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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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die Landenge beherrschen.« Er deutete auf den schmalen Felsgrat, der Valloncour mit dem Festland verband. »Davon ist nichts eingezeichnet.«
    »Du brauchst Späher, mein Fürst!«, meldete sich Sonnenauge zu Wort.
    Ollowain betrachtete die Karte. »Wie viel Zeit benötigst du, um zehn Meilen weit zu fliegen?«
    »Ich bin schnell, Fürst. Wirklich!«
    »Wie lange?«
    »Etwas mehr als zwei Stunden.« Sonnenauges Gesicht glühte vor Begeisterung. »Aber ich könnte mich auf dem Rücken eines Adlers zur Insel tragen lassen. Dann wäre ich sehr schnell dort. Und glaub mir, wir Blütenfeen sind sehr unauffällige Späher. Wer nicht genau hinschaut, der hält uns für große Schmetterlinge.«

    Der Schwertmeister strich sich nachdenklich übers Kinn. »Wir müssen herausfinden, wo Gishild gefangen gehalten wird. Dann könnten wir mit sehr wenigen Kriegern …«
    »Nein«, unterbrach Emerelle seine Überlegungen. Der Orden vom Blutbaum hatte versucht, sie während der Krönung Roxannes zu ermorden. Dass sie noch lebte, verdankte sie allein der Tatsache, dass sich Yulivee nicht an die Hofetikette gehalten und sie mit ihren drängenden Fragen aufgehalten hatte. Die beiden Ritterorden der Kirche waren die größte Gefahr für Albenmark. »Ich möchte, dass es eine Schlacht gibt. Die Ritterschaft vom Blutbaum muss dezimiert werden. Du hast deine Ritter fünf Jahre lang üben lassen. Nun sollst du nicht allein mit einer Handvoll von ihnen in den Kampf ziehen. Lass die Ordensburg der Menschenkinder brennen und ihr Blut über die Wehrgänge fließen.«
    »Meine Königin, in der Burg werden womöglich hunderte Kinder sein. Ich kann nicht …«
    »Erinnerst du dich an die toten Maiden aus meinem Gefolge ? Blutjunge Mädchen! Hast du vergessen, wie sie hingestreckt vor Roxannes Thron lagen? Gemeuchelt von einem gewissenlosen Mörder aus den Reihen der Ritterschaft vom Blutbaum.«
    »Du willst also Rache«, entgegnete Ollowain kühl.
    »Es geht darum, Albenmark zu schützen. Diese Kinder dort werden in ein paar Jahren erwachsene Mörder sein.«
    »Und was werden ich und meine Ritter sein, wenn wir das Blut von Kindern vergießen? Worin unterscheiden wir uns dann noch von unseren Feinden?«
    »Ihr seid die besten Schwertkämpfer Albenmarks. Erschlagt ihre Lehrer, dann werden die Novizen nicht zu Mördern erzogen.«
    »Glaubst du das wirklich?« Ollowain schüttelte den Kopf.
»Wenn sie mit ansehen, wie wir ihre Lehrer töten, dann pflanzen wir die Saat des Hasses so tief in ihre Herzen, dass es nicht mehr vieler Worte braucht, um sie zu fanatischen Feinden Albenmarks zu machen. Vergiss deinen Zorn, Königin. Auch ich trauere um die Jungfern aus deinem Gefolge, die gestorben sind. Doch gerade weil sie auf so niederträchtige Weise gemeuchelt wurden, dürfen wir uns nicht zur Rache hinreißen lassen. Ich glaube an den Kampf für eine gerechte Sache, Herrin. Aber wer das Schwert führt, um Recht zu schaffen, der wandert auf einem sehr schmalen Grat. Wir dürfen uns nicht dazu hinreißen lassen, Trauer und Zorn zu den Leitsternen unseres Lebens zu machen. Bitte, Emerelle …«
    »Meine Entscheidung steht fest, Schwertmeister. Des Weiteren wünsche ich, dass Fürst Tiranu von Langollion bei den Elfenrittern aufgenommen wird.« Sie wusste, was dieser Befehl für Ollowain bedeutete. Aber sie hatte keine Wahl. Die Aufnahme unter die Elfenritter war der Preis gewesen, zu dem Tiranu sein Wissen um Gishild verschachert hatte.
    Es war nicht zu übersehen, wie schwer es Ollowain fiel, die Fassung zu bewahren. »Du kennst den Ruf des Fürsten, Herrin!«
    »Er ist ein exzellenter Anführer. Befehlshaber in etlichen siegreichen Schlachten und ein Schwertkämpfer, von dem es heißt, dass er fast an dein Können heranreicht.«
    »Er war derjenige, der bei der Erstürmung Mereskajas das Kommando über die Nachhut unserer flüchtenden Truppen führte. Er hat bei der Flucht über die letzte Brücke über die Bresna die Kinder eines Tempelchors als lebende Schutzschilde für unsere Truppen missbraucht. Damit ist er für eine der schändlichsten Taten im Krieg um Drusna verantwortlich. Er hat in Kauf genommen, dass die Kinder von
der Schwarzen Schar niedergeritten wurden. Solange ich als dein Schwertmeister das Kommando führe, wird er nicht bei den Elfenrittern aufgenommen werden. Krieger wie er sind dort fehl am Platz.«
    »Ich weiß, welche Taten er begangen hat. Aber ich habe mein Wort gegeben, dass er zu den Elfenrittern gehören wird. Du könntest ihm

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