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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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Rückkehr zu bewegen. Aber keine Chance. Ich gehöre hierher. Und jetzt auch zu dir.«
    »Sie haben wahrscheinlich einige Kinder entführt und wir bekommen sie so schnell nicht wieder zurück. Die Tracker sind schon unterwegs. Aber wenn die Hunter der Firma hierher kommen konnten, dann werden sie vielleicht eines Tages auch dich mitnehmen«, wandte Daniel ein.
    Sunday schüttelte den Kopf. »Ich würde eher sterben, als mich von denen fangen zu lassen«, erklärte er ernst. »Von daher macht mir das keine Sorgen. Außerdem ist der Ordo nicht so hilflos, wie es scheint. Von nun an wird die Schule noch besser bewacht werden.«
    »Und warum war sie es jetzt nicht?«, fragte Daniel und spürte Wut in sich aufsteigen. »Warum nicht jetzt? Wenn wir in solcher Gefahr waren, warum ...« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht, aber das wird nicht wieder passieren. Komm, lass uns gehen!«
    Daniel schüttelte noch einmal den Kopf, dieses Mal jedoch aus Widerstand. »Ich möchte nicht!«
    »Willst du etwa hier bleiben? Auf so eine verrückte Idee käme nicht mal ich«, empörte sich Sunday.
    »Ist doch egal, wo ich bin, anscheinend kann man uns einsammeln wie Äpfel, die vom Baum gefallen sind. Es sind Monster und sie sind hierher gekommen und haben die kleinsten Kinder mitgenommen. Die, die sich nicht wehren können. Und sie haben auch die Starken mitgenommen. Sie waren überall. Was ist also daran verrückt, hier zu bleiben?«, brauste Daniel auf und fragte sich, woher die ganze Wut stammte, die ihn seinen Freund anschreien ließ.
    »Weil du draußen noch weniger sicher bist! Erinnerst du dich, wie leicht man dich hatte schnappen können und niemand hat es gemerkt? Natürlich sind wir hier nicht völlig sicher, aber immer noch besser als da draußen!«, gab Sunday zurück und zeigte deutlich Angst. Angst, die zuvor nicht zu sehen gewesen war.
    Daniel machte sich von Sunday frei, rammte fast seine Hände in die Hosentaschen und stapfte in Richtung Schule davon. »Dann laufen wir eben davon wie die feigen Hunde«, rief er Sunday zu. »Mir wäre es lieber, sie hätten uns mitgenommen. Dann müsste ich jetzt nicht wie ein Kleinkind in der Aula gezählt werden.«
    Sunday bewegte sich so schnell, dass Daniel es kaum bemerkt hatte, wie dieser vor ihn trat. Mit einer Kraft, die Daniel seinem Freund nicht zugetraut hätte, versetzte dieser ihm eine Ohrfeige. »Bist du noch zu retten? Sag so was nie wieder!«
    Daniel hielt sich die Wange. Ihm klingelten buchstäblich die Ohren. Im ersten Moment wollte er sich auf Sunday stürzen, doch dann wandte er sich abrupt ab. »Wir sollen uns in der Aula treffen«, sagte er nur.
    Sunday nickte grimmig.
    Die beiden Jungen setzten sich in Bewegung und fanden sich kaum zehn Minuten später wieder am Haus ein. Die Aula war gerammelt voll mit Schülern; einige von ihnen waren verletzt, und die Lehrer und Sanitäter kümmerten sich um sie. Als Mrs. Terranto die beiden Neuankömmlinge erspähte, sah sie zutiefst erleichtert aus. »Da seid ihr ja zum Glück! Sunday, dein Vater hat schon nach dir gefragt, geh ihn bitte anrufen, ja? Daniel, geht’s dir gut?«
    »Ja, mir geht’s gut!«, knurrte Daniel. Er senkte knapp seinen Blick und machte deutlich, dass er kein weiteres Gespräch wünschte. Er verspürte nur einen Stich, der sich wie Verrat anfühlte und einen guten Teil der Schuld dafür gab er Sunday.
    Mrs. Terranto sah nicht so aus, als wollte sie ihm glauben, doch dann klopfte sie ihm nur auf die Schulter.
    »Viele der Schüler sagten, du hättest sie rechtzeitig gewarnt. Und Diadree auch ... ich bin sehr stolz auf dich, Daniel.«
    »Ich will auf mein Zimmer«, äußerte Daniel seinen Wunsch, als hätte er gar nicht zugehört. »Ich bin unverletzt und ich denke, dass ich dort wohl in Sicherheit bin, oder?« Er merkte nicht, dass er geradezu herausfordernd klang.
    »Natürlich. Vermutlich wird der Direktor heute Abend noch etwas beim Essen sagen, aber bis dahin ...«
    Daniel war das Erlaubnis genug. Er wandte sich ab und ging in sein Zimmer.
    Es roch auf dem Weg dahin nach Blut und irgendwie nach Metall. Eigentlich hatte Daniel erwartet, dass es hier wie Schießpulver auf den Gängen roch. Aber er wusste gar nicht, wie Schießpulver roch.
    Immer wieder ging ihm die Szene mit Sunday und seiner Tante durch den Kopf. Es war Verrat, einfach hier zu bleiben – hier bleiben zu müssen. Mochte sein, dass Sunday recht hatte, dass sie hier sicherer waren. Aber Sunday war nicht entführt worden, weil

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