Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
gezielt über seine Eichel und reizte ihn immer mehr. Daves Orgasmus kam auch wesentlich heftiger, als er es erwartet hätte. Dabei zog er den jungen Mann an sich, presste ihn an seine Brust und fühlte so seinen Herzschlag direkt an seinem Körper. Es war, als ob er für kurze Zeit eins mit ihm geworden wäre. Ein beinahe vertrautes, lange vergessenes Gefühl. Dave lächelte befriedigt in sich hinein. Bald schon würde er sich Finn nehmen. Er würde sich wirklich mit ihm vereinigen, eins werden, zu einer Einheit verschmelzen und das Tor ganz weit aufstoßen.
Bald schon. Bald.
Es war spät in der Nacht, als Finn aus einem tiefen Schlaf erwachte und sich staunend noch immer in Daves Umarmung wiederfand. Der andere Mann hatte die Augen geschlossen und hielt ihn mit dem rechten Arm umschlungen, so dass Finns Körper halb auf ihm lang. Verzückt betrachtete er Daves Gesicht im Schein der Straßenlaternen, deren orangefarbenes Licht ins Zimmer fiel. Dieser Mann war so schön, so unendlich perfekt. Noch immer erschien es Finn wie ein Traum, dass er bei ihm war und sein Bett mit ihm teilte. Glücklich kuschelte er sich an ihn, atmete tief seinen starken, männlichen Geruch ein und drückte seine Nase sanft an Daves Haut. Nie wieder wollte er anders erwachen. Ob es Dave wohl ebenso erging? Konnte Finn hoffen, dass auch er so viel für ihn empfand? Es erschien Finn mittlerweile, als ob er sich schon immer insgeheim nach ganz genau so jemandem wie Dave gesehnt hatte, schon lange bevor er ihn dann wirklich getroffen hatte. Ein bisschen als ob seine Seele endlich einen fehlenden Teil wiedergefunden hätte. Seelengefährten. Belustigt lächelnd erinnerte Finn sich an eine Fantasystory, eine Drachengeschichte, in der eine Drachen- und Menschenseele vereint waren und es dazu immer nur einen passenden, lebenslangen Seelengefährten gab. Die Idee hatte ihn schon beim Lesen des Buches fasziniert. War Dave womöglich eine Art Seelengefährte? Müde schloss Finn die Augen. Der Gedanke entrann ihm und er glitt selig lächelnd wieder hinüber ins Reich der Träume. Dave schlug die Augen auf, als Finns Herzschlag wieder langsamer wurde und sein ruhiger Atem ihm zeigte, dass der Mensch erneut in den Schlaf hinüber geglitten war. Diese seltsamen, innigen Blicke, mit denen Finn ihn bedachte, hatte er unter den Wimpern seiner scheinbar geschlossenen Augen natürlich sehr wohl wahrgenommen. Wie schon zuvor lösten sie in ihm ein merkwürdig warmes Gefühl aus. Dave kam der seltsame, völlig ungewohnte Gedanke, dass es schön wäre, diesen Menschen öfter neben sich zu fühlen, seine Präsenz so dicht an sich zu spüren und seinen Duft einzuatmen. Eine befremdliche Sehnsucht überkam Dave und es war nicht das Verlangen nach seiner Nahrung, sondern nach ... Finn. Nicht nur nach seinem Körper und seinem Fleisch, sondern nach dem, was diesen schüchternen jungen Mann ausmachte. Finns verschämtes, scheues Lachen, seine blitzenden Augen, sein weiches Haar, die Art, wie er ihn ansah, der Klang seiner Stimme … einfach alles an ihm.
Dave legte den Kopf schief, als ob er lauschen würde und horchte in sich hinein, versuchte, diese merkwürdigen, neuen Gefühle zu erfassen. Der Mensch hier war aus irgendeinem Grund etwas ganz Besonderes. Viel mehr, als nur das alte Blut und seine Bestimmung aus ihm machten. Dave fühlte es mit jeder Faser seiner Seele. Die ganze lange Zeit, in der er nun schon unter den Menschen lebte, von ihnen lebte, und nie zuvor hatte er solche fremden, eigentümlichen Gefühle verspürt. Dieser Körper, dieser Mensch, lösten etwas sehr Befremdliches in ihm aus. Wie eine andere Art der Verwandlung. Es hatte Dave bereits verändert. Finn bewirkte, dass der Dämon sich ... menschlicher fühlte, wenn das dieses eigenartig hilflose Gefühl war. Etwas, was Dave nie für möglich gehalten hätte. Menschen waren so schwach und so unbedeutend im Laufe der Welt, ihre Zeitspanne war so kurz bemessen. Sie waren Lebewesen, die in ihrem kurzen Leben hektisch irgendwelchen Idealen hinterherrannten, ohne sie je zu erreichen, sich Scheinwelten aufbauten und in Illusionen lebten. Daher waren sie auch so leicht zu beeinflussen und zu lenken. Sie waren für ihn bisher bestenfalls Nahrungsquelle oder Spielzeug gewesen. Bei Finn fühlte er hingegen schon fast ein schmerzhaftes Verlangen, ihm gleich zu sein, ihn als Mensch zu fühlen und ihm als Mensch zu begegnen, was erschreckenderweise auch den Dämonen veränderte.
Dieser junge Mensch, der
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