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Die Amazonen

Titel: Die Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hedwig Appelt
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Gebrauchsgegenständen, Bildern, Plastiken, Zeichnungen von Künstlern wie Rubens, Feuerbach, Ingres, Tischbein, von Stuck, Wunderlich, Kokoschka. Wie sehr Le Corbusier sich vor ihnen fürchtete, |171| hat er in seinem Buch „Als die Kathedralen weiß waren“ geschildert.
    Und schließlich sind sie überall präsent, wo eine Internet-Recherche auf die Online-Firma amazon verweist.
    Mit anderen Worten: Sie sind da, sie sind mitten unter uns. Zeitlos wie der Mythos. Oder doch historisch, mit einem Anfang und einem Ende?

|173| Die Amazonen in der Archäologie
    Wenn Archäologen, DNA-Spezialisten, Bundeskriminalamt und ZDF gemeinsam an der Lösung des Amazonenrätsels arbeiten, ist die Erwartungshaltung groß.
    Was hatten die Archäologen Jeannine Davis-Kimball und Leonid Jablonskij im Jahr 1994 gefunden, das die Vermutung, es könne die Amazonen wirklich gegeben haben, in die Nähe der Gewissheit rückte?

    Der russische Archäologe hatte seine amerikanische Kollegin eingeladen, mit ihm zusammen einen Kurgan zu untersuchen, einen Grabhügel, der bereits ein Jahrhundert zuvor entdeckt und geöffnet worden war. Die Forscher von damals hatten nur Spuren von Plünderern entdeckt, doch der Archäologe ahnte, dass die ungewöhnliche Größe und die Lage des Grabmals auf ein Geheimnis im Inneren verwiesen.
    Kurgane sind in der Ukraine und Zentralrussland häufig zu finden. In vorgeschichtlicher Zeit stellten sie einen Fixpunkt im Leben der Nomaden dar, die über Generationen hinweg hierher kamen, um ihre Toten zu bestatten. Diese Gräber könnten demnach aufschlussreiche Informationen geben über die Zeit, in der |174| auch die Amazonen gelebt hätten. Allerdings befanden sich sämtliche gefundene Kurgane im Nordpontusraum und damit weit entfernt von der Heimat der Amazonen am Südufer des Schwarzen Meeres. Konnte es überhaupt eine Verbindung geben zwischen den Grabhügeln der russischen Steppenlandschaft und den Kriegerinnen von damals?
    Auszuschließen war es nicht, denn die Amazonen legten auf ihren Kriegs- und Beutezügen große Distanzen zurück bis in Gebiete, die so weit im Norden lagen, dass die Geographen der Antike noch keinen Begriff von ihnen hatten.
    Zum anderen gibt es in den antiken Quellen immer wieder Verweise auf eine Verbindung zwischen Amazonen und Skythen oder Sauromaten, die in diesen Gegenden lebten. Besonders die Geschichten über den Anfang und das Ende des Amazonenreiches sind hier lokalisiert.

    Justin, auf dessen Bericht von der Vorgeschichte der Amazonen sich dieses Buch stützt, hat erzählt, dass die ersten Amazonen skythische Frauen waren, die sich eine neue Identität als Amazonen gegeben hatten, nachdem ihre Männer in einen feindlichen Hinterhalt geraten waren und die Frauen sich schutzlos von feindlichen Stämmen umgeben sahen.
    Herodot lässt die Geschichte der Amazonen dort auch wieder zu Ende gehen. Er erzählt: Als die Griechen an den Thermodon kamen, um Hippolytes Gürtel zu holen, kam es zum Kampf zwischen Griechen und Amazonen. Die Griechen nahmen alle Amazonen, die sie gefangen genommen hatten, mit auf ihre Schiffe. Auf See griffen die Frauen an und besiegten die Griechen, konnten aber die Schiffe nicht navigieren. Von Wind und Wellen getrieben, strandeten sie schließlich auf skythischem Gebiet. Die Skythen hielten die Kriegerinnen zunächst für Männer. Als sie ihre wahre Identität entdeckten, schickten sie eine kleine Gruppe junger Männer zu den Amazonen mit dem Auftrag, freundlich und zurückhaltend Kontakt zu suchen und ihr Vertrauen zu |175| gewinnen. Wenn das gelungen war, sollten sie die Amazonen nach Möglichkeit überreden, sich dem Volk der Skythen anzuschließen und mit ihnen Nachwuchs zu zeugen, von dem sie sich hohes kriegerisches Talent versprachen.
    So geschah es. Die Amazonen freundeten sich mit den jungen Skythen an und willigten sogar ein, mit den Männern zusammenzuleben, allerdings nicht bei deren Stamm. Dazu sei ihre Lebensweise und die der skythischen Frauen zu verschieden, argumentierten sie.
    Die Männer willigten ein und zogen gemeinsam mit ihnen in ein benachbartes Gebiet. Aus dieser Vereinigung zwischen Skythen und Amazonen gingen die Sauromaten hervor, jener Volksstamm, bei dem die Frauen gleichberechtigt an der Seite ihrer Männer arbeiteten, jagten und in den Krieg zogen.

    Das war Herodots Erklärung für das Verschwinden der Amazonen. Kann sie durch archäologische Funde untermauert werden?
    Vielleicht lag die Antwort in dem Kurgan, den

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