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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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mit Professor Trooste hinter Changs Tisch verschanzt.
    Mahmoud griff in die zähe rote Flüssigkeit, um seine Mutter herauszuheben.
    »Tun Sie das nicht!«, rief Trooste. »Sie werden sie umbringen! Die Flüssigkeit ist alles, was sie am Leben hält!«
    Mahmoud zögerte, weil er Trooste nicht traute, jedoch auch nicht ihr Leben riskieren wollte. Vandaariff schlug mit seinem Stock gegen die Scheibe.
    »Genug! Wenn Ihnen diese Frau wichtig ist, dann hören Sie mir jetzt zu!« Er schenkte Svenson ein hochnäsiges Schnauben, und seine Worte galten sowohl dem Doktor als auch Mahmoud. »Sechs Kammern, für die ersten sechs Verbindungen, die abwechselnd verringert werden. Die siebte wird die abschließende Verbindung herstellen. Das Gefäß selbst stellt die achte dar – gehärtetes Metall, die Wiedergeburt. Die Fäulnis des Todes wird wie eine Schlangenhaut abgestreift und wie eine schädliche tote Hülle abfallen.«
    »Was in Dreiteufelsnamen …«, begann Mahmoud. Vandaariff klopfte erneut gegen das Glas.
    » Ich halte das Leben der Frau in Händen. Der Tag ist angebrochen!«
    Vandaariff winkte wie ein tragischer Held zur perforierten Decke. Alle runden Öffnungen leuchteten jetzt heller, wobei die Lichtstrahlen, wie Svenson bemerkte, direkt auf das Schaltpult fielen. Vandaariff strich mit den Fingern über sechs identische Messingknöpfe. »Was meinen Sie, Professor Trooste? Beginnen wir mit dem Eisen?«
    »Ja, Milord.«
    »Matthew Harcourt«, intonierte Vandaariff, »ich leite Ihre heilige Reise ein … und zwar jetzt.«
    »Nein!«, rief Doktor Svenson, doch der Akolyth hielt ihn zurück. Vandaariff zog die Messingkappe von einem Knopf und brachte eine Raute aus blauem Glas zum Vorschein. Das Licht von der Decke fiel darauf, und das Glas begann zu leuchten. Einen Augenblick später sprühten die Drähte, die zu Harcourts Wanne führten, Funken. Mahmoud hob eine Hand, um seine Augen zu schützen …
    Sonst geschah nichts. In den Geräten wurde keine Energie freigesetzt. Vandaariff war sprachlos. Immer wieder zog er die Messingkappe herunter und steckte sie wieder auf. Wieder ein Funkensprühen, und dann nichts. Brüllend wollte sich Mahmoud mit erhobenen Händen auf Trooste stürzen.
    »Stopp.«
    Foison beugte sich über Gorines Wanne, das Silbermesser am Hals des schwimmenden Mannes. »Runter auf die Knie, oder er ist tot.«
    Mahmoud gehorchte zögernd. Svenson bemerkte, wie schwerfällig er seine Glieder bewegte. Sein Körper kämpfte noch immer gegen die Auswirkungen des blauen Rauchs an.
    »Um Himmels willen, Professor Trooste!«, rief Vandaariff. »Was ist schiefgegangen? Untersuchen Sie jede Verbindung, jeden Draht! Das darf nicht sein! Schicken Sie Männer runter! Die Zeit, Sir, die Zeit !« Vandaariff wandte sich vom Fenster ab, während er sich den Mund mit dem Ärmel abwischte.
    »Ihre Pläne scheitern bereits«, sagte Svenson.
    »Eine momentane Fehlfunktion ist kein Scheitern«, bellte Vandaariff. »Warum wurde dieser schwarze Bursche nicht erlöst?«
    »Weil ich ihn gerettet habe«, sagte Svenson.
    » Gerettet? Sie haben ihn zum Tode verurteilt.«
    Mahmoud warf einen unheilvollen, hasserfüllten Blick zu der Glaswand. Svenson legte die gespreizten Finger aufs Glas, um ihn um Geduld zu bitten.
    »Warum mich bewahren?«, fragte Svenson. »Wozu überhaupt einen Wächter? Sie bieten mir Eloise, doch bloß ihren Schatten, ein Bruchstück ihres Verstands …«
    »Eine Kostprobe vom Himmel ist noch immer der Himmel, Doktor.«
    »Aber warum ?«
    »Weil ich gezwungen bin, Ihnen zu vertrauen.«
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Dann wird alles sterben. Und damit auch alle Personen. Das Chaos in der Stadt entwickelt sich unkontrolliert, und meine Arbeit wird zerschmettert wie afrikanische Diamanten, ein Schatz, der auf abgrundtief schlechte Menschen wartet, die ihn auf schlimmste Weise missbrauchen.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Weil ich weiß, wer Sie sind. Wie lautet Ihre Antwort? Für Eloise?«
    »Nein. Niemals. Nein.«
    Vandaariff gluckste vergnügt. »Oh Doktor. Was für ein schrecklicher Lügner Sie sind. Vorzüglich .«
    Als Svenson zu den Apparaten zurückkehrte, hatte man Mahmoud die Arme so auf dem Rücken gefesselt, dass ihm die Kupferbänder in die dunkle Haut schnitten. Trooste blieb in sicherem Abstand, während er von Wanne zu Wanne ging und Prisen verschiedener Pulver hineinstreute. Foison, der Mahmoud bewachte, hatte sein Gewicht auf ein Bein gelegt und hielt lustlos das Messer in der

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