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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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sein mussten … und ein Schmelzofen, dessen Schlacke sie von der Tür aus roch. Den Plan zu lesen verriet ihnen allerdings noch lange nicht, wo sie hin mussten …
    Die Contessa hatte ihn ihr geschickt. So wie Miss Temple den Zeitungsausschnitt entziffert hatte, sollte sie auch das hier entziffern können. Die Nachricht war vor ein paar Tagen gekommen – bevor Ramper gekidnappt worden war –, es hatte nichts mit der aktuellen Situation zu tun. Der Schlüssel lag in der Vergangenheit. In der Vergangenheit des Comte … Ein ranziger Brocken Erkenntnis aus den Erinnerungen des Comte stieg ihr in die Kehle. Sie spuckte aus und schloss die Augen. Schließlich konnte sie schlucken.
    »Der Plan!«, flüsterte Phelps.
    Das Glasquadrat lag zerbrochen am Boden. Miss Temple wischte sich den Mund am Ärmel ab.
    »Wir brauchen ihn nicht. Es existiert ein Raum, der für die Forschungen des Comte ausgestattet ist. Er stammt aus der Zeit, als sie die Maschinen konstruiert haben. Wir sind direkt daran vorbeigegangen …«
    Sie duckten sich hinter Lattenkisten mit dem Wappen von Xonck. Zweimal hatten sie in der Nähe Schritte gehört – noch mehr Kerle in schmuddeligem Grün –, blieben jedoch unentdeckt. Vor ihnen lag eine hell erleuchtete Tür; eine Wachstube. Miss Temple zeigte auf eine kleinere Tür auf halber Strecke.
    »Aber es gibt keine Wache«, flüsterte Phelps. »Es scheint ein unbenutztes Lager zu sein.«
    Sie jagte hinüber, und daher mussten sie ihr notgedrungen folgen. Auf den letzten Metern klopfte ihr das Herz bis zum Hals, während sie erwartete, dass der Mann mit der dünnen Stimme auftauchte … aber dann lag ihre Hand auf der kühlen Messingklinke. Sie schlüpften hinein.
    Phelps machte vorsichtig die Tür hinter ihnen zu und schloss ab, eine Hand fest auf Mund und Nase. Mit verkniffenem Gesicht wegen des stechenden Geruchs von Indigolehm schlich Miss Temple weiter.
    Mr. Ramper lag auf einem Tisch, nackt und kalkweiß. Am ganzen Leib zeigten sich Vertiefungen – groß genug für einen Apfel –, wo man Fleisch und Knochen entfernt hatte: Unterleib, rechter Oberschenkel, linkes Handgelenk (die Hand abgetrennt), neben dem Herzen, linke Schulter, rechtes Ohr – und jede Öffnung bot ihren eigenen abstoßenden anatomischen Querschnitt.
    »Die Glaskugeln«, flüsterte Svenson. »Das gesamte transformierte Fleisch wurde entfernt … und, gütiger Himmel, aufbewahrt.«
    Sie folgte seinem Blick zu präzise gekennzeichneten Behältern, die mit dunkler Flüssigkeit gefüllt waren und jeweils eine faustgroße ausgefranste Masse enthielten. Svenson zog vorsichtig eins von Rampers Augenlidern zurück. Das Auge war nach hinten verdreht, und man sah lediglich ein weißes Ei, das mit blauen Adern durchzogen war. Svenson legte zwei Finger auf seine Halsschlagader und trat dann zurück.
    »Ich glaube nicht, dass er schnell gestorben ist.«
    »Beim Verhör?«, fragte Phelps.
    Svenson zeigte auf zwei von Rampers offenen Wunden, und Miss Temple beugte sich widerwillig vor, um sie sich anzuschauen. »Das unterschiedlich geronnene Blut – die Farbe. Ich wette, dass der arme Mann während ein paar dieser Aushöhlungen noch immer am Leben war.«
    »Und es gibt noch mehr«, sagte Phelps. »Mein Gott … sie müssen aus dem Dorf sein … kein Wunder, dass ihr Zorn …«
    Hinter Ramper lagen fünf Männer und eine Frau, nackt und ausgeplündert, und ihr bleiches Fleisch wies auf eine längere Anwesenheit in diesem Raum hin. Miss Temples Blick glitt zu ihren Händen – schwielig, mit abgebrochenen, schmutzigen Fingernägeln – und dann, gegen ihren Willen, zu ihren Genitalien, nackt und kümmerlich. Die Brüste der Frau hingen zu beiden Seiten herab und umrahmten eine blutige Öffnung am unteren Rand ihres Sternums.
    Beim Rascheln von Papier schreckte sie auf. Der Doktor stand mit ausdrucksloser Miene an einem langen Tisch, auf dem gebundene Protokolle und chirurgische Instrumente lagen.
    »Er hat jeden Schritt dokumentiert«, sagte Svenson leise. »Über Wochen. Aufzeichnungen gemacht … von jedem einzelnen – jeden Vorgang penibel verfolgt.«
    Phelps wies mit einem Nicken zu Rampers Leichnam. »Gott möge mir vergeben – aber hat er irgendetwas notiert, das der Ärmste vielleicht preisgegeben hat?«
    Rasch blätterte der Doktor die Notizen durch. Phelps warf einen Blick zur Tür. Miss Temple starrte auf einen Leichnam, dessen Augenhöhle eine geronnene Vertiefung war.
    »Was auch immer die Verrücktheit des Comte angeht«, mur

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