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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bildschirm dargestellt wurde. »Die Sache hat einen Haken«, sagte er ruhig.
    »Welchen?« fragte Percy. »Was meinen Sie damit?«
    »Wenn wir Japan einen Riegel vorschieben und die bei uns die Lichter ausgehen lassen, dann können die trotzdem nicht unsere sämtlichen Verteidigungsanlagen eliminieren, vor allem nicht unsere Atom-U-Boote. Unsere Zweitschlag-Kapazität würde genügen, die gesamte Inselkette in Schutt und Asche zu legen.
    Wenn ihr meine Meinung hören wollt, dann ist das Ganze überhaupt nicht realisierbar, Selbstmord. Es handelt sich meiner Meinung nach um einen großen Bluff.«
    »Ihre Theorie hat nur einen kleinen Schwachpunkt«, erklärte Percy geduldig lächelnd. »Die Japaner haben die besten Geheimdienstleute, die im Geschäft sind, aufs Kreuz gelegt und die Weltmächte an ihrer Achillesferse erwischt. Aus deren Blickwinkel sind die Konsequenzen gar nicht so katastrophal.
    Wir haben mit den Japanern Verträge abgeschlossen, damit sie uns in der Forschung bei der Entwicklung strategischer Verteidigungssysteme zur Vernichtung anfliegender Raketensprengköpfe unterstützen. Während unsere Führung das Ganze als zu teuer und nicht durchführbar abschrieben, haben die Japaner mit ihrer üblichen High-Tech-Professionalität weitergemacht und ein System perfektioniert, das funktioniert.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß die unverwundbar sind?« fragte Yaeger schockiert.
    Percy schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber in zwei Jahren haben die ein funktionierendes ›Star-Wars-System‹ – und wir nicht.«
23
    Im Capitol tagte hinter verschlossenen Türen ein ausgesuchtes Komitee, das den kulturellen und finanziellen Einfluß Japans auf die Vereinigten Staaten beziffern und abschätzen sollte. Diese unverfängliche Aufgabenbeschreibung war nur eine höfliche Art auszudrücken, daß gewisse Kongreßabgeordnete fuchsteufelswild waren, weil sie die Vereinigten Staaten mehr und mehr im Würgegriff des japanischen Kapitals wähnten.
    Ichiro Tsuboi, Vorstandsvorsitzender von Kanoya Securities, dem größten Brokerhaus der Welt, saß an einem Tisch etwas unterhalb des langen, halbrunden, thekenartigen Schreibtischs des Kongreßkomitees. Rechts und links von ihm saßen vier seiner Hauptberater, die die Abgeordneten durch ihre laut schnatternden Erörterungen vor jeder Antwort, die Tsuboi auf die Fragen des Komitees gab, zusehends irritierten.
    Tsuboi sah keineswegs wie ein finanzieller Gigant aus, dessen Brokerhaus über genug Kapital verfügte, um Paine Webber, Charles Schwab, Merrill Lynch und die restlichen bekannten Brokerhäuser von Wallstreet zu schlucken, ohne dabei auch nur einmal aufstoßen zu müssen.
    Tatsächlich hatte er bereits beträchtliche Anteile an diesen Unternehmen erworben. Tsuboi war klein und schlank und sah wie der freundliche Eigentümer eines Geisha-Hauses aus. Doch sein Äußeres täuschte. Es war ihm ein leichtes, sich einem protektionistischen aufgebrachten Kongreß gegenüber zu behaupten. Seine Konkurrenten in Japan und Übersee haßten und fürchteten ihn aus jahrelanger, bitterer Erfahrung. Tsuboi war ebenso rücksichtslos wie gerissen. Seine geschickten Finanzmanipulationen hatten ihn zu einer Kultfigur werden lassen, und seine Verachtung Amerikas und Europas stellten kaum ein wohlgehütetes Geheimnis dar. Verglichen mit dem Guru der Börse von Tokio waren die Unternehmensaufkäufer und cleversten Makler der Wallstreet die reinsten Unschuldslämmer. Er allein besaß beinahe schon die Macht, der amerikanischen Wirtschaft den Teppich unter den Füßen wegzuziehen.
    Er saß da und beantwortete freundlich die Fragen des Komitees. Dabei lächelte er die ganze Zeit höflich und sprach so gelassen, als unterhielte er sich mit Gästen beim Mittagessen.
    »Wenn die geschätzten Kongreßabgeordneten es zulassen, daß ein Gesetz verabschiedet wird, das japanische Unternehmen zwingt, die Mehrheitsanteile an ihren Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten zu einem Bruchteil ihres wahren Wertes an amerikanische Unternehmen zu veräußern, so ist das kaum etwas anderes als Verstaatlichung. Das Ansehen der amerikanischen Wirtschaft würde dadurch weltweiten Schaden erleiden. Die Bankensysteme brächen gemeinsam mit den internationalen Währungen zusammen. Die Industrienationen gingen bankrott. Und zu welchem Zweck? Meiner bescheidenen Auffassung nach sind die japanischen Investoren das Beste, was dem amerikanischen Volk je widerfahren konnte.«
    »Ein solches Gesetzgebungsverfahren

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