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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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gut. Noch etwas Übung und du kannst mit mir zusammen auftreten“, meinte Roger anerkennend und Finn fühlte sich ehrlich geschmeichelt. Und oh Wunder , meldete sich seine innere Stimme, du bist gar nicht rot geworden, obwohl Roger dich echt bewundernd ansieht.
    „Der Kuchen ist noch warm“, lockte Angelika sie. „Dazu gibt es selbst gemachtes Vanille- und Erdbeereis mit kaltem Pfefferminz- oder Melissentee.“
    Finn sah verwundert herüber, während er sein Schwert neben dem von Roger ablegte.
    „Eigene Kräuter“, erklärte sie und wies ihn auf eine Kräuterspirale hin, die sich im hinteren Teil des Gartens befand. „Schon vergessen? Ich bin eine Kräuterhexe, Finn! Das ist mein Job“, meinte sie augenzwinkernd und strich sich mit ihren beringten Fingern eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. Finn lächelte und nickte. Wie konnte er bei ihr vergessen, was sie war? Bei der unauffälligen Erscheinung war das ja kaum möglich.
    „Max, lässt du wohl die Finger davon?“, ermahnte Angelika gleich darauf spielerisch den Barden, der sich bereits ein zweites Stück sichern wollte. „Lass für die müden Krieger noch was übrig.“ Max jaulte gequält auf und hielt sich seinen runden Bauch.
    „Aber ich verhungere, oh süße Maid. Ich singe für Euch ohne Unterlass und nun verwehrt ihr mir Euren köstlichen Kuchen?“, beschwerte er sich lauthals. Verzweifelt raufte er sich die Haare, warf sich plötzlich auf den Boden und tat so, als ob er sich in Hungerkrämpfen winden würde. Finn und Roger konnten nicht umhin, sich gegenseitig anzusehen. Das war schon ein lustiger Haufen. Irgendwie fühlte sich Finn sehr wohl und erstaunlich vertraut mit den Vieren, obwohl sie sich erst so kurz kannten. Wenn Max ihn nicht gerade anbaggerte, konnte er auch ganz nett sein. Hey, immerhin flirtet mal ein Kerl mit dir , bemerkte seine innere Stimme. Das macht er ja auch so plump, dass sogar du es merkst , ergänzte sein Verstand nüchterner.
    Finn und Roger zogen sich wieder an. Finn streifte sich gerade das Hemd über und griff nach dem Siegel, als er ein merkwürdiges Prickeln an seiner Narbe fühlte. Irritiert griff er danach. Die Haut fühlte sich völlig normal an, aber die Narbe pochte und zog trotzdem ein wenig, und er tastete sie äußerst erstaunt ab. Ohne das er wusste warum, schlug sein Herz plötzlich schneller und sein ganzer Körper schien in Alarmbereitschaft versetzt worden zu sein.
    „Hallo, Thomas“, vernahm er Angelikas extrem kühle Stimme und blickte auf. Ihr Blick wanderte hinter Finn, der sich daraufhin umdrehte, als er seinen Hemdkragen hochzog und das Hemd zuknöpfte. Ungefähr fünf Meter hinter ihm war ein großer, kräftiger Mann stehen geblieben. Er mochte etwa dreißig oder vierzig sein, trug trotz der viel zu warmen Temperaturen einen langen, schwarzen Mantel, eine eng anliegende, schwarze Lederhose und dazu ein schwarzes Hemd. Die Ärmel waren hochgekrempelt und zeigten seine kräftigen, entblößten Unterarme, die voller schwarzer Tätowierungen waren. Mehrere helle Linien, vermutlich Narben, zogen sich über seine Haut. Sein Gesicht war kantig, wirkte sehr hart, mit dunklen, stechenden Augen und wurde von schwarzen, halblangen Haaren eingerahmt, die durch ein schwarzes Stirnband zurückgehalten wurden. Rings um den Hals trug er eine schwarze, verschnörkelte Tätowierung.
    Der Mann musterte Finn sehr intensiv aus seinen nahezu schwarzen, kalten Augen. Der fühlte sich unter dem forschenden Blick sofort unbehaglich. Ihm war ein bisschen so, als ob ein gefährliches Raubtier ihn taxieren würde. Thomas schien prüfend in die Luft zu schnuppern und blickte Finn dann sehr misstrauisch an.
    „Wer ist das?“, fragte er an die anderen gewandt nach und Finns Verstand packte ihn sofort in die Schublade mit der Aufschrift: „potentielles Arschloch, eventuell gefährlich.“ „Hallo, Thomas“, begrüßte ihn nun auch Roger und bemühte sich wohl, freundlich zu klingen. Dessen Körper war plötzlich sichtbar angespannt, so als ob er jederzeit mit einem Angriff rechnen würde. „Finn, das ist Thomas“, stellte der Schmied ihn etwas steif vor. Thomas musterte Finn weiterhin unverhohlen, machte hingegen keine Anstalten, auf ihn zuzugehen oder seine Hand zu schütteln. Schnuppernd sog er die Luft ein, wirkte dabei ein wenig wie ein witternder Hund und Finn hätte es nicht wirklich gewundert, wenn er ihn auch noch angeknurrt hätte.
    Okay, der wirkt nicht besonders begeistert von mir , befand Finn. Nun

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