Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
mit dem Zeigefinger. „Du erlegst deine Feinde vielleicht aus dem Hinterhalt. Unsereins tritt ihnen wenigsten Aug in Aug gegenüber. Wie echte Männer eben.“
    „Männer?“ Max tat so, als ob er sich verschluckt hätte, und erntete einen bösen Blick von Michael, der ihm übertrieben hart auf den Rücken schlug, was Max mit einem protestierenden Wimmern quittierte.
    Schmunzelnd wandte sich Roger an Finn, der regelrecht strahlte. Seine braunen Augen hatten tatsächlich ein wenig von dem traurigen Ausdruck verloren.
    „War echt prima, Finn. Hätte nicht gedacht, dass du so schnell lernst. Hast du das wirklich noch nie vorher gemacht?“, wollte er wissen, während Michael und Max sich weiter kabbelten. Finn schüttelte den Kopf.
    Bisher gab es noch keine entsprechende Rolle für mich, dachte er amüsiert. Vielleicht sollte ich nicht studieren, sondern zum Film gehen? Zumindest, wenn sie Mantel- und Degenfilme drehen.  
    Nun ja, verrückter als in deiner Realität kann es da kaum zugehen, pflichtete ihm sein Verstand bei. Aber keine Vampirfilme!, schloss die innere Stimme kategorisch aus.
    „Oh, ich muss wieder! Kundschaft“, entschuldigte sich Angelika kurz darauf und eilte zu ihrem Stand. Finns und Rogers Schaukampf hatte ihnen unerwartet viele Besucher eingebracht, die nun neugierig die Auslagen betrachteten und etwas kaufen wollten.
    „Ihr habt gute Werbung für uns gemacht“, meinte auch Luisa freundlich lächelnd, als sie an Finn vorbei kurz im Zelt verschwand, um etwas aus den Vorräten zu holen.
    Adam reichte Finn derweil ein wenig mittelalterliches, fliederfarbenes Handtuch herüber. „Du hast den Roger ganz gut in Schweiß gebracht und der ist recht gut im Schwertkampf“, meinte er anerkennend. „Wenn du zu so etwas Lust hast, könnten wir mehr draus machen. So ein Schaukampf zu dritt. Das wäre was, nicht wahr, Roger? Damit wären wir echt eine kleine Sensation, meinst du nicht?“
    Roger nickte zustimmend, während er sein Wasser in tiefen Zügen trank. Er warf einen Blick zu Finn, dessen Gesicht hinter dem Handtuch verschwunden war und der sich den Schweiß abwischte.
    „Wenn Finn das will“, meinte er vorsichtig. Natürlich hoffte er, Finn würde zustimmen. Mit Adam zu kämpfen machte Spaß, mit Finn war es jedoch beinahe echt gewesen und hatte trotzdem noch Spaß gemacht. Sie hatten nichts einstudieren müssen, es war einfach geflossen, wie ein Tanz, dessen Schritte jeder von ihnen verinnerlicht hatte.
    In dem unscheinbaren jungen Mann steckt weitaus mehr, als man von außen denken sollte, dachte Roger.
    Finn hörte sie über sich reden, nutzte daher die Deckung des Handtuchs, um Zeit zum Überlegen herauszuschinden. Der Kampf hatte ihm wirklich wahnsinnigen Spaß gemacht, doch gehörte er wirklich zu diesen Menschen, konnte er in ihre Gruppe passen? Er war nicht sicher, ob er ... tausend Gründe schienen dagegen zu sprechen. Er hatte sich immer schwer getan, Freunde zu finden, war zu schüchtern, zu unbeholfen gewesen. Immer derjenige, der im Sport nur notgedrungen und als letzter in die Mannschaft genommen wurde, obwohl er schnell laufen und gut werfen konnte. Warum sollte er sich dieses Mal nicht mal auf unbekanntes Terrain wagen?
    „Ich hätte schon Lust dazu“, meinte er ungewohnt mutig. „Kämpfen macht Spaß.“ Es spricht Faramir persönlich, spöttelte sein Verstand. Na und? Der sieht doch klasse aus und hat einen tadellosen Charakter, zeigte sich die innere Stimme erstaunt. Nicht die schlechteste Filmfigur.  
    „Ich muss nur sehen, wie ich das neben der Uni hinbekomme“, wandte Finn zögernd ein. „Kein Problem“, meinte Adam und freute sich offensichtlich. „Wir treffen uns ja vorzugsweise an den Wochenenden. Da hast du ja auch Zeit, oder? Und meistens treffen wir uns bei Angelika und Roger, da kommst du gut mit dem Bus hin. Ich kann dich sonst aber auch abholen. Du wohnst doch in Lüneburg, oder? Am Wochenende bin ich auch da.“ Finn nickte bestätigend und legte das Handtuch zur Seite, um sich einen Becher Wasser einzuschenken. Der Stoff des Hemdes klebte ihm am Rücken.
    „Oh, Mann“, rutschte es ihm heraus. „Ich bin echt völlig verschwitzt. Michaels Hemd gehört jetzt leider in die Wäsche. Und ich unter die Dusche. Ich werde später den ganzen Bus für mich haben, so wie ich stinke!“
    „Kein Problem“, meinte Roger lachend. „Ich hole uns einen Waschzuber. Wozu haben wir eigentlich unsere Bader? Du kannst dich hier zünftig mittelalterlich

Weitere Kostenlose Bücher