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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ja, das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit. Der Typ löste ein Gefühl von lauernder Gefahr in ihm aus und seine Narbe prickelte noch immer so komisch. Unwillkürlich zupfte Finn seinen Hemdkragen höher, drehte sich dann abrupt um, nahm das Siegel an sich und trat auf die anderen am Tisch zu, die alle schweigsam zu Thomas hinüber sahen. Finn setzte sich und Thomas kam nun auch heran, ohne dabei den Blick abzuwenden.
    „Hey, Thomas“, begrüßte ihn nun auch Michael, dessen Stimme respektvoll klang und den bisherigen Brummton völlig verloren hatte. Thomas löste seinen bohrenden Blick kurz von Finn und nickte Michael zu.
    „Willst du da nur herumstehen oder auch ein Stück vom Kuchen haben?“, erkundigte sich Angelika mit beinahe schon harter Stimme.
    „Schadet mir bestimmt nicht“, meinte Thomas nur und zog sich einen Stuhl heran, wobei sein Blick wieder zu Finn zurückglitt.
    „Irgendwas ist komisch an dir“, meinte er dann plötzlich, als auch Finn sich einen Teller heranzog und das Siegel neben sich legte. Tja, das kann man von dir auch behaupten , bemerkte dessen Verstand aus sicherer Entfernung. Seine innere Stimme brummte nur ein verächtliches: Ich kann den Kerl nicht leiden.
    Finn bemühte sich hingegen um ein freundliches Gesicht, als er sich nun direkt Thomas zuwandte. Die Stimmung war allgemein recht frostig geworden. „Und was soll das wohl sein?“, antwortete er kühl und viel mutiger, als er sich fühlte.
    „Thomas!“ Angelikas Stimme klang jetzt schon etwas wütend. „Finn ist ein Freund von mir und Roger, also solltest du gefälligst versuchen, freundlich zu sein, solange du hier bei uns am Tisch sitzt“, zischte sie ihn mit scharfer Stimme an. Thomas’ Blick glitt zu Angelika und er nickte ihr knapp zu, ohne jedoch einen Ton zu sagen. Dann legte er plötzlich und ohne überhaupt hinzusehen, seine Hand zielsicher auf Finns Siegel, nahm es hoch und musterte Finn dabei wieder genau.
    „Was für Feinde hast du denn, Jungchen?“, fragte er lauernd nach und sein Blick schien direkt in Finn einzudringen und der fühlte sich langsam extrem unwohl, zumal seine Narbe noch stärker zu pochen begann. Am liebsten hätte er Thomas das Siegel einfach wieder aus der Hand genommen. Der nennt mich einfach Jungchen , fühlte er sich zudem gekränkt. Hielt Thomas ihn für so jung? „Roger hat es ihm geschenkt. Und das geht dich wohl kaum etwas an, oder?“, mischte sich Angelika wieder energisch ein.
    „Taugt eh nichts“, meinte Thomas verächtlich und warf das Siegel achtlos wieder auf den Tisch zurück. Finn legte hastig die Hand darauf und bremste es ab, bevor es zu Boden schlittern konnte.
    „Der Bannspruch ist fehlerhaft“, meinte Thomas achselzuckend.
    „Was?“, fragte Roger augenblicklich irritiert nach und wirkte empört. „Was ist daran fehlerhaft?“ Ehe Finn es verhindern konnte, rutschte ihm auch schon die Antwort heraus: „Das dritte Wort in der Bannzeile ist falsch.“
    Alle Köpfe schnellten zu ihm herum und Thomas' Blick wurde plötzlich noch viel intensiver und lauernder.
    „Du kennst dich mit Bannsprüchen aus?“, fragte er überaus drohend nach. Finn schüttelte hastig den Kopf, errötete, als er nun die Blicke aller auf sich spürte, und zuckte nur hilflos die Schultern. Ich doch nicht! Nur der Dämon, der mich heimsucht , dachte er entschuldigend. War Thomas nicht sogar einer der Dämonenjäger? , fiel ihm dabei ein. Hatte Angelika nicht so etwas gesagt? Hatte er vielleicht gespürt, dass er Kontakt zu einem von diesen Wesen hatte? Sollte er ihm davon berichten? Aber der Typ war ein echtes Arschloch. Er schien Finn nicht wirklich ernst zu nehmen und irgendwie verspürte der auch nicht das geringste Bedürfnis, sich ihm gegenüber noch lächerlicher zu machen, wenn er von seinen viel zu erotischen, dämonischen Erlebnissen erzählte.
    „Äh..., nein … nicht wirklich“, gestand Finn verlegen und fügte dann, recht nah an der Wahrheit, hinzu: „Ein Bekannter hat es mir gesagt. Ich habe davon absolut keine Ahnung.“ Ja, dein Bekannter, dein persönlicher Dämon , schnaubte die innere Stimme verächtlich. Thomas würde das wahrscheinlich wirklich brennend interessieren, nicht? Bevor Finn jedoch nicht mehr über Thomas wusste, würde er ihm ganz gewiss nichts von diesem Dämonen erzählen oder gar von diesen anderen, persönlichen und verdammt peinlichen Ereignissen. „Dann kennt sich dein Bekannter also gut mit Bannsprüchen aus?“ bohrte Thomas weiter und Finns

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