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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rammte dessen Spitze in den Holzfußboden, ließ dann den Griff los, so daß die Waffe im polierten Holz hin- und herschwang. Er zog einen kleinen, in eine Socke gewickelten Gegenstand unter dem Arm hervor. Ungehindert ging er von hinten auf einen der Roboter zu. Bevor dieser sich umwenden konnte, drückte er das Ding in der Socke gegen das Plastikgehäuse, das den Computer barg. Der Roboter stand sofort still und rührte sich nicht mehr.
    Kamatori, der zu spät begriff, was Pitt da tat, schrie: »Erschieß ihn!«
    Doch Pitt duckte sich unter den Mündungen der Automatikwaffen des zweiten Roboters hindurch und hielt das seltsame Objekt auch gegen dessen Prozessoren. Wie der erste blieb auch dieser Roboter stocksteif stehen.
    »Wie hast du das gemacht?« fragte Stacy atemlos. Pitt zog eine kleine 6-Volt-Batterie, die er aus der mobilen Röntgenanlage ausgebaut hatte, und ein Rohrstück, das mit zwei Metern Kupferdraht umwickelt war, aus der Socke und hielt die Gegenstände hoch, damit alle sie sehen konnten.
    »Ein Magnet. Er hat die Programme aus den Speichern der Computer gelöscht und die integrierten Schaltkreise lahmgelegt.«
    »Ein kurzfristiger Erfolg, mehr nicht«, bemerkte Kamatori.
    »Ich habe Ihren Einfallsreichtum schwer unterschätzt, Mr. Pitt.
    Doch letztlich haben Sie kaum mehr erreicht, als Ihr Leben um wenige Minuten zu verlängern.«
    »Zumindest sind wir jetzt bewaffnet«, sagte Weatherhill und wies mit dem Kopf zu den Waffen der Roboter hinüber.
    Trotz der Wendung, die die Ereignisse genommen hatten, konnte Kamatori den Ausdruck des Triumphes in seinem Gesicht nicht verbergen. Er hatte sich wieder vollkommen unter Kontrolle. Pitts beinahe wunderbare Rettung bedeutete gar nichts. »Die Waffen sind an den beweglichen Armen der Roboter fest montiert. Die können Sie nur mit einer Trennscheibe abtrennen. Sie sind so hilflos wie zuvor.«
    »Dann sitzen wir also jetzt im selben Boot, nachdem Ihre Roboter ausgestöpselt wurden«, sagte Pitt und warf Stacy den Magnet zu.
    »Ich habe meinen
Katana.«
Kamatoris Hand fuhr an den Griff des alten japanischen Schwerts seiner Ahnen, das in der Scheide auf seinem Rücken steckte. Die einundsechzig Zentimeter lange Klinge bestand aus elastischem, magnetisiertem Eisen mit einer harten Stahlschneide. »Und ich trage einen
Wakizashi
bei mir.«
    Er zog ein Messer, ungefähr vierundzwanzig Zentimeter lang, aus einer Scheide unter seiner Schärpe, dessen Klinge kurz aufblitzte, bevor er es wieder wegsteckte. Pitt ging zurück zum Eingang, der zu Kamatoris Arsenal antiker Waffen führte, und zog den Säbel aus dem Fußboden.
    »Das hier ist vielleicht nicht Excalibur, aber immer noch besser als gar nichts.«
    Die Waffe, die Pitt von der Wand in Kamatoris Büro genommen hatte, war ein italienischer Duellsäbel aus dem neunzehnten Jahrhundert, dessen Klinge vom Handschutz bis zur Spitze neunzig Zentimeter maß. Er war schwerer als die modernen Säbel, mit denen Pitt während seiner Zeit an der Air Force Academy gefochten hatte, und nicht so flexibel, doch in der Hand eines erfahrenen Fechters konnte er sehr wirkungsvoll sein.
    Pitt war sich vollkommen im klaren darüber, worauf er sich hier einließ. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß Kamatori Experte im japanischen Schwertkampf des
Kenjutsu
war, während er selber die Klinge vor zwei Jahren, bei einem Wettkampf, das letzte Mal geführt hatte. Doch wenn es ihm nur gelang, so lange am Leben zu bleiben, bis Stacy Mancuso und Weatherhill befreit hatte oder sie Kamatori ablenken konnte, so daß Pitt die Oberhand gewann, dann bestand noch eine kleine Chance, von der Insel zu fliehen.
    »Sie wagen doch nicht, mich damit herauszufordern?« höhnte Kamatori.
    »Warum nicht?« Pitt zuckte die Achseln. »Im Grunde waren die Samurai-Krieger kaum etwas anderes als aufgeblasene Schwuchteln. Ich nehme an, daß Sie aus demselben Sumpf gekrochen sind.«
    Kamatori beachtete die Beleidigung nicht. »Sie wollen also mit einem Heiligenschein in der Rolle des Sir Galahad gegen den schwarzen Ritter auftreten.«
    »Eigentlich hatte ich eher Errol Flynn gegen Basil Rathbone im Sinn.«
    Kamatori schloß auf einmal die Augen, ging in die Knie und versenkte sich in einen meditativen Trancezustand, aus dem die Samurai jene innere Kraft des
Kiai
schöpfen, um für einen Kampf über sich selbst hinauszuwachsen.
    Pitt stellte sich auf einen schnellen Angriff ein, federte zurück und ging in Grundstellung.
    Fast zwei Minuten vergingen, dann

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