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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Laute demonstrativ zur Seite und verschränkte, wie ein kleines Kind, die Arme vor der Brust.
    „Niemand liebt mich“, schmollte er und stampfte übertrieben mit dem Fuß auf.
    „Hey Finn, mach doch mal eine Pause damit“, rief Roger diesem zu. „Hast du Lust zu lernen, wie echte Männer kämpfen?“ Michael verzog bei seinen Worten das Gesicht, widmete sich dann aber wieder seinen Pfeilen. Finn blickte kurz unsicher zu ihm hin. Würde er jetzt beleidigt sein, wenn er Rogers Angebot annahm? Der wortkarge Mann war schwer einzuschätzen.
    „Okay“, antwortete er zögernd und legte den Bogen aus der Hand. „Danke, das macht wirklich Spaß“, meinte er noch zu Michael. „Das würde ich gerne mal wieder machen.“ „Kannst jederzeit zum Üben kommen“, brummte Michael, ließ sich jedoch nicht anmerken, ob er darüber erfreut war. Finn hingegen fühlte ein freudiges Gefühl in sich aufsteigen. Bogenschießen würde er sicherlich wieder machen, es war fast so entspannend wie Laufen. Roger war einen Moment verschwunden und kam bald danach mit zwei Schwertern zurück. Finn runzelte betroffen die Stirn. Scharfe Schwerter? , fragte sein Verstand irritiert nach. Damit wirst du dich nur verletzten. Bestimmt rammst du es dir in deinen Fuß. Roger, dem Finns misstrauischer Blick nicht entgangen war, lachte auf und reichte ihm eins der Schwerter. „Keine Panik. Die sind nur für Rollenspiele und so“, erklärte er beruhigend. Finn betrachtete sein überaus leichtes „Schwert“, das eine geschickte Imitation eines echten war.
    „Wir kämpfen selten mit richtigen Schwertern“, erklärte Roger, belustigt über dessen Misstrauen.
    „Wir wollen uns in der Regel ja nicht so unzivilisiert umbringen“, fügte er grinsend hinzu. Roger zeigte Finn, wie er das Schwert halten sollte, und erklärte ihm ein paar Hiebe. Sie führten mehrere zeitlupenartige Abfolgen aus, bis Finn einige davon beherrschte.
    „Es ist ein bisschen, wie Tanzen. Jeder Schlag hat eine entsprechende Parade. Das Ganze ist eher ein einstudierter Schaukampf“, erklärte Roger ihm.
    „Die Zuschauer sollen ja was davon haben.“
    Max hatte mittlerweile seine Laute wieder ergriffen und untermalte ihre kleinen Scheinkämpfe mit lustigen Liedern über tapfere Recken. Bald schon lief den beiden Männern der Schweiß den Rücken hinab, und als Roger sein Hemd auszog, tat Finn es ihm entschlossen gleich, entledigte sich ebenfalls seines Hemdes und legte es zusammen mit dem Siegel, welches er noch immer bei sich trug, auf eine der Holzbänke.
    „Hey, mit wem hast du dich denn da angelegt?“, fragte Roger plötzlich erstaunt nach. Finns große Narbe am Hals war nun deutlich sichtbar.
    Mist, daran hatte er gar nicht gedacht. Finn wurde heiß und kalt zugleich. Sein Verstand muckte spöttisch auf: Etwa noch nie einen Dämonenbiss gesehen?
    „Oh Mann, das muss ja ein ganz schön großer Hund gewesen sein“, besah sich Roger interessiert die Narbe.
    Ja, einen ganzen Kopf größer als ich, irre muskulös und mit Zähnen, die jedem Hai Ehre machen würden,“ bestätigte die innere Stimme spöttisch.
    „Bin da mal gebissen worden“, erklärte Finn möglichst neutral, wohlweislich nicht erwähnend, dass es kein Hund sondern ein Dämon gewesen war. Danach würde ihn ja wohl zum Glück auch keiner fragen.
    „Krass!“, befand Roger. Finn zuckte nur verlegen mit den Schultern.
    „Narben machen aus einem Mann erst einen Krieger“, kam es brummig von Michael, der inzwischen seine Bögen abgespannt hatte, sich nun zu Angelika an den Tisch setzte und sich etwas zu trinken nahm.
    „Na gut, mein Krieger“, grinste Roger Finn auffordernd an. „Dann zeig mir mal, was du so kannst.“ Schneller als zuvor, griff er nun an. Überrascht stellte Finn fest, dass ihm das Schwertkämpfen durchaus leicht fiel. Obwohl er nie der Typ für Waffen gewesen war, hatte dieses Kämpfen wirklich etwas Tänzerisches an sich und es gefiel ihm immer mehr. Die lockere Stimmung, die etwas ungewöhnlichen Menschen um ihn herum, der sonnige Tag. Genau das war alles, was er nun brauchte, um seine letzten merkwürdigen Dämonenbegegnungen zu vergessen.

    ***
    Sie wurden in ihrem Kampfspiel erst unterbrochen, als Angelika mit ihren Perlenschnüren fertig war und nun einen großen Kuchen aus dem Haus holte.
    „Hey, ihr tollen Krieger, das Weib ruft euch zum Mahle“, rief sie zu ihnen hinüber und die Männer beendeten schwer atmend und zufrieden grinsend ihren Kampf.
    „Machst du schon ganz

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