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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Nationen der Dritten Welt Atomwaffen besitzen.« Percy deutete auf den leeren Bildschirm. »Von welchem Automodell gehen wir aus?«
    »Vom neunundachtziger Ford-Taurus, unserer Familienkutsche«, erwiderte Yaeger. »Ich habe mal, um das System auszuprobieren, alle Teile aus dem Werkstatthandbuch in den Computer eingegeben. Ich kann Vergrößerungen bestimmter Teile oder die gesamte Karosserie auf den Bildschirm holen.«
    »Der Taurus ist ein gutes Beispiel«, stimmte Pitt zu. Yaegers Finger bewegten sich einige Sekunden lang über die Tastatur, dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme. Auf dem Monitor erschien in leuchtenden Farben eine dreidimensionale Konstruktionszeichnung. Ein weiteres Kommando von Yaeger, und eine viertürige Taurus-Limousine, rotmetallic, drehte sich vor ihnen wie auf einer Drehscheibe und wurde ihnen aus jedem nur denkbaren Winkel vorgeführt.
    »Kannst du uns ins Innere des Wagens bringen?« fragte Pitt.
    »Wir steigen ein«, erwiderte Yaeger. Auf Knopfdruck schienen sie durch massives Blech hindurch in einzelne Abschnitte des Innenraums von Chassis und Aufbau einzudringen. Sie sahen genau jede Schweißnaht, jede Mutter und jede Schraube. Yaeger nahm sie mit ins Differential, in den Getriebetunnel, die einzelnen Gänge und schließlich ins Herz des Motors.
    »Erstaunlich«, murmelte Percy bewundernd. »Als flöge man durch ein Elektrizitätswerk. Wenn wir so was nur damals, 1942, gehabt hätten. Dann hätten wir die Kriege in Europa und im Pazifik zwei Jahre früher beenden können.«
    »Die Deutschen hatten Glück, daß Sie die Bombe nicht schon 1942 hatten«, stichelte Yaeger.
    Percy warf ihm einen ernsten Blick zu und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den Bildschirm.
    »Was Interessantes entdeckt?« wollte Pitt wissen.
    Percy strich sich über den Bart. »Das Antriebsgehäuse wäre ein passender Behälter.«
    »Unwahrscheinlich. Der Motor oder die Kurbelwelle kommen nicht in Frage. Der Wagen muß ganz normal fahren können.«
    »Das schließt eine falsche Batterie oder den Vergaser aus«, erklärte Yaeger. »Möglicherweise die Stoßdämpfer.«
    Percy schüttelte kurz den Kopf. »Der Platz würde für eine Rohrbombe mit Plastiksprengstoff genügen, aber nicht für einen Atomsprengsatz.«
    Während der folgenden paar Minuten, in denen Yaegers Befehle auf der Tastatur sie mit auf eine Reise durch ein Auto nahmen, wie sie nur wenige Menschen je erlebt hatten, musterten sie schweigend die Schnittzeichnungen. Achsen und Aufhängung, Bremssystem, Anlasser und Lenkgestänge, alles wurde untersucht und ausgeschlossen.
    »Wir kommen jetzt zur Zusatzausstattung«, erklärte Yaeger.
    Pitt gähnte und räkelte sich. Obwohl er sich sehr anstrengte, konnte er kaum noch die Augen offenhalten. »Könnte der Sprengsatz in der Heizung versteckt sein?«
    »Die Größe haut nicht hin«, erwiderte Percy. »Was ist mit dem Wasserbehälter für die Scheibenwaschanlage?«
    Yaeger schüttelte den Kopf. »Wäre zu offensichtlich.«
    Plötzlich zuckte Pitt zusammen. »Die Klimaanlage«, rief er.
    »Der Kompressor der Klimaanlage.«
    Yaeger programmierte den Computer eilig darauf, eine Innenansicht der Anlage auszugeben. »Der Wagen läßt sich fahren, und kein Zollinspektor würde zwei Stunden mit dem Zerlegen des Kompressors verplempern, nur weil er keine kalte Luft erzeugt.«
    »Wenn man die Muttern entfernt, hat man ein ideales Gehäuse für eine Bombe«, erklärte Pitt mit einem Blick auf die Computerabbildung. »Was meinst du, Percy?«
    »Die Leitungen des Kondenssystems könnten dahingehend geändert werden, daß sie einen Empfänger und das Zündsystem beherbergen könnten«, bestätigte Percy. »Ein hübsches kleines Paket. Ein außerordentlich hübsches kleines Paket. Mehr als genügend Raum, um einen Sprengsatz unterzubringen, der ein weites Gebiet in die Luft jagen kann. Gute Arbeit, meine Herren. Ich glaube, wir haben das Rätsel gelöst.«
    Pitt ging zu einem leeren Schreibtisch hinüber und hob den Telefonhörer ab. Er wählte die Nummer der sicheren Leitung, die Kern bei der MAIT-Besprechung genannt hatte. Als sich eine Stimme meldete, sagte er: »Hier Mr. Stutz. Bitte teilen Sie Mr. Lincoln mit, das Problem liege in der Klimaanlage seines Wagens. Auf Wiederhören.«
    Percy warf Pitt einen amüsierten Blick zu. »Du weißt wirklich, wie man Leuten etwas unterjubelt, was?«
    »Ich bemühe mich.«
    Yaeger saß da und musterte das Innere des Kompressors, der vergrößert auf dem

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