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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sprang Kamatori plötzlich auf und zog mit einer geschmeidigen Bewegung mit beiden Händen blitzschnell seinen
Katana
aus der Scheide. Er schwang die Klinge nicht erst über den Kopf, um von oben nach unten zu schlagen, sondern setzte die Bewegung schwungvoll in einem leicht aufwärts gerichteten diagonalen Hieb fort, um Pitt von der Hüfte bis zur Schulter aufzuschlitzen.
    Pitt ahnte, was Kamatori vorhatte, konnte den hinterhältigen Schlag knapp parieren und machte einen schnellen Ausfall. Er traf Kamatori an der Hüfte, bevor er zurücksprang, um der nächsten wilden Attacke seines Gegners zu entgehen.
    Die Techniken von
Kenjutsu
und der Olympiadisziplin des Säbelfechtens sind grundverschieden. Es war, als stehe ein Basketballspieler einem Footballverteidiger gegenüber. Die traditionelle Fechtkunst besteht aus geradlinigen Bewegungen mit gelegentlichen Ausfällen, während
Kenjutsu
keinerlei Beschränkungen kennt und der Kämpfer mit seinem
Katana
versucht, den Gegner mit einem wilden Hagel von Hieben niederzuzwingen. Doch beide Techniken beruhen auf Geschwindigkeit und dem Überraschungsmoment.
    Kamatori bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit. Er wußte, daß ein Körpertreffer bei Pitt den Kampf schnell beenden würde. Schnell sprang er von einer Seite zur anderen und stieß gutturale Schreie aus, um Pitt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er griff wütend an und parierte mit beidhändigen Hieben mühelos Pitts Ausfälle. Die Wunde an seiner Hüfte schien er nicht zu bemerken, und sie verlangsamte seine behenden Reaktionen auch nicht.
    Kamatoris beidhändige
Katana-Hiebe
durchschnitten die Luft etwas schneller und hatten mehr Wucht als Pitts Säbel. Doch in der Hand eines geübten Fechters konnte die alte Duellklinge eine Winzigkeit schneller kontern. Auch war sie fast dreißig Zentimeter länger, ein Vorteil, den Pitt nutzte, um sich bei Kamatoris blitzschnellen Attacken aus der Gefahrenzone tödlicher Verletzungen zu ziehen. Und der Säbel war eine Hieb-und Stichwaffe, der
Katana
dagegen nur eine Hiebwaffe.
    Kamatori wiederum war wegen seiner Erfahrung und der ständigen Übung mit der Klinge im Vorteil.
    Pitt war eingerostet, aber er war zehn Jahre jünger als der
Kenjutsu-Experte
, und, wenn man von dem Blutverlust absah, in ausgezeichneter körperlicher Verfassung.
    Stacy und die übrigen sahen dem spektakulären Schlagabtausch, den Ausfällen und den behenden Attacken, bei denen die Klingen glitzerten und die Schneiden klirrend aufeinanderprallten, fasziniert zu. Ab und zu brach Kamatori seinen Angriff ab, zog sich zurück und ging zwischen Stacy, Mancuso und Weatherhill in Stellung, um Stacy daran zu hindern, die Männer zu befreien, und sich zu vergewissern, daß sie nicht versuchte, ihn von hinten oder von der Seite anzugreifen. Dann nahm er mit einem gutturalen Fluch die wütenden Attacken gegen den verhaßten Amerikaner wieder auf.
    Pitt hielt sich zurück, griff an, wenn sich eine Lücke in der Deckung ergab, parierte die explosive Wucht von Kamatoris Hieben und wich den unglaublich wilden Angriffen aus. Er versuchte, Stacy Bewegungsspielraum zu verschaffen, doch sein Gegner war zu gerissen und vereitelte jede Gelegenheit. Obwohl Stacy Judoexpertin war, hätte Kamatori sie in Stücke geschlagen, bevor sie noch auf zwei Meter an ihn herangekommen wäre.
    Pitt focht angestrengt und schweigend, während Kamatori bei jedem Hieb wild schreiend gegen ihn anstürmte und Pitt zwang, sich langsam quer durch den Raum zurückzuziehen. Der Japaner lächelte höhnisch, als ein wilder Hieb Pitts ausgestreckten Schwertarm erwischte und in einer dünnen Linie Blut hervortrat.
    Die schiere Wucht von Kamatoris Angriff bewirkte, daß Pitt defensiv kämpfen und sich damit begnügen mußte, die fürchterlichen Schläge zu parieren. Kamatori sprang von einer Seite zur anderen und versuchte dabei einen Kreis zu beschreiben.
    Pitt erkannte seine Absicht sofort, wich Schritt für Schritt zurück und machte, ganz im Vertrauen auf seine Gewandtheit und die kontrollierte Art zu fechten, einen unvermittelten Ausfall, um am Leben zu bleiben und Kamatoris Timing zu stören.
    Ein Stoß traf Kamatori in den Unterarm, verlangsamte jedoch die Bewegungen des
Kenjutsu-Meisters
nicht für einen Moment.
    Von der Kraft des
Kiai
durchdrungen, schlug er zu, wenn er glaubte, daß Pitt ausatmete und empfand selber offenbar keinerlei Schmerz, ja er schien es nicht einmal wahrzunehmen, wenn Pitts Säbel sein Fleisch durchbohrte. Immer

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