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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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anschmachtete. Hastig senkte er den Blick wieder.
    „Sehr schön! Dort drüben ist ein Café“, stellte Dave fest und wollte sich umwenden. Finn jedoch stand noch immer unbeweglich da, war ganz versunken in seinen sehnsuchtsvollen Gedanken. Dave vernahm nur zu genau dessen wild pochendes Herz und verhielt in der Bewegung.
    „Kommst du mit mir?“, erkundigte er sich gelinde belustigt. „Ja! Ja, klar. Natürlich“, brachte Finn hastig stammelnd hervor. Mann, er klang wie ein verlegener Teenager! Vorsichtshalber hielt er sich an seinem Fahrrad fest, denn seinen wackeligen Beinen traute er gerade nicht so ganz, als er nun Dave über den Platz folgte. Unverwandt hingen Finns Augen an dem kräftigen, breiten Rücken des Mannes vor sich. Krieg dich jetzt bloß wieder ein, drohte sein Verstand ermahnend. Er will nur einen Cappuccino mit dir trinken. Ist doch nichts Besonderes. Nun ja ... genau genommen war es durchaus etwas Besonderes, denn in Finns Leben war so etwas bislang noch nicht oft vorgekommen. Noch nie hatte ihn ein Mann eingeladen, gestand er sich kleinlaut ein. Vor dem Café erinnerte sich Finn gerade noch rechtzeitig daran, sein Fahrrad abzustellen und es nicht einfach mitten zwischen die Tische zu schieben, was bei der Verwirrung, die Daves Nähe in ihm auslöste, gar nicht weiter verwunderlich gewesen wäre. Rasch schob er das Fahrrad in den Ständer vor dem Café und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie sich Dave Duncan elegant und ganz selbstverständlich an einen freien Tisch draußen unter einen Schirm setzte und bereits einen Kellner heran rief. Als Finn hinzukam, sah er ihn fragend an.
    „Was möchtest du? Einen Kaffee, Cappuccino oder Latte Macchiato? Oder hast du einen anderen Wunsch?“, erkundigte sich Dave freundlich. „Latte Macchiato wäre klasse“, erwiderte Finn schnell. Hastig nahm er Dave gegenüber Platz, ließ seine Umhängetasche von der Schulter rutschen und lehnte sie gegen sein Bein. Unsicher blickte er sich um. „Dann zwei Latte Macchiato, bitte“, bestellte Dave für sie und Finn lauschte verzückt der sanften, dunklen Stimme, die so wundervoll in ihm nachzuhallen schien. Verschämt erkannte er, dass seine Hände wahrhaftig feucht waren und er rieb sie nervös über seine Hose. Dave bemerkte die Bewegung natürlich, senkte kurz die Augenlider und sog unbemerkt den Duft des jungen Mannes ein. Er roch Finns Aufregung, spürte dessen Unsicherheit und auch seine Erregung. Bislang klappt doch alles ganz gut, schmunzelte Dave zufrieden.
    „Fühlst du dich hier wohl, Finn?“, erkundigte er sich, als das Schweigen zwischen ihnen länger andauerte. Damit riss er Finn aus seinen aufgewühlten Gedanken, die sich noch immer um Daves tolle Gestalt und seine sexy Ausstrahlung drehten.
    „Oh ja“, antwortete dieser zufrieden seufzend. Damit meinte er sowohl seinen Aufenthalt in Lüneburg, als auch seinen jetzigen. Ich sitze mit einem unglaublichen Traumtypen an einem Tisch und trinke gleich einen Kaffee mit ihm! Klar fühle ich mich gerade sehr wohl!
    „Es ist eine faszinierende Stadt! Alles ist einfach kleiner und familiärer“, ergänzte Finn hastig, damit Dave Duncan nicht bemerkte, woran er gerade wirklich gedacht hatte.
    Gott, wie peinlich!
    „Hast du dich in Hamburg denn nicht wohlgefühlt?“, hakte Dave interessiert nach und abermals zuckten seine Mundwinkel minimal nach oben. Finn bemerkte es kaum, zu sehr war er auf das Artikulieren einer vernünftigen Antwort konzentriert.
    Daves Präsenz verunsicherte ihn maßlos. So unsicher hatte er sich noch nie gefühlt. Er wollte sich bei diesem tollen Mann auf gar keinen Fall falsch verhalten und ihr kurzes Beisammensein einfach nur in vollen Zügen genießen.
    „Nicht wirklich“, kam Finns ehrliche Antwort verzögert und er ergänzte angewidert: „Die Stadt war mir nie so richtig sympathisch. Zu viele Menschen und merkwürdige Freaks.“ Finn zuckte unsicher mit den Schultern und seine Hand wanderte unbewusst zu seiner Narbe am Hals, die gerade jetzt seltsam kribbelte. Dave schien merkwürdig in sich hinein zu lächeln und Finn starrte ihn einen kurzen Moment lang überrascht an. Fast sah es so aus, als ob unter diesem Lächeln lange scharfe Zähne aufgeblitzt wären! Finn schüttelte irritiert den Kopf. Was für verrückte Halluzinationen hatte er denn da?
    „Hier fühle ich mich viel wohler“, fügte er rasch erklärend hinzu. Sein Blick schweifte über die schmucken Häuser Lüneburgs und er vermied es, ihn zu lange auf

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