Die Ajima-Verschwörung
Garagen eine funktionierende Atombombe zum Preis eines Rasenmähers zusammenbasteln konnten.
»Dirk, mein Junge!« strahlte er. »Was für eine Freude, dich zu sehen.«
»Du siehst gut aus«, stellte Pitt fest, als sie sich umarmten.
Percy zuckte traurig die Schultern. »Die verdammte Zulassungsstelle hat mir den Führerschein abgenommen, aber meinen alten Jaguar XK-120 kann ich noch fahren.«
»Ich weiß es zu schätzen, daß du dir die Zeit nimmst, um mir behilflich zu sein.«
»Keine Ursache. Einer Herausforderung gehe ich nie aus dem Weg.«
Pitt stellte Hiram Yaeger Percy vor.
»Ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Hiram«, sagte Percy.
»Ebenfalls«, nickte Hiram.
»Wollen wir anfangen?« fragte Pitt.
Yaeger zog zwei weitere Stühle heran. Sie saßen vor einem Computermonitor, der dreimal so groß war wie ein normales Tischgerät.
»Das Allerneueste«, erklärte er. »Wird normalerweise als CAD/CAM bezeichnet, eine Akronym für Computer-Aided Design/Computer-Aided Manufacturing. In erster Linie ein Computergrafiksystem, gleichzeitig aber eine ausgefeilte Zeichenmaschine, die es Zeichnern und Ingenieuren erlaubt, herrliche Detailzeichnungen eines jeden nur vorstellbaren mechanischen Objekts anzufertigen. Ohne Zirkel, Lineal und Winkelmaß. Man programmiert die Toleranzen ein und skizziert dann mit einem Elektronikstift einfach die Umrisse auf dem Bildschirm. Danach wandelt der Computer sie in präzise, haargenau ausgearbeitete Formen um oder bildet sie dreidimensional ab.«
»Erstaunlich«, murmelte Percy. »Können Sie einzelne Sektionen aus Ihren Zeichnungen ausschneiden und die Details vergrößern?«
»Ja, und ich kann auch Farben hinzufügen, Umrisse ändern, Belastungsproben simulieren und die Änderungen bearbeiten.
Anschließend können die Resultate gespeichert und wie bei einem Textverarbeitungsprogramm wieder abgerufen werden.
Die Anwendungsvielfalt vom Entwurf bis hin zum fertigungsreifen Produkt ist atemberaubend.«
Pitt drehte seinen Stuhl herum. »Dann wollen wir mal sehen, ob uns das der Lösung näherbringt.«
»Also, wonach suchen wir?« wollte Percy wissen.
»Nach einer Atombombe«, erwiderte Pitt.
»Wo?«
»In einem Auto.«
»Soll eine über die Grenze geschmuggelt werden?« fragte Yaeger mit sicherem Instinkt.
»So ähnlich.«
»Auf dem Landweg oder übers Meer?«
»Übers Meer.«
»Hat das hier etwas mit der Explosion zu tun, die sich vor ein paar Tagen auf dem Pazifik ereignet hat?«
»Darüber darf ich nicht reden.«
»Mein Junge, im Trivial Pursuit bin ich unschlagbar, und ich verfolge auch die Fortschritte in der Atomindustrie. Und du weißt, daß ich, abgesehen vom Präsidenten, in der höchsten Geheimhaltungsstufe war.«
»Willst du mir damit irgend etwas zu verstehen geben, Onkel?«
»Würdest du mir glauben, wenn ich dir erzähle, daß ich der erste war, den Ray Jordan wegen dieser Detonation im Pazifik konsultiert hat?«
Pitt war geschlagen und lächelte. »Dann weißt du mehr als ich.«
»Ich weiß, daß Japan Atombomben in Autos im Land versteckt hat. Aber Jordan schien es nicht für angebracht zu halten, einen alten Mann für seine Operation anzuheuern, deshalb hat er mich nur um Rat gebeten und mich anschließend links liegengelassen.«
»Dann fühl dich hiermit angeheuert. Soeben bist du zum Mitglied im Team ›Stutz‹ ernannt worden. Du auch, Hiram.«
»Du wirst eine Menge Ärger bekommen, wenn Jordan herausfindet, daß du Verstärkung hinzugezogen hast.«
»Wenn wir Erfolg haben, wird er darüber hinwegkommen.«
»Worum geht’s bei diesen japanischen Bomben?« fragte Yaeger mißtrauisch.
Percy legte ihm die Hand auf die Schulter. »Was wir hier zu lösen versuchen, Hiram, muß ganz geheim bleiben.«
»Hiram hat die Geheimhaltungsstufe Beta-Q«, erklärte Pitt.
»Dann können wir mit der Jagd beginnen.«
»Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir erst etwas über die Hintergründe erzählen würden«, erklärte Yaeger und sah Percy unverwandt an.
Der alte Atomexperte wich seinem Blick nicht aus. »In den dreißiger Jahren ist Japan in den Krieg gezogen, um ein unabhängiges Wirtschaftsimperium zu errichten. Jetzt, fünfzig Jahre danach, ist das Land erneut bereit zu kämpfen, diesmal um dessen Bewahrung. Unter höchster Geheimhaltung haben die Japaner ein Atomwaffenarsenal aufgebaut. Das für die Waffen aufbereitete Plutonium und Uran wurde aus den zivilen Atomwerken abgezweigt. Die Tatsache, daß die Japaner die Bombe
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