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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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langweiligen Unterricht einen lustigen.«
    Fili hob eine Augenbraue. »Ach, ja? Und wie soll das gehen?«
    No zuckte die Schultern. »Na, mit meinem Türschließverhinderer zum Beispiel. Mit dem habe ich meinen Deutschlehrer in den Wahnsinn getrieben. Immer, wenn er die Tür zugemacht hat, sprang sie gleich darauf von selbst wieder auf. Am Ende hat er gedacht, es spukt. Jedenfalls bis er mitbekommen hat, dass das mein Werk war. Dann bin ich rausgeflogen. Aber das ist eben der Preis, den man zahlen muss für Forscherdrang und gute Erfindungen. Wisst ihr, was auch ein großes Ding war? Der original Steinzeitkaugummi. Daran ist mal fast meine halbe Klasse erstickt.«
    Obwohl Rufus sich nicht sicher war, ob er das wirklich komisch fand, musste er lachen. »Aber Kaugummi ist doch nicht gefährlich.«
    »Eigentlich nicht. Aber diesen hatte ich nicht lange genug eingekocht. Er wurde im Mund irgendwie immer größer oder jedenfalls so seltsam flüssig, dass plötzlich alle anfingen, mit den Fingern lange schwarze Spuckefäden aus dem Mund zu ziehen. Ehrlich gesagt, weiß ich bis heute noch nicht, was da eigentlich schiefgelaufen ist. Die Herstellung war nämlich ganz einfach.«
    Fili verzog angeekelt das Gesicht. »Ich kann nur hoffen, dass du hier nicht auf ähnliche Ideen kommst.«
    »Aber es ist wirklich kinderleicht«, protestierte No. »Man baut einfach einen Berg aus Sand, setzt einen Lehmboden darauf und macht unten ein Loch rein. Dann steckt man ein Rohr aus Birkenrinde durch das Loch, zerkleinert noch etwas Birkenrinde, tut sie in einen Tontopf und stellt den falschrum auf den Lehmboden. Damit ist das Ganze luftdicht. Dann zündet man drumherum ein Feuer an, und die Flüssigkeit, die unten rauskommt, kocht man am Ende noch mal ein. Und nach dem Abkühlen hat man den original No-Steinzeitbubble!«
    »Du meinst, Kaugummi ist keine Erfindung der Neuzeit?«, fragte Rufus. »Aber was hätte man in der Steinzeit von Kaugummi gehabt?«
    »Na, was weiß ich?«, rief No. »Was hast du heute davon? Vielleicht kam es einfach cool! Besonders bei der Saurierjagd. T-Rex-Bubble super strong: Verleiht auch dir den extra scharfen Teeratem.«
    Rufus schüttelte heftig den Kopf. »Das ist doch alles Quatsch.«
    No grinste. »Na ja, sie haben damals wahrscheinlich noch keine Wettbewerbe im Kaugummiblasenmachen abgehalten. Aber Kaugummiweitspucken könnte es schon gegeben haben …«
    Filine sah No abschätzig an. »Und wie bist du wirklich da drauf gekommen?«
    No lächelte verschmitzt. »Okay, aber nur, weil ihr es seid. Du hast recht, Rufus. Die Menschen haben sich das wahrscheinlich nicht einfach zum Spaß ausgedacht, sondern es war nützlich! Und das haben sie rausgefunden oder gewusst. So ein Birkenrinde-Steinzeit-Kaugummi enthielt nämlich Stoffe, die gegen Entzündungen im Mund geholfen haben. Und wahrscheinlich hat man es auch dazu benutzt, zerbrochene Töpfe oder so was wieder zusammenzukleben. Wenn man das Zeug eine Weile in der Hand knetet, wird es nämlich weich, durch die Körperwärme. Ich bin darauf gekommen, weil viele Archäologen immer wieder so kleine schwarze Klumpen gefunden haben, in denen die Abdrücke von menschlichen Zähnen waren. Und dann habe ich gelesen, dass Birkenpech, so heißt das Zeug eigentlich, süß ist. Ich schätze, deswegen haben sie es damals auch gekaut. Auf alle Fälle wollte ich damit den extrasüßen Kaugummi erfinden. Aber der erste Testlauf endete dann gleich mit der schwarzen Spucke. Das gab ziemlich Ärger. Mein Lehrer dachte nämlich, ich hätte Kautabak in der Klasse verteilt. Und damit stand ich mal wieder vor der Tür.«
    »Bravo, ihr drei! Bravo!«, rief in diesem Moment eine amüsierte Stimme hinter ihnen. »Sehr gute Argumente und sehr gute Fragen! Sehr schön der Unglauben gegenüber der Spinnerei eures Erfinders zu Beginn!«
    Ein kleiner Mann mit zerzaustem grauen Haar stand in der Tür zur Werkhalle und klatschte freundlich Applaus. »Willkommen zu ›Historische Werkzeuge und Experimente‹, ich bin Werkmeister Zachus. Und du bist Norbert Brunnemann?«
    Er blickte No an, der nickte, dann aber schnell noch hinzufügte: »Ich werde aber lieber No genannt.«
    »No wie so?«, rief der Werkmeister.
    »Genau so«, freute sich No.
    »Also, No, alles richtig, was du sagst. Und trotzdem beileibe noch nicht die ganze Wahrheit. Birkenpech wurde auch zur Befiederung von Pfeilen verwendet. Ihr könnt es euch ruhig als eine Art steinzeitlichen Flüssigkleber vorstellen. Und es hat noch

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