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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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wäre ein absoluter Glückstreffer. Blei oder Kupfer oder sonst ein anderes Metall verändert sich im Wasser überhaupt nicht«, sagte Rufus. »Und außerdem fühlt sie sich ziemlich schwer an. Die ist nicht aus Holz oder Pappe!«
    Plötzlich blitzten Filines Augen auf. »Trotzdem ist die Idee sehr gut. Wenn wir die Krone nämlich wiegen und dann das gleiche Gewicht an echtem Gold nehmen, dann müssten wir nur noch rauskriegen, ob das beides auch wirklich gleich viel ist.«
    »Na hör mal, wenn beides gleich viel wiegt, ist es doch wohl auch gleich viel«, empörte sich No. »Ihr wisst doch, was ist schwerer, ein Kilo Federn oder ein Kilo Eisen?«
    »Ja, ja, ein Kilo ist immer ein Kilo«, brummte Rufus.
    »Und trotzdem ist da ein Unterschied«, beharrte Fili. »Ein Kilo Eisen ist so groß wie meine Faust. Aber ein Kilo Federn braucht viel mehr Platz.«
    »Du meinst, wenn die Krone nicht aus Gold ist, dann braucht sie entweder mehr oder weniger Platz als das gleiche Gewicht an Gold?!« No sah sie bewundernd an. »Das ist eine super Idee! Das ist sogar genial! Aber wie kriegen wir das raus?«
    »Irgendwie muss es gehen«, sagte Rufus nachdenklich. »Kommt, wir probieren das einfach mal aus mit dem Wasser. Vielleicht entdecken wir ja was.«
    Die drei holten einen Tontopf und füllten ihn bis zum Rand mit Wasser. Dann ließ Rufus die Krone ins Wasser plumpsen. Dabei lief einiges Wasser über und tropfte No, der neugierig zuschaute, wie der Reifen versank, auf die Hose.
    »Oh, sorry«, sagte Rufus.
    »Ach, egal.« No sah nur auf den goldenen Reifen.
    »Und was jetzt?«, meinte Filine.
    »Jetzt warten wir erst mal, ob sie sich vielleicht doch vollsaugt«, antwortete No und wischte sich über die nasse Hose. »Dann wäre es kein Metall. Und wenn sie das nicht tut, dann überlegen wir eben weiter.«
    Fili nickte. »Wisst ihr, was ich gerade denke? Das Wasser, das eben übergelaufen ist …«
    Sie kam nicht weiter. Denn in diesem Moment flog die Tür auf und ein dünnes schwarzhaariges Mädchen in einem violetten, mit goldenen Borten besetzten Gewand stürmte herein. Hinter ihr folgte eine Gruppe weiterer Lehrlinge.
    »Entschuldigung, Meister Zachus!«, rief das Mädchen und schlitterte in den Raum. »Wir haben für die Flutler noch kurz etwas aus dem Phönizischen übersetzt. Die hatten mal wieder keine Ahnung, weil sie kein Gimel von einem Mem unterscheiden konnten. Dabei weiß doch jeder, dass Gimel sich von der Darstellung eines Kamels ableitet und Mem von der Darstellung einer Wasserlinie.«
    Fili, Rufus und No starrten das Mädchen an. Dann platzte Fili heraus: »Kannst du wirklich Phönizisch? Die Sprache ist doch schon lange ausgestorben!«
    Während die anderen Lehrlinge zu Meister Zachus liefen, der sie in ihre Aufgaben einwies, sah das Mädchen Filine ungnädig an. »Na, hör mal! Nur weil die phönizisch-punische Sprache, wie es nebenbei richtig heißt, im Lauf der Spätantike untergegangen ist, bedeutet das ja wohl nicht, dass ich sie nicht sprechen kann.«
    Fili schien den Spott nicht zu bemerken. »Heißt das, wir können hier zum Beispiel auch Neandertalisch lernen?«
    »Wenn du das brauchst.« Das Mädchen wandte sich der Krone zu, die im Topf lag. »Ah, ist das eure Aufgabe heute? Das passt ja fast perfekt zu meinem neuen Gewand. Ich bin in Gewandkunde eben erst damit fertig geworden.« Sie drehte sich einmal um sich selbst. Auf der Brust des violetten Tuchs funkelten grüne und rote Steine. Zudem war es über und über mit Perlen besetzt. Das Mädchen lächelte kokett. »Genau so sah das Gewand der Kaiserin Theodora aus. Und das war nur ungefähr 700 Jahre jünger als die Krone da. Eine griechische Krone ganz offensichtlich. Die hatten wir neulich in Insignienkunde. Ein einfacher, offener Kronreif und damit sozusagen der Ursprung aller Kronen.«
    Meister Zachus hatte den letzten Satz gehört und nickte anerkennend. »Danke, Coralia. Das ist richtig. Du verfügst wirklich über ein ausgezeichnetes Wissen. Die heutige Aufgabe allerdings …«
    »Bestimmt das archimedische Prinzip!«, rief Coralia. »Aber das haben die drei Frischlinge ja offenbar schon rausgefunden.« Sie blickte auf Nos nasse Hose.
    »Das was?« No sah Coralia fragend an.
    »Habt ihr das etwa nicht? Und warum bist du dann so nass?«
    »Äh, weil wir die Krone ins Wasser getaucht haben, um zu sehen, ob sie sich vielleicht vollsaugt«, sagte Rufus langsam.
    »Eine Krone aus echtem Gold soll sich mit Wasser vollsaugen!« Coralia kreischte

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