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Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Titel: Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kutscher
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Zigarette mit einer Pinzette auf. Nur halb aufgeraucht.
    »Schauen Sie doch mal, das lag unter dem Bett.«
    Gennat und Böhm drehten sich zu ihr um.
    »Seltsam, nicht wahr?«, sagte Charly
    »Wieso seltsam?«, fragte Böhm, »soviel ich weiß, darf im Polizeigewahrsam geraucht werden.«
    »Eben«, erklärte Gennat. »Und wenn Sie in einer Zelle sitzen und rauchen, dann rauchen Sie jede Zigarette so lange, wie es eben geht. Jedenfalls treten Sie nicht eine erst halb gerauchte aus und werfen sie weg. Das ist es doch, was Sie meinen, nicht wahr, Fräulein Ritter?«
    Charly nickte, doch es war ihr peinlich. Sie kam sich vor wie eine vorlaute Musterschülerin. Böhm schien ihr die Sache glücklicherweise nicht übel zu nehmen.
    Doktor Karthaus ließ von der Leiche ab und trat zu ihnen.
    »Habe ich das richtig gehört: Hier darf geraucht werden?«
    Er holte ein Zigarettenetui aus seinem Kittel und zündete sich eine an.
    »Solange Sie nicht auf den Boden aschen.«
    »Kein Problem.« Karthaus holte ein blechernes Kästchen mit Deckel aus seinem Kittel. Ein tragbarer kleiner Aschenbecher. »Ich weiß doch, was ich der Spurensicherung schuldig bin.«
    »Haben Sie schon etwas herausgefunden, Doktor?«, fragte Böhm. »Wieder Tod durch Ertrinken? Das Übliche?«
    »Wie man’s nimmt. Wenn Sie mit üblich meinen, dass der Mann tot ist, dann ja.« Der Gerichtsmediziner inhalierte genüsslich. »Wenn Sie damit aber meinen sollten, dass wir hier denselben Tathergang haben wie im Fall Vaterland und den damit zusammenhängenden Todesfällen, dann muss ich Sie enttäuschen.«
    Böhm schaute überrascht, und der Doktor schien das zu genießen. Karthaus zeigte mit seiner Rechten und der Zigarette auf die Leiche. »Ich habe seinen ganzen Hals nach einer Einstichstelle abgesucht, aber keine gefunden.«
    »Vielleicht hat der Mörder die Spritze diesmal woanders gesetzt.«
    »Das wird sich im Obduktionssaal herausstellen. Aber als ich seinen Hals untersucht habe, konnte ich etwas anderes ertasten.« Karthaus nahm noch einen tiefen Zug und zeigte dann mit der Zigarette auf die Leiche. »Wenn mich nicht alles täuscht, hat dieser Mann da ein gebrochenes Genick.«
    77
    E rich Grigat stand vor seinem Wandspiegel und rückte sich gerade den Tschako zurecht, als Rath die Tür öffnete. Die Gedanken des Polizeimeisters waren wohl schon beim Mittagessen, er schaute überrascht, als der Kommissar aus Berlin plötzlich in seinem Büro stand.
    »Wie kommen Sie denn hier herein?«
    Das war das Erste, was Grigat fragte.
    Die Antwort gab die Sekretärin, an deren Protesten vorbei Rath durchs Vorzimmer gestürmt war.
    »Entschuldigen Sie, Herr Polizeimeister, der Herr hat mich einfach ignoriert. Hat nicht einmal angeklopft und ist einfach …«
    »Schon gut, Fräulein Bikowski. Ich kümmere mich um den Herrn Kommissar hier. Gehen Sie schon mal in die Pause. Ich bin dann ja auch gleich weg. Wenn etwas sein sollte, erreichen Sie mich im Salzburger Hof .«
    Die Sekretärin nickte, warf Rath aber noch einen bösen Blick zu, bevor sie verschwand.
    Rath schloss die Tür.
    »Ich denke, es ist in Ihrem Sinne, wenn wir dieses Gespräch vertraulich führen«, sagte er.
    Grigat zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, was Sie zu besprechen haben, Herr Kommissar. Bislang haben Sie mich ja auch nicht über Ihre Schritte informiert. Ihre Berliner Kollegen offensichtlich ebenso wenig. Ihr Vorgesetzter hat sich mehrfach bei mir gemeldet – leider konnte ich ihm nicht weiterhelfen.«
    »Nein?« Rath schaute Grigat an. Dessen Schnurrbart zitterte ein wenig. »Sie konnten Berlin nicht verraten, wo ich die letzten Tage war? Dabei wussten Sie das doch mit am besten, oder?«
    »Wie?«
    »Was haben Sie dem alten Adamek gesagt? Haben Sie ihm gedroht? Dass Sie bei seiner Wilddieberei nicht länger beide Augen zudrücken. Auch wenn Sie dann notgedrungen auf den Rehrücken im Salzburger Hof verzichten müssten.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!«
    »Wir sind Ihnen doch noch begegnet. Als wir zu Adamek fuhren, kamen Sie von dort, nicht wahr?«
    »Herr Kommissar, tun Sie mir einen Gefallen und sprechen Sie nicht in Rätseln!«
    »Ich halte Ihnen mal zugute, dass Sie mich nicht umbringen wollten. Wahrscheinlich wollten Sie mich nur aus Ihrem schönen Treuburg hinausekeln. Aber das wird Ihnen nicht gelingen!«
    »Ich hätte Sie umbringen wollen? Wovon reden Sie? Was für eine ungeheuerliche Behauptung!«
    »Oder hat Ihnen jemand Geld dafür gegeben, dass Sie den alten Adamek

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