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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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gegründet. Es wird darüber gesprochen. Über das Wunder …« Jetzt wurde ihr Lächeln herzlich. Sie sah ihn durchdringend an. Es war etwas an diesem Blick, das einen beklommen machte. »Er hat auch dich zu Großem bestimmt, das kann ich spüren.«
    »Wer?«
    »Tjured. Er ist dir nahe …« Sie seufzte. »Nur so wenige sind von ihm durchdrungen. Bei dir ist das anders.«
    Luc kam es vor, als sei sie noch schmaler geworden. Sie wirkte regelrecht ausgezehrt. Ihre Augen waren rot von
durchwachten Nächten. Sie war sehr blass und erschien ihm seltsam entrückt. »Ich gratuliere dir zu deinem Kommando. «
    »Nicht mein Verdienst … Es ist ein Gottesgeschenk, weißt du. Tjured hat es dem Primarchen befohlen. Ich bin dafür geschaffen. Ich habe es sofort verstanden, als Honoré mir davon erzählte.«
    Luc fragte nicht weiter. Er hatte den Eindruck, dass er im Augenblick keine vernünftige Antwort von ihr erhalten würde.
    Sie schien zu spüren, dass er gehen wollte. Noch einmal lächelte sie. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen. Was war nur mit ihr los? Was hatte sie so durcheinandergebracht?
    »Auf Wiedersehen in Valloncour, Luc.«
    Er schluckte. Schon wieder dieser Gruß! Er war doch gerade erst angekommen! Warum verabschiedeten sich alle so von ihm, als würden sie sich für lange Zeit nicht mehr begegnen?
    Mit wippenden Federn eilte sie davon und hatte sich bald im Menschengewimmel auf den Kais verloren.
    Luc blickte zum Turm. Die alte Eichentür stand weit offen. Der Raum dahinter lag im Halbdunkel. Seit dem Buhurt gegen die Drachen in ihrem ersten Jahr als Novizen hatte Honoré ihm immer geholfen. Es gab keinen Grund, vor einem Treffen mit ihm zurückzuschrecken.
    Zwei Ritter mit den Bauchbinden von Offizieren traten aus dem Turm und eilten, ohne ihm Beachtung zu schenken, davon. Er sollte es nicht hinausschieben! Entschlossen trat Luc ein. Es war angenehm kühl.
    Ein Schreiber blickte zu ihm auf. »Wohin willst du, Ritterbruder? «

    »Der Primarch erwartet mich.«
    »Tut er das?« Der Schreiber hob skeptisch eine Braue. »Er ist in den letzten Tagen etwas gereizt.« Er deutete mit der Feder auf die Wendeltreppe. »Wenn du dir ganz sicher bist, dann geh nur. Du findest ihn oben auf der Aussichtsplattform. «
    Luc stieg die Stufen hinauf. Er dachte an Gishild. Sie hatte ihm erzählt, wie sie zum ersten Mal Drustan begegnet war. Der Junge musste unwillkürlich lächeln. Was immer ihn erwartete, Honoré würde bestimmt nicht mit einer Radschlosspistole versteckt in einem Kleiderschrank lauern.
    In der Kammer, die einmal Drustans Schlafgemach gewesen sein musste, standen ein Stuhl und ein Tisch. Beides war klein, wie für Kinder gemacht. Und dort saß auch eine Gestalt, klein wie ein Kind. Den Kopf zwischen den Armen vergraben, war sie im Halbdunkel nur ein Schemen. Neben ihr lag ein umgestürzter Becher; eine Weinpfütze stand auf dem Tisch.
    Luc trat auf die Treppe, die weiter hinauf zur Turmplattform führte. In dem Augenblick sah die Gestalt auf. Sie hatte einen Tierkopf … Den Kopf eines Fuchses! Aus weißem Fell starrten ihn wässrige Knopfaugen einen Herzschlag lang an. Dann sank der Kopf dieses grässlichen Tierwesens wieder auf die Tischplatte.
    Luc beeilte sich, die Treppe hinaufzukommen. Er wollte dem Zwielicht entfliehen, wieder klare Seeluft atmen. Als er ins Sonnenlicht trat, war er geblendet.
    »Endlich kommst du!«
    Luc blinzelte. Er musste den Mann nicht erkennen. Das leise Klicken des silberbeschlagenen Gehstocks war unverwechselbar. »Ich war in Sorge um dich, Luc. Schon vor einer Woche habe ich der Schwarzen Schar Befehl erteilt, nach
dir zu suchen. Gut, dass du jetzt hier bist. Auch wenn sie es nicht wissen, die ganze Flotte hat auf deine Ankunft gewartet. «
    »Warum bin ich so wichtig?«
    »Weil die Gabe so stark in dir ist. Morgen Nacht werden wir in See stechen. Du wirst ein eigenes Kommando bekommen. Ein Schiff.«
    Luc zog sich der Magen zusammen.
    »Ich …«
    »Nein, nein. Du musst mir nicht danken. Du hast dich gut geschlagen. Selbst die Heptarchen haben vom Wunder am Heidenkopf gehört. Sie sind auf dich aufmerksam geworden, Luc. Du wirst es weit bringen. Ich bin mir sicher, eines Tages wirst du als Primarch der heimliche Anführer unseres Ordens sein.« Er tippte mit dem Gehstock auf Lucs Schild. »Was ich dich schon immer fragen wollte: Dieser weiße Stern auf rotem Grund, den du als dein persönliches Wappen gewählt hast. Wofür steht der?«
    »Es ist der Nordstern. So

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