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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fassen, daß der Mann, dessen Ermordung man ihm befohlen hatte, plötzlich aus dem Nichts direkt vor seiner Türschwelle aufgetaucht war.
    Er entließ Orita und gab sich einer einsamen Meditation hin.
    Sein Gehirn entwarf sorgsam ein Katz- und-Maus-Spiel, einen Wettbewerb, in dem er seine Geschicklichkeit als Jäger ge gen einen Mann wie Pitt erproben konnte, dessen Mut und Einfallsreichtum wohlbekannt waren und der einen würdigen Gegner abgeben würde.
    Es war ein Spiel, das Kamatori schon viele Male mit Männern gespielt hatte, die Suma im Weg waren, und noch niemals hatte er verloren.
    Pitt und Giordino wurden rund um die Uhr von einer kleinen Gruppe Roboter bewacht. Giordino schloß mit einem der Roboter sogar so etwas wie eine Freundschaft und nannte ihn McGoon.
    »Mein Name ist nicht McGoon«, sagte der Roboter in verhältnismäßig gutem Englisch. »Mein Name ist Murasaki. Das bedeutet Purpur.«
    »Purpur«, knurrte Giordino verächtlich. »Du bist gelb lackiert.
    McGoon paßt viel besser.«
    »Nachdem ich voll operationsfähig war, wurde ich von einem Shintopriester, der Opfer brachte und mir Blumengirlanden umhängte, geweiht, und mir wurde der Name Murasaki gegeben.«
    »Also bist du ein unabhängiges Wesen«, stellte Giordino fest und war verblüfft, daß diese Maschine in der Lage war, ein Gespräch zu führen.
    »Nicht vollkommen. Meine Denkprozesse haben natürlich gewisse Grenzen.«
    Giordino drehte sich zu Pitt um. »Nimmt der mich auf den Arm?«
    »Keine Ahnung.« Pitt zuckte die Achseln. »Warum fragst du ihn nicht, was er tut, wenn wir fliehen.«
    »Ich würde den diensthabenden Beamten des Sicherheitsdienstes alarmieren und scharf schießen, genau so, wie ich programmiert wurde«, antwortete der Roboter.
    »Bist du ein guter Schütze?« fragte Pitt, den das Gespräch mit der künstlichen Intelligenz zu faszinieren begann.
    »Ich bin nicht darauf programmiert vorbeizuschießen.«
    »Jetzt wissen wir, wo wir stehen«, bemerkte Giordino lakonisch.
    »Sie können nicht von der Insel fliehen, und hier gibt es keinen Ort, an dem Sie sich verstecken könnten. Sie würden entweder ertrinken, von Haien gefressen oder enthauptet werden. Jeder Fluchtversuch wäre unvernünftig.«
    »Der hört sich an wie Spock.«
    Von draußen erklang ein Klopfen, und ein finster dreinblickender Mann schob die
Fusama
Schiebetür mit ihren
Shoji
Papierscheiben zur Seite und trat ein. Ruhig stand er da, während seine Augen von Giordino, der neben dem Roboter stand, zu Pitt wanderten, der es sich auf den dreifach gestapelten Tatamimatten bequem gemacht hatte.
    »Ich bin Moro Kamatori, Bevollmächtigter von Mr. Hideki Suma.«
    »Al Giordino«, begrüßte ihn der untersetzte Italiener, grinste breit und streckte einladend seine Hand aus wie ein Gebrauchtwagenhändler. »Mein Freund dort in der Horizontalen ist Dirk Pitt. Tut uns leid, daß wir so unangemeldet reingeschneit sind, aber –«
    »Wir kennen Ihre Namen und auch den Grund, weshalb Sie sich auf der Insel Soseki aufhalten«, unterbrach Kamatori Giordino. »Sie können sich jeglichen Versuch sparen, das abzustreiten und irgendwelche Ausreden zu erfinden. Ich bedaure, Sie davon in Kenntnis setzen zu müssen, daß Ihr Ablenkungsmanöver ein Fehlschlag war. Die Mitglieder des dreiköpfigen Teams wurden gefaßt, kurz nachdem sie den Tunnel verließen, der von Edo City hierher führt.«
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen. Giordino warf Kamatori einen finsteren Blick zu und wandte sich erwartungsvoll zu Pitt um.
    Pitts Miene war vollkommen unbewegt. »Sie haben nicht zufällig etwas zu lesen hier?« Er klang gelangweilt. »Vielleicht einen Führer der örtlichen Gastronomie?«
    Kamatori musterte Pitt mit blankem Abscheu. Nach einer fast einminütigen Pause trat er vor, bis er fast über Pitt gebeugt dastand.
    »Jagen Sie gerne, Mr. Pitt?« fragte er unvermittelt.
    »Eigentlich nicht. Das ist unsportlich, weil das gejagte Wild nicht zurückschießen kann.«
    »Dann ist Ihnen der Anblick von Blut und Tod also zuwider?«
    »Ist das nicht bei allen zivilisierten Menschen so?«
    »Vielleicht sehen Sie sich lieber in der Rolle des Wildes.«
    »Sie kennen doch die Amerikaner«, gab Pitt in ruhigem Ton zurück. »Immer auf der Seite der Unterdrückten.«
    Kamatori bedachte Pitt mit einem mörderischen Blick. Dann zuckte er die Achseln. »Mr. Suma gibt sich die Ehre, Sie zum Abendessen einzuladen. Sie werden Punkt sieben in das Speisezimmer geleitet.
    Kimonos finden Sie im

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