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Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Titel: Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kutscher
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Lederschürze umgebunden und einen kleinen Hammer in der Hand. Er schaute überrascht.
    »Ich wollte das hier zurückbringen«, sagte Rath und ließ die schlammverkrusteten Wanderschuhe auf den Boden fallen, sodass die Dreckkruste abplatzte. »Richten Sie Studienrat Damerau einen schönen Gruß aus und vielen Dank. Haben mir wertvolle Dienste geleistet.«
    »Herr Kommissar!« Der Schuster schaute auf die Schuhe, dann auf Rath. »Ich dachte schon, Sie kommen gar nicht mehr zurück.«
    »Hätte ja auch fast hingehauen.« Rath schaute in die Diele, konnte aber nicht viel erkennen. »Wo ist denn Ihr werter Herr Neffe?«
    »In Königsberg.«
    »In Königsberg! Soso. Was macht er denn da?«
    »Na, arbeiten, was sonst? Wurde zurückbeordert. Vor einer Woche schon.«
    »Und dass er mich im Wald zurückgelassen hat, das hat hier niemanden interessiert, oder was?«
    »Wie?« Friedrich Kowalski wirkte ernsthaft überrascht.
    »Ja, er hat mich im Wald sitzen lassen, Ihr werter Herr Neffe! Er und der alte Adamek. Ich wäre beinahe verreckt, da draußen im Moor!«
    »Kommen Sie doch erst mal rein, Herr Kommissar.« Kowalski wies in die gute Stube. »Darüber müssen wir ja nicht auf der Straße reden.«
    Kurz darauf saß Rath vor einer Tasse Tee an Kowalskis Küchentisch.
    »Ich verstehe das nicht ganz«, sagte der Schuhmacher. »Sie haben ihn doch selbst zurückgeschickt, wenn ich das richtig verstanden habe. Mit dieser Nachricht für Grigat.«
    »Ich? Das Letzte, was ich zu Ihrem Neffen gesagt habe, war, dass er Wache schieben sollte auf dieser Lichtung da draußen, an der Grenze. Und als ich dorthin zurückkehrte, war er verschwunden und der alte Adamek ebenfalls.«
    »Seltsam.« Kowalski schüttelte den Kopf. »Das sieht Anton überhaupt nicht ähnlich. Der lässt niemanden im Stich.«
    »Und mit welcher Nachricht für Grigat soll ich ihn zurückgeschickt haben?«
    »Keine Ahnung, das hat er mir nicht gesagt. Er musste dann ja auch gleich aufbrechen, als er zurückkam aus dem Landratsamt. Königsberg hat ihn dringend zurückgefordert. Ihn und den Dienstwagen.«
    »Und was mit mir war, das interessierte keinen?«
    Fritz Kowalski zuckte die Achseln. »Anton hat mir nichts Genaues erzählt. Aber irgendwie sind wir alle davon ausgegangen, dass Sie seine Hilfe nicht mehr brauchten.«
    Rath nickte nachdenklich. Ein paar Leute spielten hier ein falsches Spiel. Und er ahnte auch schon, welche.
    Wilhelm Adamek saß vor seiner Hütte und schnitzte an einem riesigen Stock herum. Er registrierte Raths Erscheinen mit einem kurzen Heben der Augenbrauen, dann wandte er sich wieder dem Holz zu. Wenn er sich darüber wundern sollte, dass der verschollene Kommissar den Weg hinaufkam, so ließ er es sich nicht anmerken. Er begutachtete seinen Stock, schob die Unterlippe ein Stück vor und hieb dann weitere Späne aus dem Holz. Rath fragte sich, ob er sich vor dem Messer in Acht nehmen müsste. Seine Walther hatte zwar keine Patronen mehr im Magazin, aber zum Einschüchtern sollte es gegebenenfalls reichen.
    »Tach auch«, sagte er. »Wieder zurückgefunden aus dem Wald?«
    Adamek warf ihm einen kurzen Blick zu und schnitzte weiter. Rath versuchte, die Körperkräfte des Alten einzuschätzen. Wahrscheinlich würde er gegen einen wie Wilhelm Adamek ohnehin den Kürzeren ziehen und jetzt, wo er nach einer Woche mit Fieber im Bett immer noch recht wacklig auf den Beinen stand, sowieso. Also Diplomatie. Er konnte den Alten nicht einfach am Kragen packen und hochreißen. Obwohl ihm danach zumute war.
    »Ich habe Sie gesucht, neulich. Warum sind Sie nicht zurückgekommen?«
    »Hatte Sie hingeführt, wo Sie hinwollten.«
    Adamek schaute nicht einmal auf, als er das sagte, er hackte weiter große Späne aus dem Holz.
    »Und dann haben Sie mich im Stich gelassen.«
    »Musste Ihren Kollegen doch aus dem Wald bringen.«
    »Erzählen Sie keinen Blödsinn. Was haben Sie Kowalski gesagt, dass der mit Ihnen gegangen ist? Dass ich ihn zurückschicke? Mit einer Nachricht für Polizeimeister Grigat? Was für eine Nachricht? Dass ich allein da in der Wildnis zurechtkomme und keine Hilfe mehr brauche?« Rath war lauter geworden, aber das war ihm egal. Die Seelenruhe, mit der dieser Verbrecher hier vor seiner Hütte saß und an seinem Stock herumschnitzte, brachte ihn zur Weißglut. »Ich wäre im Moor beinahe verreckt! Wenn mich nicht jemand herausgezogen hätte!«
    Adamek schaute auf und zog die Augenbrauen hoch.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Das wollte ich

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