Die Akte
Gebäude lag an der Pennsylvania, und Brim, Stearns and Kidlow residierte in den Stockwerken Drei bis Elf. Garcia verließ mit seinem Kollegen das Haus, und sie lachten auf ihrem ganzen Weg die Straße entlang. Irgend etwas war sehr komisch. Croft folgte so dicht auf wie möglich. Sie gingen und lachten fünf Blocks und betraten dann, genau wie er vermutet hatte, für eine schnelle Mahlzeit ein kleines Yuppie-Restaurant.
Croft rief Grantham dreimal an, bevor er ihn erreichte. Es war fast zwei, die Mittagspause war so ziemlich vorbei, und wenn Grantham den Mann erwischen wollte, dann sollte er gefälligst in der Nähe des Telefons bleiben. Grantham hieb den Hörer auf die Gabel. Sie würden sich in dem Gebäude treffen.
Auf dem Rückweg gingen Garcia und sein Kollege etwas langsamer. Es war ein herrlicher Tag, und sie genossen die kurze Erholung von der Tretmühle des Verklagens von Leuten oder was immer sie für zweihundert Dollar pro Stunde taten.
Croft versteckte sich hinter seiner Sonnenbrille und hielt Abstand.
Gray wartete im Foyer in der Nähe der Fahrstühle. Croft war dicht hinter ihnen, als sie durch die Drehtür hereinkamen. Er deutete rasch auf ihren Mann. Gray sah das Signal und drückte auf den Fahrstuhlknopf. Er öffnete sich, und er trat einen Augenblick vor Garcia und seinem Kollegen ein. Croft blieb zurück.
Garcia drückte auf den Knopf Nummer Sechs, und einen Sekundenbruchteil später tat Gray dasselbe. Gray las Zeitung und hörte zu, wie die beiden Anwälte über Football redeten. Der junge Mann war nicht älter als sieben- oder achtundzwanzig. Die Stimme war vielleicht vage vertraut, aber er hatte sie nur am Telefon gehört, und sie hatte keine besonderen Merkmale. Das Gesicht war dicht vor ihm, aber er konnte es nicht eingehend betrachten. Die Chancen, dass er es tatsächlich war, standen nicht schlecht. Er sah dem Mann auf den Fotos sehr ähnlich, er arbeitete für Brim, Stearns and Kidlow, und einer ihrer unzähligen Mandanten war Mr. Mattiece. Er war Reporter. Es war sein Job, vorzupreschen und Fragen zu stellen.
Sie verließen den Fahrstuhl im sechsten Stock, noch immer über die Redskins diskutierend, und Gray schlenderte, in seiner Zeitung lesend, hinter ihnen her. Das Foyer der Firma war elegant und üppig, mit Kronleuchtern und Perserteppichen, und an der Wand stand in dicken goldenen Lettern der Firmenname. Die Anwälte blieben an der Rezeption stehen, um sich über eingegangene Anrufe unterrichten zu lassen. Gray ging zielstrebig auf die Sekretärin zu, die ihn eingehend musterte.
»Kann ich Ihnen helfen, Sir?« fragte sie in dem Ton, der bedeutete: »Was zum Teufel wollen Sie?«
Gray war nicht um eine Antwort verlegen. »Ich habe eine Besprechung mit Roger Martin.« Er hatte den Namen im Telefonbuch gefunden, und er hatte eine Minute zuvor vom unteren Foyer aus angerufen, um sich zu vergewissern, dass Anwalt Martin heute im Hause war. Der Tafel war zwar zu entnehmen, dass die Firma in den Stockwerken Drei bis Elf residierte, aber auf ihr waren nicht alle hundertneunzig Anwälte aufgeführt. Mit Hilfe des Branchenbuches hatte er ein Dutzend schnelle Anrufe getätigt, um in jeder Etage einen Anwalt zu finden. Roger Martin war der Mann im sechsten Stock.
Er warf der Sekretärin einen finsteren Blick zu. »Wir haben schon zwei Stunden zusammengesessen.«
Das verblüffte sie, und ihr fiel keine Erwiderung ein. Gray eilte um die Ecke in einen Korridor und erhaschte gerade noch einen Blick auf Garcia, der eben sein vier Türen entferntes Büro betrat.
Der Name neben der Tür war David M. Underwood. Gray klopfte nicht an. Er wollte schnell zuschlagen und vielleicht schnell wieder verschwinden. Mr. Underwood hängte sein Jackett auf einen Bügel.
»Hi. Ich bin Gray Grantham von der Washington Post. Ich suche einen Mann namens Garcia.«
Underwood runzelte die Stirn und schien verblüfft. »Wie sind Sie hier hereingekommen?« fragte er.
Die Stimme klang plötzlich vertraut. »Zu Fuß. Sie sind Garcia, nicht wahr?«
Er zeigte auf eine Schreibtischplakette mit seinem Namen in Goldbuchstaben. »David M. Underwood. In diesem Stockwerk gibt es niemanden, der Garcia heißt. Ich kenne keinen Garcia in dieser Firma.«
Gray lächelte, als spielte er mit. Underwood war ängstlich. Oder verärgert.
»Wie geht es Ihrer Tochter?« fragte Gray.
Underwood kam um den Schreibtisch herum, jetzt ziemlich verwirrt. »Welcher?«
Das passte nicht. Garcia war sehr besorgt gewesen um seine Tochter,
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