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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Königsburg mit ihrer stolzen Festhalle und das große Hügelgrab, in dem ihre Ahnen ruhten.
    Die Arbeiten an den neuen, sternförmigen Festungswällen und Bastionen waren noch immer nicht abgeschlossen, was Brandax hinter ihr dazu veranlasste, lautstark über die Schlamperei von dusseligen, faulen Menschenbauern zu maulen, die ohne seine Aufsicht offenbar nur eine Pflugschar bedienen konnten.
    Gishild lenkte ihr Pferd zu dem Hang, der am sanftesten abfiel. Dies war kein Ort, um zu reiten. Nur Ziegen oder ein Elfenpferd konnten auf dem vereisten Fels sicheren Tritt finden. Gishild hatte in den letzten Wochen viele Stunden damit verbracht, lange Ausritte zu machen, um sich an Nordstern zu gewöhnen. Sie wusste, dass sie der Stute die Zügel lassen musste. Sie würde einen Weg hinab finden. Die einzige Schwierigkeit dabei war, dass sie nicht aus dem Sattel purzelte.
    Längst war das letzte Abendlicht gewichen, als sie sich den Wällen der Stadt näherten. Es war eine klare Winternacht mit einem Himmel voller Sterne. Der Mond stand als schmale, kaum erkennbare Sichel über dem Fjord. Einzelne Schneeflocken trieben im Wind.

    Von den Wällen der Stadt ertönten Hörner. Längst waren sie entdeckt worden. Das Osttor lag weit geöffnet vor ihnen. Selbst ein kurzsichtiger Greis hätte auf etliche hundert Schritt Entfernung bemerkt, dass diese Schar nur aus Albenmark kommen konnte.
    Ein Trupp Krieger war in Doppelreihe vor dem Tor angetreten, um ihnen ein Ehrengeleit zu geben. Auf den Zinnen waren Wachfeuer entzündet worden, die zitterndes, gelbrotes Licht über den Schnee tanzen ließen. Einige berittene Jarls warteten unter dem Tor.
    Gishild erkannte Sigurd, den Hauptmann der Mandriden, unter ihnen. Der Vertraute ihres Vaters starrte sie an, als sei sie eine Wiedergängerin.
    »Bist du das, Prinzessin?«, brachte er stammelnd hervor.
    Gishild zügelte ihre Stute. »Ich bin zurückgekehrt, Sigurd Swertbrecker.« Sie warf den Kopf zurück, sodass die Kapuze ihres Mantels auf ihre Schultern glitt und er ihr langes rotblondes Haar sehen konnte. Sie trug die Plattenrüstung, die sie sich als Geschenk von Emerelle gewünscht hatte. Es war eine Rüstung, wie sie die Novizen von Valloncour erhielten, wenn sie sich die goldenen Sporen der Ritterschaft verdient hatten.
    Sigurd betrachtete den funkelnden Harnisch. Die Brustplatte schmückte ein stehender silberner Löwe. Es war die Rüstung eines Königs. Gishild war sehr stolz darauf. Die Schmiede der Elfen hatten all ihre Kunstfertigkeit und Magie in den Stahl gewoben. Es hatte viele Wochen gedauert, bis die Rüstung vollendet gewesen war. Wochen, in denen sich Gishild vorbereitet hatte auf das, was vor ihr lag. Sie wusste, was sie wollte und wie sie es erreichen würde.
    »Versammle alle Jarls, die in der Stadt sind. Ich will sie in einer Stunde in der Festhalle der Königsburg sehen.« Sie
sprach kühl und mit fester Stimme, obwohl sie Sigurd, den besten Freund ihres Vaters, am liebsten in den Arm genommen hätte, um mit ihm den Schmerz um Gunnars Tod zu teilen.
    Der Hauptmann der Mandriden starrte sie immer noch an. Sie lenkte ihr Pferd an ihm vorbei und berührte ihn sanft am Arm. »Ich bin es wirklich, mein Freund. Keine Erscheinung. «
    Die übrigen Reiter wichen vor ihr zurück. Sie begafften sie und ihr Gefolge mit einer Mischung aus Faszination und Unglauben. Hinter dem Tor drängte sich eine unüberschaubare Menschenmenge. Bettler und Kaufleute, Schiffsbauer, Zimmerleute und Trunkenbolde standen Schulter an Schulter.
    Als sie in ihre Stadt einritt, bildete sich eine Gasse. Gishild spürte auch Angst. Sie wusste um die Niedergeschlagenheit der Menschen, um die vielen verlorenen Schlachten der letzten Jahre. Der Feind hatte fast das Fjordland erreicht. Für jeden Krieger, den sie ins Feld schickten, konnten die Ordensritter zehn aufbieten. Ihr Volk war zu stolz, um den Kampf aufzugeben, doch über den Ausgang des Krieges machte sich niemand mehr falsche Hoffnungen.
    Die Menge war unheimlich still. Nur leises Stimmengeraune war zu vernehmen. Plötzlich rief jemand: »Mandred kehrt zurück! Das Ende aller Tage ist gekommen. Die letzte Schlacht steht bevor!«
    Das Raunen wurde lauter.
    Gishild wusste, dass sie etwas tun musste. Aber was … Sie richtete sich hoch im Sattel auf. »Sehe ich aus, als hätte ich mir den Bart geschoren?«, rief sie mit klarer Stimme. »Vor Gram vielleicht, weil meine Firnstayner mich raunend und ängstlich willkommen heißen, statt lärmend und

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