Die Ajima-Verschwörung
Computerprogramm so verändert haben, daß der Hund sich in einen wütenden Mörder verwandelt hatte.
Danach war der Roboter offenbar zum Angriff übergegangen und hatte Pitt übel zugerichtet. Da ihm kein Ausweg mehr blieb, mußte Pitt versucht haben zu entkommen, indem er auf den Baum kletterte.
Doch sein Gewicht war zu groß gewesen, und der Baum war mit ihm auf die unteren Felsen gestürzt.
Von Pitts Leiche fehlte zwar jede Spur, doch kein Mensch konnte einen derartigen Fall überlebt haben. Entweder war er von der Strömung fortgetragen worden, oder die Haie, angelockt von dem blutenden Körper, hatten ihn zerfleischt.
Kamatori explodierte in blinder Wut. Er griff nach dem mechanischen Hund und schmiß ihn über die Klippen. Pitt hatte ihn besiegt. Sein Kopf würde nicht zusammen mit den übrigen Trophäen an der Wand hängen. Der Samurai empfand es als eine Schmach, derart um seinen Sieg betrogen worden zu sein.
Niemand war seinem Schwert je entkommen.
Er würde sich an den anderen amerikanischen Geiseln rächen.
Er beschloß, daß Stacy das nächste Opfer sein sollte, und stellte sich voller Genugtuung die entsetzten Mienen von Giordino, Weatherhill und Mancuso vor, die auf dem Farbbildschirm dabei zusehen mußten, wie er sie in Stücke hackte. Er hielt die Schwertklinge in Augenhöhe vor sich und wurde geradezu euphorisch, als die eben aufgegangene Sonne auf der Klinge glitzerte. Dann schwang er es in weitem Bogen über seinen Kopf und ließ es mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung in die Scheide gleiten.
Immer noch wütend und enttäuscht, weil ihm der einzige Mann entgangen war, den er unbedingt hatte töten wollen, machte er sich durch die zerklüftete Landschaft auf den Rückweg zur Ferienanlage, in Gedanken schon bei der nächsten Jagd.
49
In einem Raum tief im Innern von Gebäude C des Nationalen Sicherheitsdienstes in Ford Meade saß Clyde Ingram, Leiter der wissenschaftlichen und technischen Datenauswertung, in einem komfortablen Sessel und blickte auf einen großen Bildschirm.
Die Auflösung war infolge der neuesten Entwicklungen bei Aufklärungssatelliten unglaublich.
Der Pyramider Satellit, der im Verlauf einer geheimen Shuttle-Operation in den Weltraum gebracht worden war, war wesentlich vielseitiger als sein Vorgänger Sky King. Statt lediglich detaillierte Fotos und Filme der Land- und Meeresoberfläche zu liefern, enthüllten seine drei Systeme auch Details, die unter der Erde und unter dem Meer lagen.
Durch bloßes Betätigen von Knöpfen auf einer Konsole konnte Ingram den Satelliten über jedem Ziel auf der Erde in Position bringen und seine mächtigen Kameras und Sensoren genau genug ausrichten, um das Kleingedruckte in einer Zeitung zu lesen, die auf einer Parkbank lag, die Konstruktionsmerkmale eines U-Boot-Bunkers zu erkennen oder nachzuschauen, was die Mannschaft eines U-Boots, das sich unter einer Eisscholle versteckt hielt, zu Mittag aß.
An diesem Abend analysierte er die Bilder, die das Meeresgebiet rund um die Insel Soseki zeigte.
Nachdem er die Raketensysteme ausgemacht hatte, die sich im Wald rund um das Ferienzentrum verbargen, konzentrierte er sich auf das Aufspüren und Speichern von Unterwassersensoren, die von Sumas Sicherheitskräften angebracht worden waren, um jede U-Boot-Operation und jede heimliche Landung bemerken zu können.
Nach fast einer Stunde entdeckte er ein kleines Objekt, das sechsunddreißig Kilometer nordöstlich von Soseki in dreihundertzwanzig Metern Tiefe auf dem Meeresboden lag. Er gab dem Hauptcomputer den Befehl, die Stelle rund um dieses Objekt zu vergrößern. Der Computer seinerseits gab die Koordinaten weiter und wies die Sensoren des Satelliten an, die Stelle abzutasten.
Nachdem das Signal empfangen und entsprechend verarbeitet worden war, übertrug der Satellit eine vergrößerte Abbildung zu einem Empfänger, der auf einer Insel im Pazifik stand, und von dort aus wurde sie an Ingrams Computer in Ford Meade übermittelt, wo sie wiederum vergrößert und auf dem Bildschirm ausgegeben wurde.
Ingram stand auf, trat näher an den Bildschirm heran und musterte den Gegenstand durch seine Lesebrille. Dann ging er zu seinem Sessel zurück und rief den Stellvertretenden Operationsleiter an, der auf dem Weg nach Washington in einem fürchterlichen Stau steckte.
»Meeker«, meldete sich eine erschöpfte Stimme über das Funktelefon.
»Hier Ingram, Boss.«
»Werden Sie denn niemals müde, sich die ganze Nacht über die finstersten
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