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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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wieder verschwunden. Ich bin ganz sicher, dass er es war.«
    »Damit bin ich wohl aus dem Spiel.«
    »Höchstwahrscheinlich. Ich möchte so schnell wie möglich von hier fort.«
    »Wir lassen uns etwas einfallen. Ich informiere unseren Sicherheitsdienst. Soll ich es Feldman sagen?«
    »Nein. Noch nicht.«
    »Ich kenne einige Polizisten.«
    »Großartig. Und sie können einfach anmarschiert kommen und die Kerle zusammenschlagen.«
    »Diese Polizisten könnten es.«
    »Sie können ihnen nichts anhaben. Was tun sie denn schon?«
    »Sie planen nur einen Mord.«
    »Wie sicher sind wir in diesem Gebäude?«
    Gray dachte kurz nach. »Erlauben Sie, dass ich es Feldman sage. Wir werden zwei Wachmänner vor diese Tür postieren.«
    »Okay.«
    Um halb vier hieß Feldman die zweite Fassung gut, und Gray bekam grünes Licht für seinen Anruf beim FBI. Vier Telefone wurden in den Konferenzraum gebracht, und das Bandgerät wurde eingeschaltet. Feldman, Smith Keen und Krauthammer hörten an den Nebenapparaten mit.
    Gray rief Phil Norvell an, einen guten Bekannten und gelegentlichen Informanten, wenn es so etwas innerhalb des FBI überhaupt gab. Norvell meldete sich an seinem eigenen Apparat.
    »Phil, Gray Grantham von der Post.«
    »Ich weiß, für wen Sie arbeiten, Gray.«
    »Ich habe das Bandgerät eingeschaltet.«
    »Dann muss es etwas Ernstes sein. Was liegt an?«
    »Wir bringen morgen früh eine Story mit allen Einzelheiten über eine Verschwörung zur Ermordung von Rosenberg und Jensen. Wir benennen Victor Mattiece, einen Ölspekulanten, und zwei seiner Anwälte hier in Washington. Wir erwähnen auch Verheek, natürlich nicht als einen der Verschwörer. Wir glauben, dass das FBI schon frühzeitig über Mattiece Bescheid wusste, es aber auf Drängen des Weißen Hauses unterließ, der Sache nachzugehen. Wir wollten euch Gelegenheit zu einem Kommentar geben.«
    Vom anderen Ende der Leitung kam keine Reaktion. »Phil, sind Sie noch da?«
    »Ja, natürlich.«
    »Irgendein Kommentar?«
    »Ich bin sicher, dass wir einen Kommentar dazu haben, aber ich muss Sie zurückrufen.«
    »Wir gehen bald in Druck. Sie sollten sich also beeilen.«
    »Also, Gray, das ist wirklich ein Schuss aus dem Hinterhalt. Können Sie es einen Tag zurückhalten?«
    »Ausgeschlossen.«
    Norvell schwieg einen Moment. »Okay. Ich spreche mit Mr. Voyles, dann rufe ich zurück.«
    »Danke.«
    »Nein, ich danke Ihnen, Gray. Das ist wundervo ll. Mr. Voyles wird hellauf begeistert sein.«
    »Wir warten.« Gray drückte auf einen Knopf und machte die Leitung frei. Keen stellte das Bandgerät ab.
    Sie warteten acht Minuten, dann war Voyles selbst am Apparat. Er bestand darauf, mit Jackson Feldman zu sprechen.
    Das Bandgerät war wieder eingeschaltet.
    »Mr. Voyles?« sagte Feldman herzlich. Die beiden hatten sich viele Male getroffen, das »Mister« war also unnötig.
    »Nennen Sie mich Dentón, verdammt nochmal. Hören Sie, Jackson, was hat Ihr Junge schon in der Hand? Ihr springt von einer Klippe hinunter. Wir haben Mattiece nachgespürt, spüren ihm immer noch nach, und es ist zu früh, gegen ihn vorzugehen. Also, was hat Ihr Junge in der Hand?«
    »Sagt Ihnen der Name Darby Shaw etwas?« Feldman lächelte, als er die Frage stellte. Sie stand an der Wand.
    Voyles reagierte sehr langsam. »Ja«, sagte er nur.
    »Mein Junge hat das Pelikan-Dossier, Dentón, und ich sitze hier und sehe Darby Shaw an.«
    »Ich hatte befürchtet, sie wäre tot.«
    »Nein. Sie ist überaus lebendig. Sie und Gray haben die in dem Dossier angeführten Fakten aus anderer Quelle bestätigt. Es ist alles hieb- und stichfest, Dentón.«
    Voyles stieß einen tiefen Seufzer aus und warf das Handtuch.
    »Wir stellen Nachforschungen über Mattiece als Verdächtigen an«, sagte er.
    »Das Bandgerät ist eingeschaltet, Dentón, also seien Sie vorsichtig.«
    »Wir müssen miteinander reden. Von Mann zu Mann, meine ich. Vielleicht kann ich Ihnen ein paar Hintergründe liefern.«
    »Sie können gern herkommen.«
    »Das werde ich tun. Ich bin in zwanzig Minuten bei Ihnen.« Die Redakteure hatten einen Mordsspaß bei der Vorstellung, wie der große F. Dentón Voyles in seine Limousine sprang und zur Post raste. Sie hatten ihn seit Jahren beobachtet und wussten, dass er ein Meister darin war, sich mit Niederlagen abzufinden.
    Er hasste die Presse, und seine Bereitwilligkeit, auf ihrem eigenen Spielfeld zu reden, konnte nur eines bedeuten - er würde auf jemand anderen zeigen. Aller Wahrscheinlichkeit nach

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