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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Hand.
    Svenson rieb sich den Nacken, wo der Helmverschluss sich in die Haut gedrückt hatte. Er nickte zu dem zweiten, freien Untersuchungstisch und rief Vandaariff hinter dem Glas zu: »Ist der hier für Miss Temple oder für die Contessa? Oder spielt das überhaupt eine Rolle?«
    »Wie zynisch – alles spielt eine Rolle.«
    »Wir sollten Pfaff suchen«, rief Foison. »Wir sollten Drusus Schoepfil ausfindig machen.«
    »Sie sollten mich Ihr Bein untersuchen lassen«, sagte Svenson.
    »Nein danke.«
    »Doktor Svenson ist in Versuchung gewesen, die Unschuldigen zu retten!«, rief Vandaariff. »Er hat abgelehnt. Er ist von seinem Herzen versucht worden und hat wieder abgelehnt. Er ist ein Mann der Pflicht .«
    Mahmoud spuckte dem Doktor vor die Füße. »Das ist für Ihre Pflicht, wenn diese beiden sterben.«
    »Ich bin sicher, Doktors Svensons Unterstützung ist willkommen«, murmelte Trooste von Changs Tisch aus, wo er mit einem Tasterzirkel die sich ausbreitende Entzündung maß. »Wenn auch nicht wirklich vonnöten – vorhin zum Beispiel …«
    Plötzlich wurden die Vorhänge auf der gegenüberliegenden Seite des Raums von einem um sich schlagenden Akolythen zu Boden gerissen. Zwei weitere taumelten herein, drehten sich um und stürzten sich auf eine Gestalt, die Svenson nicht sehen konnte.
    Die Körper der Männer waren jeweils an drei Stellen fixiert, und sie zuckten wie Marionetten, bis beide besinnungslos zu Boden fielen.
    »Doktor Svenson – Sie haben tatsächlich überlebt –, wirklich gut gemacht!«
    Ohne stehen zu bleiben, drehte Schoepfil seinen Oberkörper und fuhr mit den Armen durch die Luft, wobei er Foisons Wurfmesser abwehrte, das wie eine Glocke tönte, als es gegen die Wand prallte. Er zog einen Stapel Papiere aus seinem Mantel und winkte herrisch damit.
    »Onkel Robert, geh mir ja nicht aus dem Weg! Ich habe deine Papiere durchgesehen! Die Zahlungen an meine vermeintlichen Partner! Dein neues Testament ! Ich weiß alles!« Er schleuderte die Papiere auf Changs reglose Gestalt. » Dieser Mann – dieser Verbrecher – wird nicht erben. Ich werde es mit meinen eigenen Händen verhindern!«
    Trotz eines verletzten Beins trat Foison ihm in den Weg. Schoepfil grinste nur.
    »Mr. Foison. Es tut mir leid, Sie vorhin nicht empfangen zu haben. Ich hatte gerade alles saubergemacht und konnte es einfach nicht ertragen, dem dressierten Pavian meines Onkels Zugang zu gewähren.«
    Foison reagierte nicht auf die Beleidigung, also schlug ihm Schoepfil mit einem Arm hart ins Gesicht. Foison taumelte, und Schoepfil versuchte es mit einem Schwinger. Foison konnte zwei Schläge abwehren, doch der dritte, der so schnell war, dass Svenson ihn nur hören konnte, brachte ihn ins Wanken.
    »Nicht wehren!«, rief Vandaariff. »Mr. Foison, ziehen Sie sich zurück!«
    Doch Schoepfil ließ das nicht zu. Er täuschte von beiden Seiten Schläge an, während er mit den Fäusten nicht stark, jedoch treffsicher und wiederholt Foisons Gesicht und Körper bearbeitete. Foison brachte sein ganzes Können zum Einsatz, denn er wehrte mehr Schläge ab, als er einsteckte. Seine Gegenschläge trafen allerdings nur die Luft. Schoepfil grinste verwegen. Er schoss hin und her und deutete den abschließenden Schlag an – aber als er schließlich näher kam, stürzte sich Foison mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn und presste Schoepfils Arme an seinen Körper. Er hob ihn hoch und drückte zu.
    Schoepfil keuchte – sowohl aus Überraschung als auch vor Schmerz –, strampelte mit den Beinen und schlug mit den Unterarmen.
    »Mein Gott! Lassen Sie mich los! Lassen Sie mich sofort los, und ich … ah … ich werde … uuh … darauf verzichten …«
    Foison drückte so fest zu, dass er vor Anstrengung wankte. Schoepfil blickte zu Svenson.
    »Doktor … unsere Vereinbarung … gah … bitte …«
    Svenson rührte sich nicht.
    »Doktor …«
    Mahmoud trat taumelnd hinter Svenson. Seine Arme waren noch immer mit dem Draht gefesselt, doch mit einem Tritt in Foisons Kniekehle brachte er alle drei Männer zu Fall. Blitzschnell war Schoepfil auf den Beinen und trat Foison gegen den Kopf. Foison blieb liegen. Aus reiner Gehässigkeit trat Schoepfil noch einmal zu. Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, bis er Svenson entdeckte, und schrie:
    »Sie! Schlange! Judas!«
    »Beruhigen Sie sich …«
    »Mich beruhigen?«
    Schoepfil ging im Zickzack herum, starrte in die Wannen und blieb beim Anblick von Bronque und Kelling wie angewurzelt

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