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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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neu. Auch wenn ich keine Ähnlichkeit mit einem Wildschwein habe. Und wenn ich alles richtig mitbekommen habe, sind wir drei die einzigen Neuen hier seit über einem Jahr.«
    Der blonde Junge lachte. »Und ich bin No. No wie so!«
    Rufus schüttelte verwirrt den Kopf. »Wie bitte?«
    Nowieso, oder wie er hieß, schnaufte. »No wie so, wie sowieso, nur mit einem N vorne. Meine Eltern hatten leider die geniale Idee, mich wie meinen Großvater zu nennen, Norbert. Möchtest du etwa Norbert heißen?«
    Rufus schüttelte langsam den Kopf. »Nicht unbedingt.«
    »Na siehste! Und deswegen kannst du mich No nennen. No wie so, kannst du dir das merken?«
    Rufus nickte. »Klar!«
    Fili lächelte amüsiert. »Hallo, No! Und wie heißt du?« Sie blickte zu Rufus.
    »Ich, äh, Rufus.«
    »Na, das passt ja.« Fili musterte ihn mit ihren grünen Scheinwerferaugen. »Du weißt ja wohl hoffentlich, was dein Name bedeutet?«
    »Bedeutet? Seit wann bedeuten denn Namen was?«, fragte No.
    »Na, hör mal, schon immer«, entgegnete Fili lässig. »In der Antike hießen die Leute Rufus, wenn sie rote Haare hatten. Oder auch eine rötliche Haut.« Wieder schaute sie Rufus an. »Aber die hast du ja nicht. Dafür hast du echt viele Sommersprossen.« Sie lächelte ihm zu.
    Rufus spürte, wie er rot wurde.
    »He!«, grinste No. »Passt ja wirklich gut zu dir, dein Name.«
    »Ja, und du machst deinem auch alle Ehre«, sagte Fili spöttisch.
    »Wieso?« Der blonde Junge stutzte. »Was heißt mein Name denn?«
    »Licht des Nordens!«, rief Fili. »Und genau das scheinst du ja auch zu sein – eine richtige Leuchte!«
    Jetzt kicherte Rufus.
    »Woher weißt du denn das alles, Fili?«
    »Weil ich mal wissen wollte, was mein eigener Name bedeutet. Da habe ich angefangen, mich damit zu beschäftigen.«
    »Und was bedeutet er?«, hakte No nach.
    Fili zuckte etwas enttäuscht die Schultern. »Leider gar nichts so richtig.«
    »Aber du hast doch eben gesagt, dass jeder Name was bedeutet.«
    »Ja, aber in meinem ist ein Schreibfehler. Es gibt zwei Namen, die so ähnlich klingen. Feline mit e, das ist die weibliche Form von Felix und bedeutet ›die Glückliche‹ und auch ›Katze‹. So wollte mich meine Mutter nennen. Aber der Beamte hat das falsch verstanden oder aufgeschrieben, keine Ahnung. Jedenfalls hat er Filine hingeschrieben. Den Namen gibt es überhaupt nicht. Es gibt nur Philine mit ph. Das heißt ›die Feine‹ oder ›die Feinfühlige‹. Aber mein Name bedeutet nichts davon, weil es ihn eigentlich gar nicht gibt.«
    »Das ist doch klasse!«, rief No. »Dann bist du die Einzige auf der Welt mit diesem Namen.«
    Fili sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Aber er bedeutet nichts. Und alle anderen Namen tun das.«
    »Aber er könnte doch die ›feinfühlige und glückliche Katze‹ bedeuten«, schlug No vor.
    »Oder die ›katzenhafte und feinfühlige Glückliche‹«, fügte Rufus hinzu.
    »Das trifft aber nicht zu«, sagte Fili streng. »Was ausdenken kann sich jeder. Deswegen ist es noch lange nicht die Wahrheit.«
    Rufus nickte. Er verstand, was das Mädchen meinte. »Bist du deswegen hier gelandet? Weil du dich für Namen interessierst?«
    »Und für Sprachen«, antwortete Fili. »Ich finde alte Sprachen höchst großartig.«
    »Ich bin wegen der Werkzeuge hier«, sprudelte No hervor und rannte auf die Regale zu. »Das ist echt der Hammer. Oder eigentlich der Faustkeil! Ich wusste ja schon vom Direktor, dass wir hier angeblich sämtliche Werkzeuge der Menschheitsgeschichte zu sehen bekommen. Aber das hier ist noch genialer, als ich es mir vorgestellt hatte.«
    Rufus beobachtete ihn, wie er an den Regalen entlangwanderte und jedes Stück betastete. Er wirkte vollkommen verzückt. Rufus fand die Werkzeugsammlung auch gut, aber dass er deswegen gleich so ausgeflippt wäre, konnte er nicht behaupten.
    Er räusperte sich: »Und wieso stehst du so auf Werkzeug, No wie so?«
    Der Junge mit der Riesennase drehte sich erstaunt um. »Na hör mal. Das war für mich doch der einzige Grund, überhaupt hierherzukommen. Deswegen hat Saurini mich doch ausgesucht. Weil er mitbekommen hat, dass ich Erfinder bin.«
    »Du bist ein Erfinder?« Ungläubig verzog Fili das Gesicht.
    »Na ja, jedenfalls etwas in der Art. Wenn mir in der Schule langweilig war, habe ich mir immer Maschinen und Apparate ausgedacht oder Sachen neu erfunden, die es nicht mehr gibt. Mit ein bisschen Vorstellungskraft kann man aus fast allem noch was Besseres machen. Zum Beispiel aus einem

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