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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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konnte, was er tat. Er machte sich an Luc zu schaffen.
    Ein Kobold lief dem Elfen entgegen. Er kam von dem gestürzten Adler, der nicht weit vom Burgtor niedergegangen war.
    Ollowain erhob sich. Er packte den Kobold und hob ihn auf seinen Sattel. Dann schwang auch er sich auf das Pferd. Luc lag reglos. Blut sickerte durch die silbernen Ringe seines Kettenhemds und färbte seine Hochzeitsgewandung rot.
    Gishild wollte zu ihm. Doch im Zauberbann gefangen, vermochte sie nicht einmal den Kopf zu wenden, um einen letzten Blick auf ihren Liebsten zu erhaschen. Er durfte nicht tot sein! So durfte dies alles nicht enden! Das hatte er nicht verdient!
    Die Elfen folgten Ollowain. Sie ritten am Waldrand entlang, als wollten sie in die Berge entfliehen. Doch dann plötzlich hob der Schwertmeister den Arm und rief laut einen Befehl. Alle zugleich wechselten sie die Richtung. Und sie preschten in vollem Galopp dem Tor der Burg entgegen.

ELFENINTRIGEN

    Tiranu betrachtete zufrieden seine ehemaligen Gefährten. Sieben seiner Schnitter waren in den letzten Jahren unter Ollowains Elfenritter erwählt worden. Damals hatte es ihn erzürnt, dass Krieger, die schlechter kämpften als er, zur Elite berufen wurden. Jetzt war er froh, dass sie hier waren. Wie er hatten sie ihre alten schwarzen Rüstungen angelegt. Trotz allem dienten sie zuerst ihm!
    Die übrigen Ritter seiner Angriffswelle beobachteten sie misstrauisch. Sie waren seinem Befehl, sich schwerer zu rüsten, nicht nachgekommen. Sie würden sehen, was sie davon hatten!
    Fingayn zog die letzten Lederriemen seiner Rüstung stramm und klopfte ihm dann auf die gepanzerte Schulter. »Mir wäre es lästig, mich in so etwas zu zwängen. Man kann sich ja kaum noch bewegen.«
    »Um Menschenkinder zu töten, reicht es«, entgegnete Tiranu gereizt. Es war ihm nicht recht, dass ihm Emerelle den Maurawan und seine vier Jagdgefährten aufgehalst hatte. Er wusste, er würde sie brauchen, um den geheimen Auftrag der Königin zu erfüllen. Es gab keine besseren Bogenschützen in Albenmark. Fingayn war im letzten Trollkrieg zu einer Legende geworden.
    Es war Tiranu ein Rätsel, wie Emerelle die fünf dazu gebracht hatte, sich Ollowain anzuschließen. Der Schwertmeister hatte die Verstärkung dankend angenommen, obwohl sich schnell herausstellte, dass die Maurawan nicht wirklich zu seinen Rittern passten. Bogenschützen hatten einfach andere Vorstellungen davon, wie man Schlachten
entschied. Vom ehrlichen Kampf Klinge gegen Klinge hielten sie natürlich nicht viel. Auch hatten die fünf sich geweigert, das Weiß der Elfenritter anzulegen. Sie hatten an ihrer Kleidung nichts verändert.
    »Sie kommen.« Fingayn deutete zum Himmel, wo die Schattenrisse der Adler erschienen.
    Tiranu tastete noch einmal über die Schnallen seiner Rüstung, um sich davon zu überzeugen, dass alle geschlossen waren. Vielleicht waren die Maurawan ja gekommen, um Silwynas Werk zu vollenden? Es war schwer, die Beweggründe für ihr Handeln zu durchschauen. Sie waren einfach zu fremd …
    Tiranu winkte seinen Kriegern zu. »Macht euch bereit!«
    Sie hoben die Pfeilbündel vom Deck auf. Ganz egal, was Ollowain über den Einsatz von Brandax’ Wunderwaffe dachte, Tiranu war fest entschlossen, auf sie nicht zu verzichten. Die Ordensritter waren ihnen zu sehr überlegen, um auf irgendeinen Vorteil verzichten zu können.
    Der Fürst von Langollion griff sich zwei Pfeilbündel und trat an die Reling.
    Ob Emerelle wohl auch Ollowain einen geheimen Befehl gegeben hatte? Gewiss legte die Königin nicht allzu großen Wert darauf, ihn lebend wiederzusehen. Tiranu lächelte versonnen. Es war gut, dass Ollowain in seiner Ritterlichkeit so berechenbar war. Er würde sich gewiss niemals zu einem heimtückischen Mordanschlag hinreißen lassen.
    Tiranu blickte zu den Maurawan, die etwas abseits der Elfenritter standen. Er sollte lieber Fingayn im Auge behalten. Dem Jäger war zuzutrauen, dass er keine Skrupel hatte, den Kampf auf Valloncour damit zu beenden, dass er ihm, Tiranu, in den Rücken schoss. Dem musste man zuvorkommen ! Aber bei dem besonderen Befehl, den die fünf
Bogenschützen erhalten hatten, sollte eben dies nicht allzu schwer sein.
    Tiranu schüttelte den Kopf. Emerelles Plan war genial und völlig skrupellos! Sein Respekt vor der Königin war gewachsen. Aber gerade weil sie ihn eingeweiht hatte, sollte er sich hüten. Für sie war es besser, wenn er nicht zurückkäme, und gewiss hatte sie dafür bereits Vorkehrungen

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