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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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unterordnen. Er war wütend auf den Schwertmeister, weil er wieder einmal die Rolle des Helden für sich gewählt hatte. Aber man würde sehen, wer als Letzter das Schlachtfeld verließ.
    Tiranu winkte seinen Schnittern, und sie verließen durch den engen Tortunnel den Haupthof der Burg. Auf dem vorderen Hof drängte sich eine kleine Schar Gefangener. Offensichtlich waren hier alle Menschen, die man in der Burg aufgegriffen hatte, zusammengetrieben worden. Sie erinnerten den Fürsten an eine Herde Lämmer, wie sie ihn mit großen, angstvollen Augen anstarrten. Ritter konnte er keine unter ihnen entdecken.
    Dicht neben dem Tor gab es einen großen Schweinestall. Es stank erbärmlich. Das passte zu Menschen: mit Schweinen fast unter demselben Dach zu leben.
    »Elanel! Du siehst dir das Tor an. Ich muss wissen, ob die Fallgatter herabgelassen werden können. Überprüfe, ob die Mordlöcher verstopft sind. Und sieh zu, dass du ein paar Fässer mit Lampenöl ins Torhaus bringst.«
    Tiranu war übellaunig. Ollowain hatte ihn auf einen Posten befohlen, der keinen Sieg erlaubte. Alles, was er hier erreichen konnte, war, die Niederlage ein wenig hinauszuzögern.
    Er blickte zu den Schweinen. Sie waren gut gemästet. Wahrscheinlich sollte die Hälfte von ihnen noch vor dem Winter geschlachtet werden.
    Durch den Tortunnel hallte ein dumpfer Donnerschlag. Es fing an. Sie berannten das Tor mit einem Rammbock. Wie viel Zeit blieb ihm wohl noch?

    Elanel streckte den Kopf zu einem Fenster des Torhauses hinaus. »Die Fallgatter sind beide in schlechtem Zustand. Alles ist durchgerostet. Sie werden die Angreifer nicht lange aufhalten können.«
    »Das vordere Gitter hinab!«
    Nur Augenblicke später erklang ein infernalisches Rasseln, und die Spitzen des Fallgitters krachten auf den gepflasterten Boden des Tortunnels. Es würde keine Zeit mehr bleiben, Pech oder auch nur Wasser zum Sieden zu bringen. Schon mischte sich das Geräusch splitternden Holzes unter die Schläge gegen das Tor. Das ging alles zu schnell!
    Tiranu sah sich nach den Maurawan um, doch die Bogenschützen waren wie vom Erdboden verschluckt. Verdammte Mistkerle. Wieder blickte der Fürst zu den Schweinen. Vielleicht … Er ging auf die Gruppe der Menschen zu.
    »Macht den Stall auf und treibt die Schweine in den Tortunnel«, herrschte er sie in ihrer plumpen Sprache an.
    »Du hast hier niemandem zu befehlen.« Eine dürre Frau ganz in Weiß trat aus der Gruppe hervor. Ihr Gewand war aus kostbarem Stoff gefertigt, und sie hatte Perlen in ihr Haar geflochten.
    Wahrscheinlich war sie eine Gräfin, dachte Tiranu. Wenn er sie dazu brachte, ihm zu gehorchen, dann würden auch alle anderen tun, was er wollte. »Lass das Gesindel die Schweine herausholen, oder ich schneide dir die Kehle durch.«
    Die Frau spuckte ihm vor die Füße. »Mein Mann ist ein Ritter. Ihm folgen mehr Krieger, als du erschlagen kannst. Lauf weg, wenn dir dein Leben lieb ist. Noch ist Zeit.«
    Ihr Trotz überraschte ihn. Wenn es sie nicht gäbe, hätten sich die anderen wahrscheinlich schon längst an die Arbeit gemacht. Einige Balken des Burgtors stürzten gegen das Fallgitter.
Lichtstreifen fielen in den Tortunnel. Tiranu konnte durch den Spalt einige weiß gewandete Ordensritter sehen.
    Jetzt blieb keine Zeit mehr für Wortgeplänkel. »Man hält uns Elfen hier doch allgemein für Kindsräuber und Halsabschneider. « Er sah die übrigen Menschen an. Die Frau in Weiß ignorierte er. Es ging jetzt nur noch um die anderen. Er konnte ihre Angst sogar riechen.
    »Diese Geschichten sind wahr.« In fließender Bewegung schnellte sein Rapier aus der Scheide. Die Klinge beschrieb einen silbernen Bogen. Ohne Widerstand schnitt sie durch das Fleisch.
    Die Gräfin griff sich an die Kehle. Blut spritzte zwischen ihren Fingern hervor und durchtränkte ihr Kleid.
    Ein pummeliges Weib schloss sie in die Arme. »Du Unhold ! Du verfluch…«
    Er machte einen tänzerischen Schritt nach vorn. Die Spitze seines Rapiers senkte sich in ihr linkes Auge. Ihre Stimme brach sofort ab. Beide Frauen stürzten zu Boden. Die in Weiß hielt immer noch ihre Hände fest auf die Kehle gepresst. Welch lächerlicher Versuch, sich ans Leben zu klammern.
    »Holt die Schweine heraus und treibt sie in den Tortunnel«, sagte er mit ruhiger Stimme.
    Das Gesinde gehorchte.
    Tiranu trat durch die Pforte des Torhauses. Jetzt musste alles sehr schnell gehen!

DER HUMOR GOTTES

    »Du wirst in den Burghof gehen, Drustan. Aber nicht gleich mit der

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