und wenn sie und Micail endlich den Hafen erreichten, um nach Kapitän Reidels Schiff zu suchen, wäre alles verlassen, und sie müssten allein mit den Geistern der Verstorbenen darauf warten, dass die Insel versank.
    Damisa, die dank ihrer vielen Botengänge in der oberen Stadt jeden Winkel kannte, übernahm die Führung. Sie machten kehrt und steuerten das Haus der Priester an, das etwas weiter oben am Hang lag.
    Als sie, vorbei an umgestürzten Statuen und eingefallenen Torbögen, den Prozessionsweg hinaufstiegen, erblickte Tiriki vor sich eine Gestalt in Seemannsstiefeln und einem braunen Reisemantel, die es offenbar sehr eilig hatte.
    »Chedan!«, rief sie. »Was macht Ihr noch hier? Sind die Priester…«
    »Diese heiligen Narren! Sie wollen den Geistern gebieten und haben nicht einmal sich selbst in der Gewalt. Die meisten haben sich wie befohlen auf die Schiffe begeben oder sind geflüchtet, die Götter wissen, wohin. Aber einige sind zurückgeblieben. Euer Gemahl ist gerade bei ihnen und bemüht sich, sie zur Vernunft zu bringen. Die Angst hat sie fast um den Verstand gebracht.
    Nun bestürmen sie ihn, seine Magie einzusetzen, damit es aufhört.« Er schüttelte empört den Kopf.
    »Aber Micail hat sich gestern schon restlos verausgabt, er hat seine Kräfte über Gebühr beansprucht. Mehr vermag er nicht zu tun. Können sie das denn nicht begreifen?«
    »Sie können nicht, oder sie wollen nicht…« Chedan zuckte die Achseln. »Verängstigte Menschen sind vernünftigen Argumenten nicht zugänglich, aber Euer Gemahl wird ihnen den Kopf schon zurechtrücken. Doch bis dahin haben diejenigen von uns, die noch klar denken können, alle Hände voll zu tun. Soweit sie noch am Leben sind«, fügte er grimmig hinzu. »Der Anführer der Gruppe, die den Omphalos verladen sollte, wurde unter einer einstürzenden Mauer begraben. Ich habe Micail versprochen, mich um den Stein zu kümmern, aber hier ist niemand mehr…jedenfalls niemand, der mir dabei helfen könnte.«
    » Wir sind hier«, erklärte Damisa

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