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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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nicht so verschrecken und verjagen. Daher hatte er sich dazu entschlossen, Finn zunächst in seiner harmloseren, menschlichen Gestalt näher zu kommen. Dave wusste ganz genau um seine besondere Ausstrahlung in dieser Gestalt und er gedachte sie sinnvoll einzusetzen. Wiederholt schüttelte er innerlich ungläubig den Kopf. Dieser junge Mensch war so seltsam. Selbst auf diese Entfernung konnte er ihn nur sehr vage wahrnehmen. Dabei stand Finn nur knapp hundert Meter von ihm entfernt. Dave schloss die Augen und nahm nun alles ringsum mit seinen feinen Dämonensinnen wahr.
    Um ihn herum pulsierten laut und hart die vielen anderen Menschenherzen. Sie verströmten ihren eigenen Geruch, ihre eigene Präsenz. Ein jedes umgab eine besondere Aura, nur Finn vermochte er darin kaum zu spüren. Deswegen konzentrierte sich Dave genau auf den winzigen Anhaltspunkt, den er hatte: Finns leichten Duft, den er wahrgenommen hatte, den Hauch von dessen Präsenz, das alte Blut, welches in Finns Adern floss, die ihm so gut bekannte Aura. Dennoch war es, als ob um ihn her tausend laut knisternde, helle Fackeln brannten und er darunter mühsam nach diesem winzigen, leisen Glimmen suchte.
    Was war es nur, was hatte der junge Mann an sich, dass er ihn nahezu magisch anzog? Was war es, was ihn so anders machte? Entschlossen öffnete Dave die Augen wieder und bewegte sich auf Finn zu. Mit abnehmender Entfernung, fühlte er dessen Präsenz zunehmen, spürte, wie seine Aura sich verstärkte. Die anderen Menschen schienen nun immer mehr zu verblassen und Finns Licht wurde heller, hatte mehr Facetten und leuchtete in anderen Farben. Fasziniert nahm Dave diese ganz besondere Aura war. Nie zuvor war ihm so etwas begegnet. Selbst die vom alten Blut der Mirjahns hatten nie so eine mächtige Präsenz gehabt. Sie schien so gar nicht zu dem unbeholfenen jungen Mann dort zu passen. Finns Aura wirkte seltsam vertraut auf Dave, beinahe als ob er sie bereits schon lange kennen würde. Sehr merkwürdig.
    Finn schaute noch immer nach oben und beobachtete bedauernd, wie sich die Tür hinter der letzten Figur schloss. Er seufzte und senkte dann den Blick. Er musste sich auf den Heimweg machen. Heute wollte er noch ein Referat schreiben und gewiss würde es auch nicht schaden, wenn er bereits für die kommende Klausur ein wenig lernen würde. Gerade als er sich auf sein Fahrrad schwingen wollte, fiel sein Blick plötzlich auf eine sehr vertraut wirkende Gestalt, die sich direkt auf ihn zu bewegte. Finns Herz setzte einen Schlag lang aus, als er den elegant gekleideten Mann vor sich erkannte. Das war doch Dave Duncan, der Mann aus dem Hamburger Immobilienbüro! Der wahnsinnstolle Traumty p, betonte seine innere Stimme sehr deutlich und seufzte schmachtend auf. Verblüfft erstarrte Finn in seiner Bewegung und blickte den großen Mann an, der sich nun lächelnd wirklich direkt auf ihn zubewegte. Finn war versucht, sich irritiert umzudrehen, nur um sich zu vergewissern, ob Dave Duncan sich nicht eher jemand anderem so lächelnd näherte. Nein, er sah wirklich direkt ihn an.
    Der kommt nicht wirklich auf mich zu, oder? , fragte Finn dennoch ungläubig bei seinem Verstand nach. Der zuckte jedoch nur verblüfft die Schultern und meinte: Sieht aber gerade so aus, oder?
    „Hallo, Finn Gordon“, vernahm er Daves Stimme mitten in seinen Überlegungen und schaffte es gerade noch rechtzeitig, seinen Mund am verblüfften Aufklappen zu hindern, als Dave Duncan direkt vor ihn trat. Er reichte ihm keine Hand, musterte ihn nur wieder so eindringlich wie schon bei ihrer letzten Begegnung. „Äh“, machte Finn überrascht und schämte sich augenblicklich für diese wenig artikulierte Antwort. Dave Duncans Anblick schickte ihm mehr als einen prickelnden Schauer über den Rücken. In Finn jubelte seine innere Stimme laut auf: Er weiß sogar noch, wer du bist! Wobei sein Verstand gleich wieder misstrauisch nachfragte: Was macht dieser Traumtyp hier in Lüneburg? Und wieso hat er dich ausgerechnet hier bemerkt? Dave Duncan musterte Finn eindringlich. In der Gegenwart dieses Mannes hatte der immer das Gefühl, ein wenig wie ein Beutetier betrachtet zu werden. Dave Duncans erotische Ausstrahlung hingegen war unglaublich, ließ Finns Knie weich werden und sehnsüchtige Gedanken entstehen.
    „Hallo“, brachte Finn schließlich, für seinen Geschmack noch viel zu leise und unsicher, hervor. Verdammt, er klang gerade echt wie ein verschüchterter Junge. „Hallo, ... äh ... Herr

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