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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Leben, den die Völker des Westens nie begriffen haben. Deshalb ist unsere Kultur der Ihren überlegen.«
    »Sie sind doch weiter nichts als ein Inselvolk von Narzißten, die glauben, sie seien eine Eliterasse«, stieß Diaz hervor. »Und Sie, Suma, sind der Schlimmste der Bande.«
    Suma hatte Klasse, dachte Pitt. In der Miene des Mannes war keinerlei Ärger zu entdecken, keine Abneigung, nur überlegene Gleichgültigkeit. Auf Suma schien Diaz nur den Eindruck eines dummen Schwätzers zu machen.
    Kamatori andererseits stand da, die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, das Gesicht verzerrt vor Haß auf die Amerikaner und alle Fremden. Seine Augen waren schmale Schlitze, die Lippen zu einem dünnen, geraden Strich zusammengekniffen. Er sah aus wie ein tollwütiger Hund, der jeden Augenblick angreifen würde.
    Toshies Timing war nahezu perfekt. Sie verbeugte sich, die Hände zwischen den Knien, die Seide ihres Kimonos raschelte, und gab bekannt, das Abendessen würde serviert.
    »Wir werden die Unterhaltung nach dem Essen fortsetzen«, erklärte Suma und begleitete seine Gäste zu ihren Plätzen an der Tafel.
    Pitt und Kamatori setzten sich als letzte. Sie blieben stehen und musterten sich aufmerksam, wie zwei Boxer vor einem Kampf. In Kamatoris Schläfen pochte das Blut, seine Miene war finster und böse.
    Pitt goß Öl auf das Feuer, indem er ihn verächtlich angrinste.
    Beide Männer wuß ten, daß schon bald, sehr bald, einer den anderen töten würde.
    Während des Essens wurden sie von zwei Robotern bedient, deren lange Arme die Speisen mit unglaublich schnellen Bewegungen servierten und abräumten. Kein Essenskrümel fiel zu Boden, und kein Geräusch war zu vernehmen, wenn neue Teller auf die harte Tischplatte gestellt wurden. Die Roboter sprachen nur, um zu fragen, ob die Gäste einen bestimmten Gang beendet hatten.
    »Sie scheinen vom Gedanken einer automatisierten Gesellschaft besessen zu sein«, sagte Pitt, an Suma gewandt.
    »Ja, wir sind stolz, daß wir uns langsam in ein Unternehmen verwandeln, das Roboter für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzt. Meine Fabrikation in Nagoya ist die größte der Welt.
    Dort stehen computerentworfene Robotermaschinen, die jedes Jahr zwanzigtausend voll funktionsfähige Roboter bauen.«
    »Eine Armee, die eine neue Armee herstellt«, bemerkte Pitt.
    In Sumas Stimme klang Begeisterung mit. »Ohne es zu ahnen, haben Sie genau ins Schwarze getroffen, Mr. Pitt. Wir haben bereits damit begonnen, die japanische Armee auf Roboter umzurüsten. Meine Ingenieure entwickeln und konstruieren vollkommen automatisierte Kriegsschiffe ohne menschliche Besatzung; Flugzeuge, die nur von Robotern geflogen werden; robotergesteuerte Panzer, die selb ständig fahren und kämpfen, und ganze Armeen, bestehend aus Hunderttausenden gepanzerter Maschinen, stark bewaffnet und mit weitreichenden Sensoren ausgestattet, die fünfzig Meter weit springen können und eine Geschwindigkeit von sechzig Kilometern in der Stunde erreichen. Sie sind ganz einfach zu reparieren und verfügen über hochempfindliche Sensorfähigkeiten, so daß sie nahezu unbesiegbar sind. In zehn Jahren wird das Militär der Supermächte uns nicht mehr standhalten können. Anders als Ihren Generälen im Pentagon, die sich auf Männer und Frauen verlassen, die im Krieg kämpfen, bluten und sterben, wird es uns möglich sein, großangelegte Schlachten ohne den Verlust eines einzigen Menschenlebens zu führen.«
    Eine volle Minute verstrich, in der die Amerikaner am Tisch den wahren Umfang und die Folgen von Sumas Enthüllungen zu erfassen suchten. Nur Giordino schien der ungeheuerliche Gedanke einer Kriegführung, die von künstlichen Wesen abhing, kalt zu lassen.
    »Unser mechanischer Wächter behauptet, er sei geweiht worden«, erklärte er und nahm sich lässig ein Stück Fisch.
    »Wir verbinden unsere Religion, den Shintoismus, mit unserer Kultur«, antwortete Suma, »weil wir glauben, daß sowohl lebende als auch mechanische Geschöpfe eine Seele haben. Das ist ein Vorteil, den wir Ihnen im Westen gegenüber haben.
    Unsere Erzeugnisse, seien es Industrieerzeugnisse oder das Schwert eines Samurai, werden behandelt wie Personen. Wir besitzen sogar Maschinen, die unsere Arbeiter lehren, sich wie Maschinen zu verhalten.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Klingt wie ein Eigentor. Sie nehmen Ihren eigenen Leuten die Arbeit.«
    »Ein archaischer Mythos, Mr. Pitt«, erwiderte Suma und klopfte mit seinen Eßstäbchen auf den Tisch.
    »In

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