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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Dave Duncan ruhen zu lassen. Erneut breitete sich das Schweigen zwischen ihnen aus.
    „Ich hoffe, bei Ihnen läuft alles ... gut?“, kam Finn als mögliche weiterführende Frage in den Sinn. Konnte er Dave Duncan so etwas überhaupt fragen? Immerhin war der einer der größten Unternehmer Hamburgs. Wie fragte man da nach, ob alles gut lief? Aber schließlich wollte er ja nur ein wenig unverfängliche Konversation betreiben und mit dieser Frage konnte er doch wohl nicht so viel verkehrt machen, oder?
    Dave lehnte sich über den Tisch und musterte Finn mit einem intensiven Blick. „Es würde besser laufen, wenn du mich einfach duzen würdest“, überraschte er ihn mit seiner freundlichen Antwort. Seine Stimme war dunkler und tiefer als vorher geworden. Finn rutschte unbehaglich hin und her, als sein Unterleib irgendwie sehr unverschämt darauf reagierte. Ihn duzen? Und was würde dann besser laufen? Irgendwie stand er gerade auf dem Schlauch. Sein Verstand zögerte, wollte keine verfänglichen Fehlinformationen von sich geben, für die man ihn hinterher womöglich haftbar machen würde, und schwieg sicherheitshalber. Wieder kam Dave ihm entgegen, beugte sich weiter vor und betrachtete ihn sehr intensiv. Finns Haut schien zu jucken und seine Narbe prickelte stärker. Ihm wurde heiß und kalt zugleich, aber trotzdem konnte er Dave gerade nur mit halboffenem Mund anstarren.
    „Mein Name ist Dave Duncan, Finn. Bitte sag einfach Dave zu mir“, konkretisierte der seinen Wunsch und seine Stimme wurde noch eine Nuance dunkler. Finns Herz schlug abrupt schneller. Verblüfft nickte er, spürte seinen Unterleib noch stärker auf die Nähe des attraktiven Mannes reagieren. Verdammt, war dieser Mann toll! Und dessen Stimme erst. Die machte ihn ganz schön an!
    „Okay. Also, Dave ...“, probierte Finn vorsichtig, lächelte schüchtern und freute sich innerlich über die merkliche Nähe des anderen Mannes. Der roch so gut! Trug Dave eigentlich einen Ehering? Die Frage schoss Finn sehr plötzlich durch den Kopf. Er konnte deren Verursacher unter seinen inneren Verbündeten jedoch nicht gleich feststellen. Der Kellner brachte ihnen zwischenzeitlich ihre Bestellung und Finn nutzte die Möglichkeit, sich Daves schlanke Hände anzusehen, während ihre Getränke verteilt wurden. Nichts, bemerkte Finn sehr erleichtert. Da war kein Ring an den langen Fingern mit den perfekten, vielleicht etwas ungewöhnlich langen Nägeln zu sehen.
    Dave registrierte Finns suchenden Blick, spürte seine plötzliche Erleichterung und zog die richtigen Schlüsse. Sorgfältig legte er seine Hände gut sichtbar um sein Glas. Er musterte Finn erneut mit einem genauen Blick, unter dem sich der junge Mann sofort noch unwohler zu fühlen schien und sich nun regelrecht hinter seinem Glas versteckte.
    „Der schmeckt wirklich gut“, erklärte Finn nervös und war unsicher, wie er das Gespräch weiterführen sollte. Vor allem, ohne dich zu blamieren, erwähnte dankenswerterweise sein Verstand warnend. Verpatz das hier bloß nicht! Rasch trank er von seinem Latte Macchiato.
    „Kommen, äh, kommst du denn öfter nach Lüneburg?“, versuchte sich Finn weiter in unverfänglicher Konversation. Innerlich hoffte er auf ein „Ja“, auch wenn er unsicher war, warum. Nur weil es Dave beruflich mal nach Lüneburg verschlug, hieß es ja nicht automatisch, dass er ihn wiedersehen würde. Nein, bemerkte sein Verstand nüchtern, jedoch erhöht es durchaus die Wahrscheinlichkeit.
    „Hin und wieder“, antwortete Dave unbestimmt, fügte dann lächelnd hinzu: „Vielleicht sollte ich öfter herkommen.“ Abermals traf Finn so ein merkwürdig nachdenklicher Blick. „Es gibt hier ja ganz viel zu sehen“, bestätigte Finn sofort, den Blick jetzt bewusst ignorierend. Er starrte auf das Glas in seinen Händen. „Die ganze Stadt ist sehenswert. Vor allem die schiefen Fachwerkhäuser. Da dürften heutige Architekten doch ihre wahre Freude dran haben.“ Es klang in seinen Ohren viel zu fragend und unsicher. Nun gut, er betrieb hier immerhin mal eine halbwegs vernünftige Konversation. Bislang war ihm so etwas selten gelungen und noch nie war sein Gesprächspartner der heißeste Typ der ganzen Welt gewesen!
    Dave lachte ein leises, tiefes Lachen, welches wundervoll erregend durch Finns ganzen Körper vibrierte. Wie macht der das nur? , fragte er sich augenblicklich, innerlich aufstöhnend. Wenn er so lacht, könnte ich mich ihm sofort an den Hals schmeißen und ihn abküssen.

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